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"Springflut" - Staffel 1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Springflut" - Staffel 1 - Kritik

"Springflut" - Staffel 1 - Kritik

Wenn es um Krimis geht, dann sind die skandinavischen Nachbarn natürlich immer weit vorne dabei: Egal ob Arne Dahl, Gefährliche Seilschaften (Borgen), Die Brücke - Transit in den Tod, Kommissarin Lund oder auch Kommissar Beck. Viele mehr reihen sich in das Genre und bringen Fans regelmäßig neue Geschichte, die zumeist finster, unnachgiebig aber auch menschlich sind. Und vor allem bis zur letzten Minute spannend – eben kein Vergleich mit unserer hiesigen Tatort-Kultur. Seit dem 01.02.2017 ist nun dank Edel Germany GmbH ein weiteres Highlight auf DVD/BD im Handel erhältlich und zwar die Serie Springflut (OT: Springfloden). Diese aus Schweden stammende Thriller-Serie ist dabei gleich in mehrfacher Weise interessant: Nicht nur, dass die Folgen auf dem gleichnamigen Roman des Autorenduos Cilla und Rolf Börjlind basieren (die auch regelmäßig Autoren für Beck sowie Arne Dahl), sondern auch Tonart und visueller Stil sind atemberaubend, sodass sich daraus ein wahrer Reigen für Genre-Fans ergibt. Zudem ist das ungleiche Ermittler-Team ein Novum: Eine teils naive wie ehrgeizige Polizistin trifft auf einen gebrochen und obdachlosen ehemaligen Kriminalkommissar. Dazu eine komplexe wie mysteriöse Geschichte und schon ist packende Abendunterhaltung garantiert. Wir haben indes einen Blick riskiert.

Story

Im Jahr 1990 wurde bei Vollmond auf der schwedischen Insel Nordkoster eine hochschwangere Frau am Strand bis zu den Schultern eingegraben. Der einsetzenden Springflut hilflos ausgeliefert ertrank die Unbekannte. Bis heute konnte dieser Mord nicht aufgeklärt werden.  Als Semester-Aufgabe soll sich nun die angehende Polizistin Olivia Rönning mit diesem Verbrechen beschäftigen. Als sie feststellt, dass ihr verstorbener Vater an den ursprünglichen Ermittlungen beteiligt war, ist Olivia geradezu davon besessen, den Fall zu lösen. Schnell wird ihr klar, dass sie dazu den damaligen Hauptermittler Tom Stilton finden muss. Doch der scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Erst als brutale Handyvideos von Überfällen auf Obdachlose die Runde machen, kreuzen sich ihre Wege.

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Springflut lebt also, abseits von der sehr qualitativ hochwertigen Produktion an sich, vor allem von seinen ungewöhnlichen Charakteren sowie hervorragenden Darstellern. Gerade Julia Ragnarsson kann als teils impulsive wie leicht naive Polizeianwärterin Olivia Rönning überzeugen und gibt somit schnell die Richtung an. Zudem kann sie sich im Laufe der Handlung auch angenehm weiterentwickeln, auch wenn einige Fragen offenbleiben und durchaus an manchen Stellen doch etwas übertrieben wird. Und Kjell Bergqvist? Als gebrochener wie desillusionierter Tom Stilton mit einer mysteriösen Vergangenheit bildet er einen tollen Gegenpart und damit ein hervorragendes Duo, welches konträr erscheint, sich aber dennoch angenehm ergänzt. Und auch der Rest des Castes fügt sich hier gekonnt ein, sodass die menschlichen Abgründe und die teilweise Undurchdringbarkeit der Geschichte einen roten Faden bekommen. Die Ausrichtung der ersten Staffel – basierend auf dem ersten Roman der Reihe – ist indes gleich von Beginn an klar: Teamfindung, Klärung der Rollen und schließlich der Sturz in die Ermittlungsarbeit. Letztere gestaltet sich dabei gar nicht so leicht und auch der Zuschauer braucht einiges an Geduld, bis er alle Fäden zusammenbekommt.

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So ist die Geschichte hinter Springflut sehr komplex und wird mit mehreren Handlungssträngen, Zeitsprüngen, jeder Menge Wendungen sowie Andeutungen nicht gerade einfach serviert. Das macht zwar durchaus Spaß und sorgt für spannende Unterhaltung, jedoch bedarf es auch einiger Anstrengungen hier allem zu folgen. Daraus entwickeln sich dann schließlich auch einige Längen – gerade im Mittelteil der Geschichte – sodass das Erzähltempo nicht immer ganz stimmig bleibt. Dafür laufen dann zum Ende hin dennoch alle Stränge zusammen und der Zuschauer bekommt ein imposantes Finale zu sehen, welches überraschender kaum sein könnte. Letztlich wird so der Fall in Gänze aufgeklärt, Fragen bleiben aber dennoch ein paar offen. Bleibt zu hoffen, dass nun auch bald eine zweite Staffel folgt, sodass der Zuschauer hier noch mehr Einblicke in Springflut bekommt. Und der Rest? Neben einem gewissen skurrilen eigensinnigen Humor, ist die Serie gerade visuell eine wahre Freude. Die Bilder sind klar, imposant erzählt und wunderschön fotografiert. So lässt es sich vergnüglich in der Finsternis ermitteln.

DVD

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Die DVD von Edel Germany GmbH (seit dem 01.12.2017 im Handel erhältlich) ist technisch gesehen ohne große Makel: Das Bild ist kräftig, kontrastreich und kann auch in den vielen dunklen Szenen überzeugen – auch angesichts der technischen Möglichkeiten der DVD. Der Ton – vorliegend in Schwedisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 5.1) – ist im Original etwas besser abgemischt, macht aber auch auf Deutsch eine gute Figur.

Fazit

Springflut überzeugt vornehmlich durch sein ungewöhnliches Ermittlerduo, welches nicht nur gut ausgearbeitet ist, sondern auch exzellent von Kjell Bergqvist und Julia Ragnarsson gespielt wird. Zudem ist die Geschichte spannend, düster und wendungsreich, sodass am Ende eine wahre Überraschung auf den Zuschauer wartet. Jedoch bleiben manche Längen sowie konstruierte Ereignisse nicht unbemerkt. Dennoch bleibt zu hoffen, dass es bald mit einer zweiten Staffel weitergeht. Für Fans eine klare Empfehlung.

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