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Benson

Kritik von Benson

Gesehen: Februar, 2013

The Following (US 2013) Kevin Williamson hat nun seine eigene Serie bekommen. „The Following“. Schaut man sich sein bisheriges Œuvre an, so findet man darunter nahezu alle erfolgreichen Teenie Slasher (Scream, Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast, Faculty) der letzten acht Jahre. Klingt nach einer Serie, die man als Mystery- und Horrorfan nicht verpassen sollte. Zumindest kann man jede Menge Blut, Horror und Spannung erwarten. Obendrauf kommt noch ein vielversprechender Cast um Kevin Bacon (Ryan Hardy) und Natalie Zea (Claire Mathews) und fertig ist eine richtig gute Serie. Doch leider sieht die Realität ganz anders aus. Bitte versteht mich nicht falsch, die Serie „The Following“ ist nicht schlecht, zum Glück auch nicht peinlich, aber ihrem Titel wird die Serie dann doch nicht gerecht, denn „Folgen“ möchte man der Serie nicht. Gleich zu Beginn lernen wir unseren Helden so kennen, wie es abgegriffener kaum sein könnte. Ein Ex-FBI Agent mit jeder Menge persönlicher Probleme, einsam, verletzt, gebrochen und mit einem leichten Alkoholproblem. Leider schafft es der Pilot zu keiner Sekunde, den ersten Eindruck zu brechen und der Figur ein wenig mehr Tiefe zu geben. So sind wir als Zuschauer dazu verurteilt, einer Person zu folgen, die lauter Dinge tut, sagt und denkt, die nicht wirklich überraschen. Sein Nemesis hingegen kommt da schon erheblich ambitionierter daher. Ein Serienkiller, seines Zeichens Literatur Professor, der die Werke Edgar Alan Poes, wohl ein bisschen zu stark verinnerlicht hat. Doch im Gegensatz zu dem Ex-FBI Agenten wirkt er charismatisch und dynamisch, was zumindest für die Länge des Piloten ausreicht, aber in den weiteren Folgen nicht weiter ausgebaut wird. Was bleibt, ist ein schizophrener und manischer Serientäter. Auch die Frau des Serientäters, die ein gemeinsames Geheimnis mit dem Ex-FBI Agent teilt, hat leider auch keine Rolle abbekommen, die es ihr erlaubt weit über ein simples Opferbild hinauszuwachsen. Sie ist die typische amerikansische Vorstadt-Mutter, immer höflich und devot, eine super Mutter, hübsch anzusehen, doch fataler Weise extrem langweilig. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, am meisten bröckelt die Fassade der Geschichte. Was mit einem schick inszenierten Gefängnisausbruch beginnt, mündet in einem wirren Geflecht, sinnfrei aneinandergeketetter Sequenzen, die alle für sich genommen schon kaum funktionieren, aber im Gesamtbild eher den Anschein erwecken, als hätten die Autoren ihre Storykarten genommen, einmal in die Luft geworfen, aufgesammelt und fertig war die Serie. Am Ende des Piloten ist so ziemlich jeder verdächtig und das typische Slasher Motiv, einer nach dem anderen wird getötet, greift. Man versteht zwar dadurch ganz gut, dass auch eingeführte Personen sterben können, doch ertappt man sich dabei, dass es eigentlich schon fast egal ist, wenn auch jemand von den Guten stirbt, da die Personen so wenig vielschichtig und gehaltvoll sind wie Knäckebrot. Kommen wir kurz zur Stärke der Serie. The Following ist gut inszeniert. Die Regie hilft in vielen Momenten mit solide erzeugtem Thrill weiter. Ja, es gibt sogar einige Szenen, die sind richtig unheimlich. Aber leider reicht diese Tatsache nicht, um wirklich ernsthaft dran zu bleiben. Die Ausstattung gibt sich große Mühe die fehlenden Ebenen zu etablieren, streut gekonnt Informationen ein, gibt Verweise auf das Innenleben der Figuren und verankert das Literatur-Thema als roten Faden. Vielleicht hätte es geholfen, wenn die einzelnen Departments sich im Vorfeld mal ausgetauscht hätten. Die Musik bemüht sich nicht den sichern Pfad zu verlassen und klammert sich an 90er Jahre Crime Serien Themen. Das Kameradepartment hat sich hier ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Die Kameraarbeit ist eher funktional und erinnert streckenweise an 80er Jahre Cop Thriller (z.B. Blue Steel), die etwas dreckig und konturlos daher kamen. Das größte Problem der Serie ist aber die Stimmung. Die will sich nicht so recht einstellen. Die Stimmung ist ungefähr so intensiv wie bei einem Foto, dass zu lange belichtet wurde. Jegliche Konturen sind verloren gegangen und was bleibt, ist eine Art undefinierte Suppe, die nicht mal brodelt. Fazit Ein gutes Beispiel dafür, dass amerikanische Serien nicht per se immer außergewöhnlich sein müssen. Wer extremer Kevin Bacon Fan ist, schafft es vielleicht dran zu bleiben, für alle anderen sehe ich da aber eher schwarz. Die Serie versteht es ein sinnfreies Storygeflecht zu weben, wo Stimmung und Originalität keinen Platz haben. Oder mit anderen Worten: Zeitverschwendung. ©Ben Scharf

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