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Steffen

Kritik von Steffen

Was wurde im Vorfeld in den verschiedensten Foren nicht gescholten, über die Idee des Prequels und dem versteckten Reboot des Star Trek Universums, obwohl es keines werden sollte. Eigentlich konnte Regisseur J.J. Abrams doch nur versagen und mit dem neuesten Kinoabenteuer der Enterprise-Crew dem Franchise den endgültigen Todesstoß versetzen. Eigentlich. Aber was Abrams gemeinsam mit seinem kreativen Stab der Erfolgsserie "LOST" auf die Leinwand gebracht haben, ist einfach genial. J.J. Abrams und seine Kreativen haben sich das getraut, wovor sich Rick Berman (1991 - 2006 der verantwortliche Star Trek-Produzent) gesträubt hatte. Er kreirte seine eigene, neue moderne und junge Version von Star Trek und das mit Erfolg. Action, Humor, Spannung, große Effekte und ein genialer Soundtrack, all das macht diesen Film aus. Aber Star Trek lebt und lebte immer von den Charakteren und den Schauspielern, die sie verkörpern. Um einen erfolgreichen Film zu machen, benötigt man eine harmonierende, funktionierende Crew, welche die Fußstapfen ihrer Vorgänger ausfüllen können. Und genau diese sieben Menschen hat Abrams in diesem Film vereint. Zachary Quinto, vielen bekannt aus der Fantasy-Serie "Heroes", war des erste Besatzungsmitglied, das gecastet wurde. Und schon bei der Pressekonferenz in San Diego auf der Comic-Con 2006 konnte man meinen, der verlorene Sohn des original Spocks Leonard Nimoy, sei gefunden worden. Und tatsächlich, auf der Leinwand wirkt es in manchen Einstellungen so, als ob Nimoy um 50 Jahre verjüngt worden wäre. Als künftiger Schiffsarzt Dr. McCoy ist Karl Urban zu sehen. Urban, den man beispielsweise aus "DOOM", "Riddick" oder "Herr der Ringe" kennt, liefert eine liebevolle Hommage an den leider bereits verstorbenen DeForest Kelley ab. Urbans McCoy ist keine Imitation des Kelley-McCoy, dennoch lassen sich verschiedene Gestiken und Mimiken eindeutig auf DeForest Kelleys Spiel zurückführen. Aber auch Sätze wie "Verdammt, ich bin Arzt und kein Physiker" dürften Fans der Serie bekannt vorkommen. Für die Rolle des zukünftigen Captains des Raumschiffs Enterprise wurde Chris Pine gecastet. Pine spielte in den romantischen Komödien "Zum Glück geküsst" oder "Plötzlich Prinzessin 2" , sowie diversen Fernsehserien. Aber für die Rolle des draufgängers Kirk brachte er optisch, wie schauspielerisch alles mit und harmoniert, bzw disharmoniert (Ja, Kirk und Spock können sich zu Beginn ihrer Bekanntschaft nicht sonderlich leiden) mit Zachary Quinto und Karl Urban mindestens so gut, wie es das Trio Shatner,Nimoy, Kelley vor 15 Jahren noch taten. Aber auch die übrigen Besatzungsmitglieder fühlen sich offensichtlich wohl in ihren Rollen und tragen ihren Teil zum Erfolg des Films bei. Zoè Saldana ("8 Blickwinkel") als sexy Uhura lässt die Atmosphäre auf der Brücke, nicht zuletzt durch ihr knappes Kleidchen, prickeln, John Cho ("Harold und Kumar") als Steuermann Sulu muß erst noch lernen, die Handbremse zu lösen, bevor er auf Warp gehen kann und Simon Pegg ("Hot Fuzz", "Shaun of the dead") trägt einen großteil der lustigen Szenen bei. "Star Trek" ist sicherlich keine Komödie, aber es gibt viele lustige Szenen, die glücklicherweise nicht konstruiert wirken. Nur Anton Yelchin als junger Chekov fällt ein wenig aus dem Raster. Vielleicht liegt es auch an der Synchronisierung, aber Chekov hatte nie einen so ausgeprägten russischen Aktzent wie in diesem Film. Und die Szenen mit Yelchin wirken teilweise ziemlich lächerlich, manche aber durchaus lustig. Aber wie gesagt, vielleicht liegt es wirklich an der Synchro. In den vielen Nebenrollen kann man einige bekannte Gesichter entdecken. Jennifer Morisson (Dr. Cameron aus "House M.D.") als Kirks Mutter, Bruce Greenwood ("Das Vermächtnis der Tempelritter") als Captain Pike oder Winona Ryder ("Alien 4") als Spocks Mutter. Überraschenderweise ist Eric Bana, kaum zu erkennen als glatzköpfiger Romulaner, nicht die große Nummer als Bad Guy. Er macht seine Sache gut und spielt den rachsüchtigen Nero mit vollem Einsatz. Trotzdem hat er das Pech, nur als Rahmenfigur zu dienen, um die Crew der Enterprise letztlich zusammen zu schweißen. Die ganz großen Szenen fehlen und so kommt er an den besten Bösewicht, Ricardo Montalban als Kahn, nicht heran. Ohne Special Effects kommt aber auch so ein Weltraumabenteuer nicht aus, und so liefert Industrial Light & Magic einmal mehr bemerkenswerte Arbeit ab. Die Effekte sind dem Film in höchstem Maße angemessen und unterstreichen nocheinmal, dass es ein Sommer Blockbuster ist. Noch nie sah das Raumschiff Enterprise so schön und gewaltig aus, wie in diesem Film. Viele, viele Details stecken im Äußeren des Schiffes, aber auch in den Außenbereichen, wenn beispielsweise Trümmerteile umherfliegen steckt viel Liebe und harte Arbeit. Auch das Innenleben des Schiffes kann sich sehen lassen. Die Brücke ist wohlbekannt, dennoch hochmodern und der Maschinenraum sieht endlich wie ein Maschinenraum aus, und nicht wie ein Physiklabor, so wie in den letzten Jahren. Aber eigentlich ist es ja eine Brauerei (ob das so gut ist, einen Schotten in einer Brauerei arbeiten zu lassen?) Der Look des Films ist sowieso realistischer geworden. Viele, vor allem Star Wars-Anhänger, bemängelten immer, das Star Trek Universum sei zu sauber und aufgeräumt. Nicht im aktuellen Film. Die Shuttles, Decks und Geräte sind gebraucht und weisen Schmutz, Rost und Dellen auf. Aber auch der Weltraum sieht diesmal groß, gefährlich und unerforscht aus. Aber die Crew der Enterprise bricht ja gerade erst auf, um "mutig dorthin zu gehen, wo noch kein Mensch zuvor gewesen ist". Fazit: Ein Film für Fans. Ein Film für Nicht Fans. Ein Film für alle, die gut unterhalten werden wollen, eine schlichte, dennoch spannende Story sehen wollen und modernste Special Effects, dass einem die Spucke weg bleibt. Genau das ist "Star Trek" geworden. Die Harmonie der drei Hauptprotagonisten Kirk, Spock und McCoy wurde sehr gut eingefangen und auch der aus früheren Tagen bekannte Humor ist dabei. Die Fortsetzung kann kommen!

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