Je drastischer und verstörender die verbalen und visuellen Rekonstruktionen elterlicher und gegenseitigen Misshandlungen, desto lauter werden die Lacher in Cannes Kinosaal. Dass der vierfachen Mutter im Zentrum des semi-dokumentarischen Experiments ebenfalls ein Schauspiel-Double für „zu belastende Szenen“ gestellt wurde, scheint überflüssig: sie und ihre übrigen Töchter amüsieren sich prächtig, wenn keine Krokodilstränen fließen. Das sadistische Spektakel sagt nichts über generationsübergreifende Gewalt, Radikalisierung oder vererbtes Trauma, dafür umso mehr über grenzüberschreitenden Voyeurismus.