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"Die Dinos" - Die komplette Serie - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Die Dinos" - Die komplette Serie - Kritik

"Die Dinos" - Die komplette Serie - Kritik Bildnachweis: © Capelight Pictures

Story

Die Sinclairs sind eine ganz normale Familie, wäre da nicht ein kleiner, großer Unterschied: Sie sind Dinosaurier und leben im Jahr 60.000.003 v. Chr. Sonst ist aber alles ganz normal: V ater Earl arbeitet als Baumschubser, Mutter Fran ist Hausfrau und erzieht die Kinder, den pubertierenden Robbie und die verwöhnte Göre Charlene.Sehr plötzlich tritt noch ein Baby namens Baby ins Leben der Sinclairs  Seine Mama nennt es "Mama", seinen Vater nennt es "Nicht die Mama", während es ihn liebevoll mit Bratpfannen haut. Mit im Haus wohnt auch Oma Ethel, die zwar im Rollstuhl sitzt, aber gelenkig genug  ist, ihrem Schwiegersohn Earl bei Bedarf eine runterzuhauen. Wenn sie Earl nicht malträtiert, dann tut es sein Boss B. P. Richfield.Trost findet Earl bei seinem gutmütigen, aber strunzdoofen Kollegen und Freund Roy.

Kritik

Wenn es „Nicht die Mama“ sowie „Bin da, wer noch?“ über die Bildschirme donnerte, dann war 1991-1994 Die Dinos Zeit. Und wenn insgesamt zwanzig Jahre später endlich die komplette Serie auf DVD erscheint (ab dem 01.12. dank Capelight Pictures im Handel erhältlich), dann lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, noch einmal auf den damaligen wie heutigen Kult zu blicken. Einen, der uns als Kinder aufgrund der lebendig wie amüsant wirkenden Dinosaurier so faszinierte. Heute aber viel eher mit anderen Punkten zu überzeugen weiß (die wir so damals noch gar nicht wahrnehmen konnten). Denn die Serie nach der Idee von Jim Henson (der damals gerade an den berühmten Turtles-Puppen arbeitete, die sein Sohn schließlich nach seinem Tod mit Michael Jacobs und Bob Young  fortführte, punktet vor allem mit einem bissigen sarkastischen Humor, einer treffenden Gesellschaftskritik, einer sozialkritischen Haltung und schließlich gar oftmals einer Moralkeule, die selbst vor dem Kapitalismus nicht halt macht. Im Gegenteil,  immerhin ist das Ende der Serie eine regelrechte Parabel auf uns selbst. So viel Mut gehört definitiv ausgezeichnet.

Story: Die Sinclairs sind eine ganz normale Familie, wäre da nicht ein kleiner, großer Unterschied: Sie sind Dinosaurier und leben im Jahr 60.000.003 v. Chr. Sonst ist aber alles ganz normal: Vater Earl arbeitet als Baumschubser, Mutter Fran ist Hausfrau und erzieht die Kinder, den pubertierenden Robbie und die verwöhnte Göre Charlene. Sehr plötzlich tritt noch ein Baby namens Baby ins Leben der Sinclairs. Seine Mama nennt es "Mama", seinen Vater nennt es "Nicht die Mama", während es ihn liebevoll mit Bratpfannen haut. Mit im Haus wohnt auch Oma Ethel, die zwar im Rollstuhl sitzt, aber gelenkig genug ist, ihrem Schwiegersohn Earl bei Bedarf eine runterzuhauen. Wenn sie Earl nicht malträtiert, dann tut es sein Boss B. P. Richfield. Trost findet Earl bei seinem gutmütigen, aber strunzdoofen Kollegen und Freund Roy.© Alive

