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Ich und die Werbung; die Werbung und ich

Mangus

Von Mangus in Ich und die Werbung; die Werbung und ich ...

Ich und die Werbung; die Werbung und ich
Seien wir mal ehrlich: Es gibt kaum etwas, was so nerven kann, wie Werbung. Ob im werbefinanzierten Privatfernsehen, auf DVDs und Blu Rays oder in der Öffentlichkeit, vor ihr gibt es praktisch kein Entrinnen. Im Falle des Privatfernsehens ist muss man es wohl hinnehmen, dass regelmäßig wie ein Uhrwerk Werbung, natürlich an der spannendsten Stelle, geschaltet wird. Ein Grund, die Flimmerkiste gleich auszulassen und zu vermeintlich werbefreien Datenträgern zu greifen. (Ein weiterer Grund ist die besondere „Qualität“ des deutschen Privatfernsehens; kleiner Seitenhieb).
Sitzt man nun gemütlich in seinem Filmsessel, Sofa oder einer anderen bequemen Sitzgelegenheit, geht es schon los. Mit Hämmern wird dem Betrachter eingetrichtert, wie böse böse es doch sei, Filme im Internet illegal zu downloaden. Und das auf einem Kauf-Film. Vielleicht sollte die Filmindustrie solche Mahnungen zwangsweise vor Internetstreaming-Seiten platzieren. Die Leute, die einen Film auf DVD oder Blu ray gekauft haben, haben ja in den Augen der Industrie eigentlich alles richtig gemacht. Kein Hinderungsgrund, nochmal die Moral walten zu lassen, doppelt hält anscheinend besser. Dann folgt auch schon, neben den rechtlichen Hinweisen das Produkt A nur für Personen jener Altersgruppe geeignet ist, was ja auch schon übergroß auf der Verpackung zusehen ist, der Tross an aktuellen Trailern aus dem Programm der Filmfirma. Nun gut, all das kann man überspringen. Es nervt aber trotzdem.

Was man nicht überspringen kann ist öffentliche Werbung. Diese läuft und läuft, ob man nun anwesend ist oder nicht. Ist man gerade anwesend, tja, Pech gehabt. Anlass zu diesem Text ist übrigens ein Kinoerlebnis dieser Wochen. Ein großer Blockbuster lief in der Spätvorstellung (23:00 Uhr) in einem Kino in meiner Nähe. Da ich es mir nicht lumpen lasse und den Vorgänger grandios fand, fiel mein wöchentlicher Kinobesuch auf besagte Vorstellung. Karte gekauft, im überdimensionierten, mit Technik vollgestopften Kinogebäude den Saal gesucht, Platz genommen. Und dann Werbung.  Ist nicht sonderlich überraschend, kennt man ja nicht anders. Was mir bis dato aber gänzlich unbekannt war, ist die Tatsache, wie lang ein solcher Werbeblock doch sein kann. Neben 5 Trailern, die seit Monaten das Vorprogramm sämtlicher Filme bilden (und die ich inzwischen fast mitsprechen kann) wurde kräftig für Zigaretten und alkoholhaltige Getränke geworben. Dass ich (Nichtraucher und maximal Gelegenheitstrinker) gänzlich die falsche Zielgruppe für das Gros der Werbung darstelle, ist wohl mein Problem. Aber was nicht ist…. Das Ende vom Lied, nach 40 Minuten (in Worten: vierzig!) fing dann endlich der Film an. Der Kinosaal war auch nur spärlich besetzt. Neben mir waren vielleicht 20 bis 30 Andere, die an einem Wochentag zu später Stunde Film X sehen wollten. Rechnet man das hoch, wurde der Menschheit im Allgemeinen also mindestens 20 Lebensstunden gestohlen. Und das, obwohl man Eintritt zahlt (9 Euro am Kinotag trotz Vergünstigung). Aber der Film war ja immerhin in 3D, uhhhh.

Auf dem Nachhauseweg das altbekannte Bild. Links und rechts sind die Wege voller Plakatwände, die regelmäßig ein neues Facelift mit dem neuesten Quatsch der Wegwerfgesellschaft erhalten. Da stell ich mir die Frage „Wer braucht das?“. Was die regelmäßigen dicken Stapel an buntgedruckten Werbeblättchen in meinem Briefkasten, natürlich trotz der Aufschrift „Bitte keine Werbung“, an Ressourcen verballern, passt auf keine Kuhhaut. Aber sich beschweren, dass besagte Wiederkäuer Verdauungsgase noch und nöcher in die Atmosphäre entlassen. Ich nehme die Werbung schon gar nicht mehr war. Zumindest glaube ich das. Der gute alte Freud hätte sicher seine Freude in der Analyse der Werbegeschädigten. Aber irgendwie müssen ja die „Mad Men“ auf der ganzen Welt ihr Brot verdienen.

Das einzige was uns als Konsumenten bleibt, ist „abschalten“. Geistig versteht sich. Doch würde man an Werbung nichts mehr verdienen, stünde uns wahrscheinlich der Kollaps der Weltwirtschaft bevor. Denn nichts quält den Menschen so wie die Frage: „Was kaufe ich als nächstes?“

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