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Teil 2: Ausblick auf den Film The Dark Tower von Nikolaj Arcel

Felidae

Von Felidae in Buchclub #2: The Dark Tower

Teil 2: Ausblick auf den Film The Dark Tower von Nikolaj Arcel Bildnachweis: Schneller, lauter, härter:

Von schwarzen Gunslingern und bangenden Fans

Die Geschichte rund um die Verfilmung von „The Dark Tower“ lässt sich am Besten als Verkettung unglücklicher Ereignisse titulieren. Nachdem King viele Angebote ablehnte, verkaufte er die Rechte zum Film für 19 Dollar (Fans der Reihe dürften darüber sicherlich schmunzeln) im Jahre 2009 an J.J. Abrahms, der damals vornehmlich als Erfinder von „Lost“ bekannt war.

Abrahms gab jedoch recht schnell bekannt das Projekt aus Zeitmangel nicht selbst umzusetzen, wodurch die Rechte plötzlich bei Universal lagen, welche den Stoff in einer Mischung aus Kinofilm und TV Serie umsetzen wollten. Als heiße Kandidaten für die Hauptrolle von Roland galten damals im übrigen Javier Bardem, sowie Russell Crowe.

Doch auch dieses Projekt wurde im Jahre 2012 wieder eingestampft, bis schließlich Sony die Rechte erwarb und nun im nächsten Jahr endlich die Abenteuer von Roland und seinem Ka-tet auf die große Leinwand bringt.

Ich denke ich spreche für viele Fans der Buchreihe wenn ich sage, dass ich mit sehr gemischten Gefühlen an das Thema einer Verfilmung heran gehe. Auf der einen Seite bietet die Welt so viele tolle Geschichten, wunderschöne Locations und großartige Charaktere, die ich allesamt gerne auf der großen Leinwand sehen möchte. Andererseits sind die meisten Verfilmungen von Stephan King Romanen seit jener nicht gerade für ihre Qualität bekannt und auch wenn mit Sony nun ein großes Studio hinter dem Projekt steht, ist dies noch kein Garant für einen Erfolg.

Fangen wir daher mit den positiven Aspekten an, die uns bisher bekannt sind.

Da wäre zunächst die Besetzung von Matthew McConaughey für die Rolle vom „Mann in Schwarz“, jener Entität, die Roland quer durch die Wüste jagt. McConaughey ist eine großartige Wahl für diese Rolle, denn anders als Roland zeichnet sind der Mann in Schwarz nicht durch seinen Körperbau, oder seine flinken Finger aus, viel mehr ist er ein Mann der Täuschung und der Taschenspielertricks. Er ist süffisant, selbstverliebt und diabolisch, verbirgt all dies jedoch hinter einem lächeln, welches im die Herzen der Menschen und die Schenkel der Frauen öffnet.  McConaughey wird mit der Figur sicherlich seinen Spaß haben und eine gelungene Performance abliefern.

„His forehead was high, his eyes dark and brilliant. His nose was nondescript. The lips were full and sensual. His complexion was pallid, as was the gunslinger's own.“

Ein weiteres Highlight könnte Aaron Paul in der Rolle des Eddie Dean werden, denn auch wenn diese Meldung bis dato noch nicht bestätigt ist, so verdichten sich doch die Gerüchte um jene Besetzung. Zwar mag es nach „Breaking Bad“ etwas Klischeebeladen sein die Rolle des rehabilitierenden Drogenjunkies an Aaron Paul zu vergeben, aber auf der anderen Seite wäre es auch ziemlich geil Ihn als Teil diesen Ensembles zu sehen.

Ebenfalls positiv stimmt mich die Wahl von Nikolaj Arcel als Regisseur und Drehbuchautor. Gerade wenn es darum geht packende Thriller adäquat auf die Leinwand zu bringen, hat Arcel in den letzten Jahren verdammt gute Arbeit geleistet und auch wenn seine Erfahrung auf dem Regiestuhl nicht ganz so mannigfaltig ausfällt, so hat er doch ein gutes Team und eine starke Geschichte im Nacken, welche sein Talent mit Sicherheit zum sprießen bringen.

Soweit klingt ja alles ganz gut, doch nun müssen wir das Gefilde der positiven Resonanz verlassen und uns den weniger schönen Themen widmen, denn mit jeder neuen Information über den Film wächst eine gewisse Sorge in mir.

Den Anfang macht das Setting, welches primär in unserer Welt der Gegenwart spielen soll. Der ein oder Andere mag sich nun zurecht wundern, da jener Schauplatz bis zum 6. Band „Songs of Susannah“ keine tragende Rolle in der Handlung spielt. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass Sony nicht plant alle Teile der Reihe zu verfilmen, sondern mit „The Dark Tower“ erst einmal auf Nummer sicher geht um dann, je nach Resonanz des Publikums, weitere Filme hinterher zu schieben.