Und ja: Die Dinos erhielten im Jahr 1991 einen Emmy für „Herausragende Artdirector in einer Serie“. Allerdings war dies den damaligen Sendeanstalten dann doch etwas zu viel. Aufgrund der inhaltlichen Provokationen der Serie (heute kann man darüber nur milde lächeln), wurde ein Ende forciert. Zum Glück sind aber dann doch insgesamt 65 Folgen in 4 Staffeln entstanden, welche uns die Geschichte von  Earl Sinclair und seiner Familie näher bringt. Diese hat es indes Faustdick hinter den Ohren: Während Fran Sinclair das Simpsons-Pendant zu Marge darstellt, sind  Robbie Sinclair und  Charlene Sinclair die Teenager, die es zu erziehen gilt. Moralische wie treffende Dialoge inklusive. Doch den richtigen Spaß bringt erst eine Figur richtig in die Serie -  Baby Sinclair. Egal ob die herben Sprüche, die verrückte Art oder schlichtweg der Wahnsinn (Stichwort Zucker), alles wirkt in sich stimmig und selbst heute noch über jeden Zweifel erhaben. Für das gewisse Etwas sorgt dagegen  Grandma Ethyl Phillips, die gerade noch so ihrem Wurf in den Sumpf entgehen konnte und nun immer einen passenden Kommentar für ihren Schwiegersohn parat hat.

Die Folgen waren unterdessen davon geprägt, vielleicht auch dank Disney aber besonders dem Duo Bob Young und Michael Jacobs, immer eine Botschaft beim Publikum zu hinterlassen. Und diese als Link zu bezeichnen ist hierbei keineswegs verkehrt. Doch viel eher setzte Die Dinos auf eine liberale wie moralisch aufgewertete Erzählung. Egal ob Freundschaft, Familie, Job, Umwelt, Rassismus oder Gewalt. Nach jeder einzelnen Episode ging man mit etwas zufrieden heraus. Über die Staffeln hinweg, wurde dies noch bissiger, sodass vielleicht nicht jeder Gag saß oder jede Folge gleichsam treffend war, doch das Gesamtpaket stimmt bis heute. Und denkt immer daran, nicht ein Asteroid vernichtete die Dinosaurier, sondern der gierige Kapitalismus in seiner schlimmsten Form. Einfach toll.

Was Die Dinos neben den herrlich bissigen, intelligenten wie gesellschaftskritischen Folgen ausgemacht hat, war natürlich aber auch die tolle Inszenierung. Für die Serie wurde eigens eine neue Art von Ganzkörperpuppen mit besonders realistischer Gestik entwickelt. Eingebaute Motoren, Ventilatoren (immerhin konnte es im Latex bis zu 50 Grad heiß werden) und eine Menge Animatoren, brachten uns die prähistorische Zeit auf die Mattscheibe. Dies zusammen mit der einprägsamen Musik (von Bruce Broughton), dem tollen Humor (eine derbe Mischung aus Slapstick, Sarkasmus, Ironie und punktgenauen Dialogen) und letztlich den abwechslungsreichen Geschichten, machten aus der Serie selbst heute noch Fernsehen, welches für Groß und Klein geeignet ist. Egal ob Mama oder eben nicht die Mama.

Die DVD

© Alive

Die DVD-Box aus dem Hause Capelight Pictures bietet alle 65 Episoden auf 9 Discs. Zu einigen Folgen gibt es einen Audiokommentar von ehemaligen Mitwirkenden. Darüber hinaus gibt es ein wirklich sehr interessantes Making-of zur Serie sowie einige versteckte Easter Eggs, die weitere kurze Featurettes und Clips freischalten. Des Weitere besitzt die DVD-Box ein Wendecover ohne FSK-Aufdruck. Technisch erweisen sich die DVD als akkurat umgesetzt. Zwar liegt die Serie nur in Dolby Digital 2.0 vor und das Bildformat von 4:3 könnte einige Technik-Nerds stören, andererseits lief die Serie damals eben genau so im TV. Die DVD-Box ist seit dem 16. März 2018 im Handel erhältlich.

Fazit

Man mag überrascht sein, wie mutig damals „Die Dinos“ im Fernsehen im Jahre 1991 doch war. Die Folgen sind gesellschaftskritisch, bissig und geprägt von einer Moral, die neben intelligenten Dialogen oder auch einen fantastischen Humor besitzt. Egal ob Baby oder Papa Earl. Selbst heute macht es noch Spaß, sich die einzelnen Episoden zu Gemüte zu führen. Und vielleicht entdeckt nun eine völlig neue Generation eine völlig andersartige prähistorische Welt, die einen definitiv nicht so schnell loslassen wird. Also schlichtweg: „Nochmal, nochmal…“

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