Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) hat bekanntgegeben, dass ab der 100. Oscarverleihung im Jahr 2028 eine neue Wettbewerbskategorie eingeführt wird: Best Achievement in Stunt Design. Die Auszeichnung wird erstmals Filme berücksichtigen, die im Jahr 2027 erscheinen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Präsidentin der Academy, Janet Yang, Gespräche zur möglichen Einführung dieser neuen Sparte bestätigt und angekündigt, dass weitere Informationen folgen würden (wir berichteten). Nun ist die Entscheidung offiziell: Die jahrzehntelange Arbeit der Stunt-Community zur Anerkennung ihrer Disziplin wird erstmals institutionell gewürdigt.

Ein maßgeblicher Fürsprecher dieser Entwicklung ist John Wick-Regisseur und Stunt-Experte Chad Stahelski, der sich seit 2017 in engem Austausch mit der Academy für die Einführung dieser Kategorie eingesetzt hat. In zahlreichen Gesprächen wurden in den vergangenen Jahren Kriterien und Rahmenbedingungen erarbeitet, um die komplexe Kunstform des Stunt-Designs angemessen zu erfassen.

Trotz einzelner kritischer Stimmen innerhalb der Branche, die vor einer möglichen Gefährdung von Stuntpersonal durch falsche Anreize warnten, scheint die Academy auf ein Reglement zu setzen, das Sicherheitsstandards in den Mittelpunkt stellt. Ziel ist es, nicht die Risikobereitschaft zu prämieren, sondern die kreative und technische Präzision, mit der gefährliche Szenen inszeniert und umgesetzt werden.

Stuntarbeit ist ein komplexes Zusammenspiel aus physikalischem Verständnis, präziser Planung und künstlerischer Gestaltung. Die Einführung einer eigenen Kategorie stellt einen längst überfälligen Schritt dar – und würdigt jene Filmschaffenden, die oft unsichtbar bleiben, aber entscheidend zur visuellen Kraft des Kinos beitragen.