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D0mas

Kritik von D0mas

Wenn man die ersten Minuten vom neuen Film des Herrn Refn sieht fragt man sich, was genau dieser "Only God Forgives" eigentlich ist und was das soll. Und auch 90 Minuten später steht diese Frage noch im Raum. Und zwar fett unterstrichen, mit mehreren Ausrufe- und Fragezeichen dahinter. Und was ist dieser Film jetzt? Genau wie diese Aussage da oben, die im Ürinzip gar keine Aussage ist, ist auch Only God Forgives ein Film, der irgendwie keiner ist. Dazu fehlen Spannungskurve, Charakterentwicklung, Tiefgründigkeit etc etc. Die Liste ist lang. Nach seinem überraschend erfolgreichen und in der Tat auch starken Drive hat Nicolas Refn sich wohl gedacht, dass er nicht einer dieser Regisseure sein will, die ihr bekanntestes Werk und somit in den meisten Augen sein "Meisterwerk", einfach beim nächsten Mal kopieren. Nein, er macht eine 180° Drehung. Obwohl auch das eigentlich nicht stimmt, eigentlich macht er gar keine Drehung, er tut im Prinzip gar nichts dergleichen. Mit einer wahren Symbolflut erschlägt uns der Herr Refn hier in seinem neuen Streifen, der über die meiste Zeit eher wie eine moderne Theaterinszenierung daher kommt, als wie ein Film. Da gibt es lange Einstellungen, in den gwichtig hin und her geguckt wird, in denen winzige Bewegungen eingefangen werden und in denen somit sehr wenig passiert. Grundsätzlich ist das niht schlecht, wenn es doch in irgendeiner Art eine Zweck erfüllt und sei es nur ein ästhetischer. In Only God Forgives nutzen sich diese Momente aber sehr schnell ab. Klar, die Bilder für sich haben eine hohe Qualität, ebenso wie die Kameraaufnahmen, die wirklich meistn punktgenau sitzen. Aber im Endeffekt fehlt ein Sinn bzw. eine Richtung dahinter. 90 Minuten wird dem Zuschauer hier eine Bilder/Symbol-Komposition vorgeführt, die teilweise zu beeindrucken weiß, sich aber schnell abnutzt. Und das ist ein grundsätzliches Problem, denn mehr hat der Film im Prinzip auch nicht zu bieten. Ich will gar nicht sagen, der Film sei langweilig, weil nichts passiert. ich bin mir sogar sehr sicher, dass Refn den Film mit purer Absicht so ohne Höhepunkt inzeniert hat. Aber das macht einen Film noch nicht gut. Only God Forgives wirkt über viele Szenen einfach sehr gezwungen. Und das ist auch der Ausdruck, der dem Film am ehesten gerecht wird meiner Meinung nach: gewzungen. Das ist alles gewzungen Ästethisch, gezwungen steril und gewzungen oberflächlich. Hinter der kühlen Oberfläche steckt nichts dahinter und auch das scheint erzwungen. Dieser Film sollte einfach Arthouse pur werden und das scheint ebenfalls gewzungen. Sicher, viele Leute werden viel in den Film hineininterpretieren, aber ich würde mich bei Only God Forgives gar nicht damit beschäftigen wollen. Einfach weil der Film einem dieses Interpretieren, dieses kunstvolle aufzwingt. Dass ein Film voller Symbole supern funktionieren kann zeigt zum beispiel Par Chan Wooks "Lady Vengeance". Aber bei Only God forgives funktioniert es nicht. Dass der Regisseur dennoch ein Händchen für das Audiovisuelle hat wird auch bei diesem Film wieder deutlich. Vor allem in der Kampfszene des Films gegen Ende schafft der Film es einen durch Musik und Bild in seinen Bann zu ziehen. Aber leider gelingt das viel zu selten. Ich will dem Film eine gewisse Ästethik nicht absprechen, auch, dass das hier alles hübsch anzusehen ist. Aber im Endeffekt hinterlässt der Film einem mit dem Gefühl, dass man nun die Aufgabe hätte sich selbst Gedanken zu machen und gefälligst dieses Kunstwerk zu interpretieren. Aber nein, nicht wenn der Film einem das von der ersten Minute unter die Nase reibt. Es ist vorbildlich wenn ein Regisseur seinen publikumswirksamsten Film nicht noch einmal kopieren will. Aber Only God Forgives ist ebenso ein falscher Weg, ein gezwungen in die andere Richtung Weg. Ein Weg, der einen absolut kalt lässt. Und wenns so sein sollte ok, aber das macht es noch lange nicht zur Kunst.

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