Es ist also anzunehmen, dass wir von der faszinierenden Welt Rolands nur sehr wenig sehen werden, was viele Fans, mich eingeschlossen, sicherlich enttäuschen dürfte.

Durch das Setting ergeben sich indes auch weitere Probleme, zumindest wenn die Handlung sich grob an die Vorlage hält. Wie bereits erwähnt lassen die bisher bekannten Informationen darauf deuten, dass wir mitten in die Geschichte geworfen werden, ohne jegliche Etablierung der Figuren.

Dies mag für einen 0815 Film noch funktionieren, doch wir reden hier von Charakteren, welche die Leser über abertausende von Seiten kennen und lieben gelernt haben.

Es mag vielleicht etwas verfrüht sein, aber ich behaupte einfach mal, dass keine der Figuren auf der Leinwand bei mir einen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen wird, denn dafür scheint sich Sony einfach nicht genügend Zeit zu nehmen. Stellt euch einfach mal vor ihr würdet von den 8 Harry Potter Filmen mit Teil 6 anfangen. Klar, die Beziehung der Figuren untereinander versteht man recht schnell, doch irgendwie fehlt einem doch die emotionale Bindung der bisherigen Filme, um wirklich mit der Geschichte mitfiebern zu können.

Kommen wir nun zum Elefanten im Raum, dem Casting von Idris Elba für die Rolle des Roland Deschain.

Was wurde doch im Vorfeld diskutiert, wer den nun in die Haut von Roland schlüpfen würde. Namen wie Daniel Craig, Javier Bardem, Viggo Mortensen und Christian Bale waren nur eine der potenziellen Kandidaten, bis dann schlussendlich im Februar bekannt wurde, dass Idris Rolle den Job übernimmt. Das Echo der Fangemeinde über diese Entscheidung fällt gemischt aus, um es mal vorsichtig zu formulieren, denn von „the best thing that could've happend to the film“, bis zu „the worst casting decision ever“ scheint jede Meinung im Netz vertreten zu sein.

Die kürzlich Auftretenden Debatte in Hollywood über die Vergabe von Filmrollen für schwarze Schauspieler hat sicherlich ihr übrigens dazu beigetragen, um die Diskussionen noch weiter zu erhitzen.

„You are the world's last adventurer. The last crusader.“

Als Nichtleser mag die Aufregung vermutlich nur schwer begreifbar sein, schließlich ist die Figur von Roland in erster Linie ein tougher Badass, eine Rolle wie geschaffen für Idris Elba.

Dieser Umstand mag zwar für das erste Buch zutreffen, doch Roland, wie auch die restlichen Figuren in der Geschichte, entwickeln sich mit jedem Band weiter und spätestens in „The Drawing of the Three“, dem 2. Teil der Reihe, wirf auch Rolands Hautfarbe von essentieller Bedeutung, vornehmlich wenn es um die Einführung der Figur Odetta Holmes geht.

Darüber hinaus muss man sich steht vor Augen halten, dass King jedoch noch so winzige Kleinigkeit in der Welt von Roland beschreibt und man so als Leser ein relativ klares Bild von Mr. Deschain im Verlauf der Geschichte aufbaut, welches, so Leid es mir tut, nicht die geringste Ähnlichkeit mit Idris Elba hat.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich bezweifle nicht das Elba einen großartigen Job machen wird, dennoch steht er wie ein unumstößliches Denkmal für eine schmerzliche Tatsache: Die Verfilmung von „The Dark Tower“ mag unterhaltsam werden und vermutlich sogar einiges an Gewinn an den Kinokassen generieren, jedoch müssen sich Fans wohl oder übel darauf gefasst machen, dass sie eine neue Interpretation des Ausgangsmaterials auf der Leinwand sehen werden und nicht jene Geschichte, die sie über all die Jahre lieben gelernt haben.

Fazit:

„The Dark Tower“ hätte das Potenzial zum nächsten großen Kinofranchise, doch dafür muss der erste Film die nötigen Euros an den Kinokassen einspielen. Die Vorzeichen stehen in dieser Hinsicht sicherlich gut, auch wenn viele Entscheidungen den Fans sicherlich bitter aufstoßen werden.

Am Ende des Tages ist es eben doch nur eine Adaption und keine genaue Umsetzung der Romane.

Jetzt gilt es abzuwarten und sich im Februar 2017 selbst eine Meinung zu bilden.

„Go then. There are other worlds than these.“

So, dass war es auch schon fast mit der zweiten Ausgabe vom Buchclub. Vielen dank für euer Feedback aus der letzten Folge, Ideen, Anregungen und Kritik sind wie immer gerne in den Kommentaren gesehen. In der nächsten Ausgabe widmen wir uns einem echten Klassiker der Gothic Novel: Mary Shelleys „Frankenstein: or, The Modern Prometheus“.

Auf der nächsten Seite möchte ich noch ein paar Worte über das Ende von „The Dark Tower“ verlieren, für die Leser unter euch, welche alle 7 Bände bereits gelesen haben. Achtung: Spoiler! (duh!)

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