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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

An der Südspitze Afrikas liegt das Kap der Guten Hoffnung, an dem der Indische und der Atlantische Ozean aufeinandertreffen, sich jedoch niemals vermischen. Einige Kilometer weiter, in einer während der Apartheid zur Isolation der afro-europäischen Mischbevölkerung erbauten Township, lebt Kulsum allein mit ihren beiden Kindern, während ihr Mann eine 25-jährige Haftstrafe verbüsst. Mit viel Feingefühl filmt Lulu Scott das endlose Warten einer liebenden Familie.

Kritik

“The time has come for the story to continue without me”, sinniert   während ihre Kamera fast wehmütig einem am Strand entlang spazierenden Paar hinterher blickt. Der Mann und die Frau, die Arm in Arm gehen, sind der menschliche Aufhänger Scotts undurchsichtigem Geflecht aus partizipativer und performativer Dokumentation. Nachdem sich die Regisseurin von ihnen indirekt verabschiedet, könnte die Doku eigentlich richtig anfangen. Denn jetzt wäre endlich Raum für die Geschichte des Protagonisten-Paares, um das gehen sollte. 

Phadiel sitzt im Gefängnis von Kapstadt eine 25-jährige Haftstrafe ab. Während er seine Entlassung herbeisehnt, wartet draußen seine Ehefrau Kulsum mit den beiden Kindern, die ihren Vater kaum kennen. Die zerrissene Familie lebt in Mitchell‘s Plain, einem Ort, der während der Apartheid gegründet wurde, um die “Cape Coloureds” zu segregieren. In der bedrückenden Geschichte des Wohnorts spiegeln sich Motive der familiären, strukturellen und gesellschaftlichen Konstellation der Charaktere: Trennung, soziale Stigmatisierung und eine alles überwindende Liebe. 

Doch das ist nur Beiwerk zu Scotts eigener Geschichte. Darin ist sie die zentrale Figur, eine Filmemacherin, die voll helfender Hingabe eine reale Liebes-Tragödie auf der Leinwand verewigt. Die Briefe, die Scott Phadiel seit 15 Jahren schickt, liefern den Hintergrundkommentar. Jede Zeile klingt, als sei sie tatsächlich für das Kinopublikum verfasst. Auch Phadiels Antworten verliest Scott, so dass ihre Beziehung zu ihm die Kulsums verdeckt. Eine Geschichte von Sehnsucht, Schmerz und Separation wird zur einer von Selbstdarstellung. 

Fazit

“It’s love that keeps me going and the hope of being with you someday.”, heißt es in einem der Briefe, die Lulu Scott aus dem Off vorträgt, während die Kamera über Kapstadts Küstenlandschaft gleitet. Die Melodramatik solcher Szenen ist so geschraubt, dass sie Zweifel an der Wahrhaftigkeit des Geschehens weckt. Verschüttet unter gekünstelter Theatralik und invasiver Inszenierung liegt hier eine berührende Geschichte, doch die opake Mischung aus Cinema Verité und dokumentarischer Performance erzählt lieber von sich selbst. 

Kritik: Lida Bach

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