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Stu

Kritik von Stu

Oscar-Preisträger, gefeierter Darsteller in vielen hochgelobten Filmen und in den 1990ern ein echter Action-Heroe. Ja, die berufliche Vergangenheit des Nicolas Cage lässt nicht gerade den Schluss zu, dass er heutzutage gefühlt alle paar Wochen in einem neuen Quatschfilm für den Heimkinomarkt mitwirkt. Eigentlich hätte Cage das Zeug gehabt auch 30 Jahre nach seinem Karrierestart immer noch unter den Top-Akteuren Hollywoods zu sein, doch mittlerweile hat er sich vom ernsthaften Darsteller zu einer reinrassigen Parodie seiner Selbst gewandelt. So gesehen funktioniert „Tokarev“ zwar nicht als Rache-Thriller aber zumindest als Karikatur. „Tokarev“ will aber eben doch ein Thriller sein. Ein düsterer, hoffnungsloser, brutaler Rachefilm, über einen verzweifelten Vater/Ex-Gangster/Nicolas Cage der den Mord an seiner Tochter vergelten will und dafür seine guten Sitten vergisst und mit zwei Freunden alte Mafiamethoden wieder ausgräbt. Das hat Folter, Messerstiche, Prügel und Schusswechsel zur Folge, nur keinen konstanten Spannungsbogen. Dafür immense dramaturgische wie narrative Schwächen, etwa Zeitsprünge die so grobmotorisch verwendet werden, dass sie den erzählerischen Fluss zerfetzen. Bis es dazu kommt ist die Cage-Show aber schon im vollen Gange. Cage schreit, grimassiert sein Gesicht als wäre er Jim Carrey auf Speed, schaut wie eine ausgestopfte Eule in der Gegend rum und wedelt tollwütig mit seinem Gliedmaßen herum. Damit empfiehlt er sich als menschliches Äquivalent des Animals von den Muppets. Problem: wirklich unterhaltsam ist dieses Overacting nicht mehr, vor allem weil „Tokarev“ dieses Attribut nicht als integrierte Zirkusnummer nutzt, um den – nett ausgedrückt – gediegenen Plot aufzulockern, sondern wirklich versucht dem Publikum als ernsthafte charakterliche Auseinandersetzung zu verkaufen. Dramaturgisch und erzählerisch schwach, aber die Action ist dafür gelungen? Leider auch nicht. Zwar bietet Regisseur Paco Cabezas („Neon Flesh“) kurze Shoot-Outs, die ein wenig an „Dredd“ und seine SloMo-Ästhetik erinnert, abseits von diesen marginalen Ausreißern gibt es aber wenig zu sehen und zu entdecken. Cabezas und seine zwei Drehbuchautoren, die u.a. für Dario Argentos Flop „Giallo“ mitverantwortlich waren, sind gar nicht an Action der Marke „Ein Mann sieht rot“ oder „96 Hours“ interessiert. Es ist wirklich das menschliche Drama, was sie fokussieren. Dank bescheidener Dialoge, einer unmotivierten Geschichte und dem Clown namens Nicolas Cage sind diese Absichten aber allesamt zum Scheitern verurteilt. Ein Scheitern was dank eines gravierend tölpelhaften Endes einen kompromisslos lächerlichen Höhepunkt findet, welches versucht das menschliche Drama zu unterstreichen. Unterstriche wird aber dann doch nur, dass „Tokarev“ ziemlich zerfahrener Unsinn ist. Quasi eine traurige Geschichte, die wegen der Art und Weise der Erzählung zu einer peinlichen Klamotte verkommt. Ach Nicolas Cage, was ist nur auf dir geworden. Ist der Geldmangel wirklich so schlimm, dass du in Filmen wie diesem mitwirkst? Diese Frage kann wohl nur Cage selbst beantworten, oder sein Steuerberater. So lange bleibt Hoffnung zurück, dass er aus dieser Direct-To-DVD-Tragödie eines Tages ausbrechen kann. Vielleicht ja mit dem Drama „Joe“ von „Prince Avalanche“-Regisseur David Gordon Green. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber wenn sie stirbt, dann sollte sie vn Cage gespielt werden. Dieses Todesszene wird bestimmt wieder ein Highlight werden. Ob nun im negativen oder positiven Sinne, sei mal dahingestellt.

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