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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Woody Allens Leinwanddebüt als Autor und Schauspieler: Ein Modejournalist (O'Toole) in Paris hat Sorgen mit seiner unstillbaren Triebhaftigkeit und läßt sich ausgerechnet von einem sexbesessenen Psychologen (Sellers) therapieren. Seine Verlobte (Schneider) siehts mit Argwohn. Turbulente Komödie mit den schönsten Frauen der sechziger Jahre.

Kritik

Sein 89. Geburtstag steht dieses Jahr noch an, trotzdem gehört Regisseur, Produzent, Autor und Schauspieler Woody Allen immer noch nicht zum alten Eisen. Seit 50 Jahren liefert er verlässlich jedes Jahr mindestens eine Regiearbeit ab und mit Rifkin’s Festival ist bereits schon sein Beitrag für 2020 in der Post-Produktion. Seinen Kinoeinstand gab er 1965 mit dieser turbulenten Klamotte. Regie führte er noch nicht, dies oblag Clive Donner (Die nackte Bombe), zeichnete sich aber bereits für das Script verantwortlich und gab in einer größeren Nebenrolle auch sein Leinwanddebüt.

Michael James (Peter O’Toole, Lawrence von Arabien) ist Herausgeber eines Pariser Modemagazins und daher ständig von hübschen Frauen umgeben. Für ihn fatal, denn Michael ist ein notorischer Schürzenjäger. Ein Weiberheld, der bei günstiger Beleuchtung recht gut aussieht und selbst gar nicht viel dafür machen muss, damit die schönsten Damen ihm rasend schnell verfallen. Dabei ist er eigentlich in festen Händen. Carole (Romy Schneider, Nachtblende) sehnt alsbald die Ehe mit ihm herbei, aber Michael kann einfach nicht aus seiner Haut. Hilfe sucht er bei dem schrulligen, deutschstämmigen Seelenklempner Fritz Fassbender (in der deutschen Synchro in Nikita Popowitsch umgetauft und zum Russen gemacht: Peter Sellers, Der rosarote Panther), der selbst nicht nur unsterblich in eine Patientin (Capucine, Rivalen unter roter Sonne) verliebt ist, sondern generell ein ziemlich notgeiler Stelzbock, der sich im Fahrwasser von Michael’s Charme einiges ausrechnet. Der Auftakt zu einem chaotischen Durcheinander der Gefühle und Hormone, das seinen Höhepunkt auf einem Chateau findet, als selbst eine Ursula Andress (James Bond 007 jagt Dr. No) buchstäblich einfach so vom Himmel fällt.

-„Well…if you followed me here, how did you contrive here before me?“

-„Äh…I followed you very fast.“

Was gibt’s Neues, Pussy? trägt bereits unverkennbar die Handschrift von Woody Allen, wenn einem pointiere Dialoge im Stakkato-haften Dauerfeuer um die Ohren fliegen und sich alles um Liebe und Libido dreht. So scharfzüngig und treffsicher dabei der Wortwitz mitunter ist (Madame Liz Bien), so wenig hintergründig fällt dabei der Plot aus, der einfach nur einer schrillen Nummernrevue gleicht. In seiner hemmungslos albernen Art manchmal gar in der Nähe eines frühen Spoof-Movies. Mit hohem Tempo und einem sich mal wieder im Rampensau-Modus befindlichen Peter Sellers, der aus Mangel an Slapstick-Einlagen seine Figur umso extrovertierter und überdrehter anlegt. Nicht seine beste Rolle, aber auch ein vielleicht etwas verschenkter, weil nicht in seinen Stärken ideal geforderter Sellers kann immer noch die größten Lacher im Film für sich verbuchen. Das Ganze wirkt wie eine Testtrecke für das spätere Schaffen von Woody Allen, die sich noch zu sehr in absurder Blödelei verliert. Auf diesem Wege aber auch wie ein radikaler, frivoler und irgendwie erfrischender Gegenentwurf zur klassischen Screwball-Comedy erscheint. Fern jeder Spießigkeit, etwas lüstern, knallbunt und schräg, zu der Musik von Burt Bacharach und natürlich dem Ohrwurm-Titeltrack von Tom Jones. Der Film verkörpert seine Zeit, die Swinging Sixties, bis in die Haarspitzen. Kein Hit, aber drollig.

Fazit

„Was gibt’s Neues, Pussy?“ ist trotz seines vereinzelt zugesprochenen Kultstatus längst nicht auf dem Gesamtniveau der späteren Arbeiten von Woody Allen, wobei es sich hier natürlich noch um ein Debüt handelt. Und ein ganz Spezielles dazu. Die Stärken seines Autors kommen teilweise auch hier schon zum Tragen, sind die Highlights einer Star-besetzten Gag-Parade, die von Zeitgeist und damit einhergehenden Charme trotz seiner inhaltlichen Defizite nur so sprüht. Groovy, Baby.

Kritik: Jacko Kunze

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