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"Utopia" - Staffel 2 - Kritik

Stu

Von Stu in "Utopia" - Staffel 2 - Kritik

"Utopia" - Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: © Polyband

Tolle Serien sind nicht automatisch beliebt beim Fernsehpublikum. Dieses Schicksal musste leider auch „Utopia“ erleiden, die von Dennis Kelly erdachte Thrillerserie, die trotz fulminanter Kritiken vom britischen Sender Channel 4 nach zwei Staffeln und 12 Episoden eingestellt wurde. Ist das bedauerlich? Ja, ohne jeden Zweifel, denn wie bereits Staffel eins (eine ausführliche Kritik gibt es hier) bietet deren Fortführung schlicht und ergreifend Hochspannung gepaart mit einer unverwechselbaren wie höchst einnehmenden Stilistik. Alleine wie die Macher mit Farben spielen, wie sie diese Einsetzen in einzelnen Szenen, verbunden mit den vielschichtigen Figuren ist schlicht und ergreifend grandios. Das ändert aber natürlich nichts an der Tatsache, dass „Utopia“ unvollendet ist. Dennoch sollte man der Serie eine Chance geben, auch mit der Gewissheit, dass Serienschöpfer Kelly seine Vision nicht zu einem finalen Schlusspunkt bringen konnte.

Was in Staffel 2 geschieht? Das soll hier nicht verraten werden, müsste man doch durchaus die eine oder andere überraschende Wendung der vorangegangen Season enthüllen. Nur so viel: Das Network arbeitet weiter und Janus ist immer noch eine Gefahr. Wer jetzt nur Bahnhof versteht, sollte sich endlich aufraffen und „Utopia“ ansehen und bitte nicht auf das geplante US-Serienremake von David Fincher warten, denn ob die amerikanische Version die künstlerische Einzigartigkeit des Originals erreicht und beim US-Publikum überhaupt landen wird, so dass die Geschichte rund um das titelgebende Utopia-Manuskript geklärt wird, scheint fraglich. Dafür ist die Geschichte, ihre Figuren und die Dramaturgie vielleicht dann doch zu eigen, zu unberechenbar und vor allem zu frisch.

Wobei man natürlich erwähnen sollte, dass hinter „Utopia“ letztlich nicht mehr steckt als ein groß angelegter Verschwörungs-Thriller. Ein Thriller der mit teils wirklich rabenschwarzer Komik, erschütternder, ja oftmals wirklich extrem unangenehmer Gewalt und einem großen Anteil Kuriositäten aufwartet. Genau an dieser Mischung liegt es dann auch, dass „Utopia“ eine Sonderstellung einnimmt. In den letzten Jahren gab es wohl keine andere Serie, die so rabiat ihren eigenen, stilistischen Weg ging und dabei einen teils hochkomplexen Kosmos erschuf, der in den überspitzen Sphären cartoonartiger Übertreibung genauso beheimatet ist, wie in der grauen, trockenen Realität.

Erzählerisch wirkt das, wie bereits bei Staffel eins, wie aus einem Guss, obwohl Staffel zwei mit einer Episode beginnt, die als reinrassiger Flashback fungiert und keine der bekannten Charaktere auftreten lässt. Dafür aber einige offene Fragen beantwortet, ohne dabei die ganz großen Mysterien zu offenbaren. Alleine diese Auftaktepisode sollte Grund genug sein „Utopia“ eine Chance zu geben und wenn es nur an ihrer Retro-Optik und „Game of Thrones"-Wildling Rose Leslie(spielte Ygritte) liegt.

© Polyband

Die Blu-ray: Anders als noch bei Staffel eins, lag uns hier die Blu-ray-Version vor (von Polyband, im Handel erhältlich). Das Bild erweist sich dabei als ausgezeichnet. Die HD-Schärfe kommt der Serie sehr zugute, vor allem weil diese geschickt und imposant Farben und Formen einsetzt. Kurz: Optisch ist die BD-Version ein echter Augenschäler. Auch der Ton weißt keine wirklichen Mängel auf. Die Extras sind leider etwas mager ausgefallen und wirken, gerade in Betracht auf das offene Ende von „Utopia“ etwas zu belanglos.

Fazit: Mit der zweiten Season macht „Utopia“ da weiter, wo die Serie aufgehört hat. Dank einer unverwechselbaren, eigenen Stilistik, einer hochspannenden Handlung und tollen Figuren bleibt „Utopia“ ein definitives Serienhighlight! Als Warnung sei aber angebracht, dass auch Staffel 2, trotz ihrer FSK16-Freigabe (der Vorgänger war – gerechtfertigt – ab 18), wieder nichts für allzu zarte Gemüter ist. Auch Zuschauer die keine große Freude am schwarzen Humor haben sollten die Serie von Dennis Kelly besser meiden. Für alle andere gilt: Ansehen. Offenes Ende hin oder her.

Bewertung: 8,5 von 10

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