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WilliamWhyler

Kritik von WilliamWhyler

Gesehen: Mai, 2025

Wer einen visuell beeindruckenden Western sehen möchte, ist bei Joel Souzas Rust genau an der richtigen Adresse. Alec Baldwin verkörpert mit stoischer Ruhe und einer angenehmen Tiefe den großherzigen, nüchtern agierenden Bankräuber im Ruhestand, der sich aufmacht, seinen dreizehnjährigen Enkel Lucas Hollister, hervorragend performed von  P.S. McDermott, aus dem Gefängnis zu befreien. Was folgt, ist ein Roadmovie durch die raue Schönheit des amerikanischen Südwestens am Ende des 19. Jahrhunderts – durch Indianergebiete, staubige Grenzstädte und skurrile Landstriche, die ebenso viel Charakter zeigen wie die gut geschriebenen Figuren selbst. Die Kameraarbeit ist eindrucksvoll: Weite Panoramen, goldenes Licht, das sich über staubige Prärien legt, und Cowboys, die wie in Stein gemeißelt wirken. Visuell erinnert der Film an klassische Western, bleibt dabei aber stets frisch und modern. Der Cast überzeugt auf ganzer Linie – jede Figur scheint mit Geschichte und Emotion aufgeladen. Besonders hervorzuheben ist der Gegenspieler: ein unerbittlicher Kopfgeldjäger, namens Fenton „Preacher“ Lang,  gespielt vom markanten Travis Fimmel mit seinen stahlblauen Augen, bekannt aus der Serie Vikings. Francis Fisher als Lucas Großtante gibt noch eine Schippe Emotionalität und Tiefe obendrauf, auch wenn sie nur wenig Screen-time hat.
Rust hat einen atmosphärischen Soundtrack, der mit sphärischen Klängen, Banjo-Melodien und zurückhaltender Instrumentierung die emotionale Tiefe des Films verstärkt. Die Musik ist nie aufdringlich, sondern webt sich subtil in die Bilder und macht den Film zu einem runden audiovisuellen Erlebnis.
Angesichts des medialen Rummels um die Entstehung des Films waren meine Erwartungen zwiegespalten – doch Rust überrascht positiv. Statt reiner Kontroverse liefert er ein künstlerisch solides, teilweise sogar herausragendes Western-Drama mit emotionaler Tiefe, erzählerischer Dichte und einem Gespür für den richtigen Ton.
Ein sehenswerter Western, der sowohl Genrefans als auch Cineasten anspricht. Ein gelungenes Werk mit starker Bildsprache, gut erzählter Geschichte und atmosphärischer Dichte. Das ist Baldwins „Braveheart.“

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