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Videospiel "Metro Exodus" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Metro Exodus" im Test

Videospiel "Metro Exodus" im Test Bildnachweis: © 4A Games, Deep Silver, Koch Media

Story

Wir schreiben das Jahr 2036. Ein Vierteljahrhundert nach der nuklearen Vernichtung der Welt, klammern sich einige tausend Überlebende in den Metrotunneln der Ruinen Moskaus an ihre Existenz. Sie haben sich gegen die vergiftete Umwelt behauptet, Mutanten bekämpft, paranormalen Horror überstanden und in den Flammen eines Bürgerkrieges gebrannt. In der Rolle von Artyom liegt es jetzt an dir, eine Gruppe Spartan Rangers auf ihrer Suche nach einem sicheren Lebensraum durch die Weiten des postapokalyptischen Russland gen Osten zu führen. Erforsche die russische Wildnis in nicht-linearen Leveln und erlebe die spannende Story, die alle Jahreszeiten, von Frühling über Sommer und Herbst bis zum nuklearen Winter umspannt.

Kritik

In Zeiten von Fortnite, Apex und Co. ist es immer wieder schön zu sehen, wenn sich größere Studios noch trauen, reine Single-Player-Titel zu veröffentlichen, die auf Vernetzung, Ingame-Shops, Loot-Boxes und dem ganzen anderen hippen Kram der heutigen Zeit pfeifen. Die Metro-Reihe, basierend auf den Büchern von Dimitry Glukhovsky, setzt seit jeher auf storygetriebene Einzelspielererfahrungen und findet nach Metro 2033 (2010) und Metro: Last Light (2013) nun mit Metro Exodus ihren würdigen Trilogie-Abschluss. Der von 4A Games entwickelte Titel setzt dabei auf altbewährte Old-School-Zutaten, traut sich gleichzeitig aber auch mit diversen Neuerungen mit früheren Serienteilen zu brechen, indem erstmals Open-World-Abschnitte eingeführt werden, die sich nun an der Oberfläche abspielen, fernab der titelgebenden Metro-Schächten Moskaus.

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Das Abenteuer beginnen wir ganz klassisch in den düsteren U-Bahn-Schächten des postapokalyptischen Moskaus im Jahr 2036, zwei Jahre nach den Geschehnissen von Last Light. Ein Leben ist an der verstrahlten Oberfläche nicht mehr möglich, Vorräte sind knapp und überall lauern Mutanten oder Banditen. Zusammen mit unseren engsten Begleitern treten wir schon bald per Zug eine Reise in die Weiten Russlands an, um eine neue bewohnbare Heimat zu finden. Doch diese Reise wird keine einfache werden, sie führt uns in dichte Wälder, stürmische Wüsten, verlassene Bunker bis hin zu entfernten Städten. Für den Spieler bedeutet der Trip zuallererst deutlich Abwechslung, mit der sich stets verändernden Szenerie erhalten wir viel tiefere Einblicke in diese faszinierende Welt, die so viel zu erzählen hat. 

Dabei haben die Entwickler hervorragende Arbeit darin geleistet, ihre Endzeitwelt glaubhaft zu gestalten. Das ist zum einen der großartigen Grafik-Engine zu verdanken, die fantastische Effekte auf den Bildschirm zaubert, aber auch dem liebevollen und detailreichen Leveldesign, das uns jederzeit zum Erkunden einlädt. Überall gibt es etwas zu entdecken, von wertvollen Rohstoffen fürs Crafting bis hin zu Story-Fetzen in Form von Audio-Tapes, Briefen oder gestalterischen Andeutungen auf frühere Ereignisse: Die tote Welt von Metro Exodus ist atmosphärisch eine Wucht und saugt uns förmlich in sich ein.

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Als Spieler hat man dennoch die Wahl, wie sehr man in die Welt versinken will. Wer es eilig hat, widmet sich den Hauptmissionen, alle anderen werden etliche Stunden in optionale Nebenmissionen stecken können, die zwar spielerisch keine großen Auswirkungen auf unser Abenteuer haben, es aber um viele interessante Details erweitern. All das ist meist den Open-World-Abschnitten an der Oberfläche vorbehalten, die sich regelmäßig mit linearen, gescripteten Passagen in Innenbereichen abwechseln, in welchen sich Metro Exodus angenehm horrorlastig präsentiert und mit hoher Spannungsdichte fesselt. Metro Exodus findet ein schönes Gleichgewicht zwischen beiden Bereichen und dürfte dabei beide Fanlager glücklich stellen. 

Plumpes Geballer steht in Metro Exodus übrigens nie im Fokus, viel mehr kommen Survival-Aspekte und Stealth-Einlagen zum Einsatz, denn Munition ist in der Regel stets äußerst knapp, ebenso ist unsere Möglichkeit zur Heilung stark begrenzt. Wer Überleben will, kommt daher nicht umhin, Gegnern auch schon Mal aus dem Weg zu gehen und stets die Augen nach Ressourcen offenzuhalten, um sich zu gegebener Zeit an Werkbänken Nachschub zu basteln. Auch müssen unsere Waffen regelmäßig gereinigt werden, sonst verlieren sie mit der Zeit an Zielgenauigkeit oder es kommt im entscheidenden Augenblick zu Ladehemmungen. Zudem sind Atemfilter ein seltenes Gut und werden in radioaktiv verstrahlten Gegenden, in welchen wir uns nur mit Maske bewegen können, dringend gebraucht. All diese Mechaniken fügen sich glaubhaft in die Welt von Metro Exodus ein, ohne uns jedoch je zu überfordern oder zu nerven. Es sollte nur jedem Spieler klar sein, dass dadurch ein anderes Spielgefühl entsteht, als beispielsweise in einem reinen Actiontitel wie Wolfenstein.

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Auch die Story ist ein wichtiger Aspekt des Spiels. Die Reise durch das verstrahlte Russland, die uns mit Mutanten, religiösen Fanatiker, Kannibalen und sonstigen Gesetzlosen kollidieren lässt, ist ein ständiges Auf und Ab zwischen Hoffnung und Enttäuschung. Mit der Zeit wachsen uns auch die Figuren dabei immer mehr ans Herz, zahlreiche Gespräche mit ihnen geben immer tiefere Einblicke in ihre Seele. Schade nur, dass unser Held Artyom stumm ist und sich an den Gesprächen nicht beteiligen will. Das nimmt ihnen zwar nicht an Kraft, lässt sie manchmal aber etwas eigenartig wirken. Alles in allem bleibt Metro Exodus auf narrativer Ebene äußerst Spannend, da wir uns in dieser Geschichte involviert fühlen. Indem wir sogar auf bestimmte Ereignisse Einfluss nehmen können und sich dadurch der Verlauf bis hin zum Ende ein wenig ändern kann, wird dieses Gefühl sogar nochmal um einiges verstärkt.


Fazit

"Metro Exodus" führt uns in eine höchst faszinierende Welt, die durch ihre dichte Atmosphäre zu fesseln weiß. Auch mit seiner Story und den liebevoll gestalteten Charakteren weiß der Ego-Shooter, der gekonnt Survival-Horror und Stealth-Elemente verbindet, zu packen. Ein Roadtrip durch die Endzeit, der sich in jedem Fall lohnt.

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