{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Tour der Rockband The Ravens durch die argentinische Provinz läuft nicht gut: Schmuddelige Clubs, kein Geld in der Kasse. Da ist es ein Lichtblick, dass Groupie Carla die Band zum Barbecue bei ihrer Familie einlädt. Allerdings ahnen die Musiker nicht, dass sie selbst auf dem Speiseplan stehen.

Kritik

Bereits 2017 verpassten das argentinische Brüderpaar Nicolás & Luciano Onetti (Abrakadrabra) mit dem ersten Teil von What The Waters Left Behind einen realen Lost Place als spannende Kulisse effektiv in Szene zu setzen. Wie auch in diesem Film kurz umrissen, versank 1985 tatsächlich ein einst berühmter Kurort namens Epecuén nahe Buenos Aires aufgrund eines Dammbruchs unter den Fluten andauernder Regenfälle und wurde erst knapp 25 Jahre später wieder von den Wassermassen freigegeben. Übrig blieb eine Geisterstadt aus Ruinen, die nicht vollständig vom Salzwasser zersetzt wurden. Bereits der Vorgänger verwendete dieses aufregende Setting lediglich als losen Aufhänger, um dort einen Backwood-Terror-Film à la The Texas Chainsaw Massacre auf die Beine zu stellen, von denen seit nun mehr knapp 50 Jahren ja nicht nur ausreichende Beispiele existieren, sondern zu allem Überfluss auch noch überwiegend absolut überflüssige. Dort reihte man sich damals nahtlos ein, aber wer sich durch die amateurhafte und schrecklich eintönige Giallo-Hommage Francesca der Gebürder durchgequält hat, musste mit so was schon beinah rechnen. Scheinbar sind die Onettis große Genrefans, verfügen leider nicht selber über das Talent, mehr als nur minderwertige Kopien ihrer Greatest Hits zu verhackstücken.

Fünf Jahre nach dem Erstling nun What The Waters Left Behind: Scars, der im Prinzip (was ja schon schlimm genug ist) mehr oder weniger exakt das Selbe auftischt wie der Erstling. Statt eines Dokumentarfilmteams, das bewusst diesen verwaisten Ort aufsucht, verirrt sich diesmal eine Independent-Rockband eher zufällig nach Epecuén, ab dann gibt es das Gleiche in Grün. Nach einer zweckdienlichen „Exposition“ (das sind die Opfer, ab dafür) taucht ein degeneriertes Lumpenpack mit kannibalischem Ernährungsplan und durchaus auch inzestuösen Tendenzen auf, sperrt unsere gar nicht mal so sympathischen Sympathieträger in ein Kellergewölbe ein (so viel zu dem potenziell geilen Setting, denn davon sieht man nun nichts mehr) und macht das, was man nach der Meinung von Nicholás Onetti (diesmal alleinig für die Regie verantwortlich) nun mal so vom Fließband abliefert. Etwas Gore, viel Gefolter, lecker Grillen, kreuz und quer vergewaltigen (ist seit Beim Sterben ist jeder der Erste auch nicht mehr das, was es mal war) und nach Möglichkeit den Film beenden, bevor es rein ausversehen doch noch spannend werden könnte.

Hilfe, ist das eine stupide und komplett einfallslose Grütze. Immerhin ist man nicht mehr im Francesca-Modus und versucht, den Film wie einen Giallo der 70er aussehen zu lassen (das war ja ganz, ganz furchtbar), besser macht es das Resultat aber nicht die Spur. Absolut alles hat man schon in anderen Filmen gesehen und definitiv schon dutzendfach besser. Da diese Chose auch niemals nur droht aufregend, zermürbend oder wenigstens nur unterhaltsam zu werden. Selbst stumpfe Gorehounds werden damit kaum richtig auf ihre Kosten kommen, obwohl dies das einzige „Plus“ sein könnte bzw. müsste. Da gibt es die ein oder andere explizite Szene, aber auf die gesamte Zeit(verschwendung) hochgerechnet ist das selbst in der blutgeilsten Subkultur nicht die Rede wert. Ein Spannungsbogen im klassischen Sinne ist praktisch nicht vorhanden. Exposition, Gefangennahme, endlos ödes Martyrium (an nicht interessanten Figuren und ohne echten Wow-Effekt) und plötzlich ist es vorbei, aber schlussendlich ist es wie eine Erlösung. Das alles in einem Setting, das so cool sein könnte, das aber REIN GAR NICHT verwendet wird. Hervorragend. Bitte einen dritten Teil. Die Spannung ist kaum auszuhalten, was man sich dann alles nicht einfallen lässt.

Fazit

Wenn ich mit 12 Jahren verbotenerweise diesen Film sehen würde, dann – und nur dann – könnte sich vermutlich ein vergleichbarer Effekt einstellen, den sich die deutlich Genre-affinen Gebrüder Onetti hierbei vorstellen. Vorausgesetzt, es wäre der erste Film, den ich außerhalb meiner vorgegebenen Altersfreigabe anschaue. Und selbst dann alles nur im Konjunktiv. Was sagt das über den Film? Manche Sachen könne ruhig zurück ins Meer geschmissen werden…

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×