Um sich ein Bild von dieser Psychoanalyse machen zu können, muss man zuerst die Ausgangssituation und die Figuren in der Harry Potter-Reihe betrachten:

Ausgangssituation: Wenn wir von Harry Potter als ein psychisch erkrankter Junge ausgehen wollen, muss man sich zuerst den Umständen bewusst werden, in denen Harry aufwuchs. In dieser Theorie sind seine leiblichen Eltern Vernon und Petunia Dursley, die ihren Sohn Harry drangsalieren, schlagen, beschmipfen und bedrohen. Er lebt bei ihnen wie ein Gefangener und genießt weder Freiraum oder Privilegien; er erhält nichts von dem, was ein Kind in seinem Alter braucht. Doch im Gegenzug bekommt sein Bruder Dudley die volle Aufmerksamkeit und wird verschätschelt, was bei Harry zu ersten Ansätzen einer Psychose fuehrt. Durch die Vernachlässigung, den Missbrauch und der Erniedrigung entwickelt er ein massives Gewaltpotenzial, dass sich das erste Mal bei einem Zoobesuch entlädt: Harry kann seinen Zorn und seine Wut nicht integrieren und erleidet einen Gewaltausbruch, denn er befreit eine Schlange, um seinem Bruder erheblichen Schaden zuzufuegen. Als Konsequenz dieser Handlung erhalten die Dursleys mehrere Schreiben von Hogwarts, die in diesem Kontext als eine geschlossene psychiatrische Anstalt zu verstehen ist. Nachdem die Dursleys jedoch nicht auf die Briefe reagieren schaltet sich logischerweise das Jugendamt ein und Harry wird in Hogwarts eingewiesen. Folgend fluechtet sich Harry spirituell aus der bedrueckenden Anstalt in eine magische Fantasiewelt, aus der er weitergehend seine Therapie und seine (letzliche) Genesung erlebt. Das magische Universum dient dem Patienten lediglich zur Bewältigung der Realität, d.h. als eine Art Abwehrmechanismus vor der eigentlichen Psychose. Das wäre die Ausgangssituation.