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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Leonato, der Gouverneur von Messina, wird von seinem Freund Don Pedro besucht, der gerade von einem siegreichen Feldzug gegen seinen rebellischen Bruder Don Juan zurückkehrt. Begleitet wird Don Pedro von zwei seiner Offiziere: Benedikt und Claudio, der sich in Messina angekommen sofort in Leonatos Tochter Hero verliebt. Während sich Benedikt mit der Nichte des Gouverneurs, Beatrice, spitzfindige Wortgefechte liefert, treffen Don Pedro und Leonato bereits Hochzeitsvorbereitungen für das vielversprechende Liebespaar Claudio und Hero. Um sich die Zeit bis zu den Feierlichkeiten zu vertreiben, macht sich Don Pedro mit Hilfe von Leonato, Claudio und Hero einen Spaß daraus, auch Benedikt und Beatrice mit allerlei Tricks in die Liebesfalle zu locken. Der finstere Don Juan wiederum will die bevorstehende Hochzeit unbedingt verhindern und intrigiert mit Hilfe seiner Verbündeten Konrad und Borachio gegen das glückliche Paar. Vielleicht werden die beiden Paare von den folgenden, komischen und tragischen Ereignissen tatsächlich daran gehindert, ihr Glück zu finden - aber möglicherweise trägt die wahre Liebe auch einmal mehr den Sieg davon...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Von einem guten Schauspieler wird immer wieder verlangt, dass er sich einer weiten Bandbreite an Figuren annehmen und diese überzeugend darstellen können muss, damit ihm das wahre Genie des Mimen auch wirklich zugesprochen werden kann. Zu oft wird dabei vergessen, dass ein guter Regisseur eben genau das gleiche Können vorweisen sollte. Dass sich Avengers-Regisseur Joss Whedon dem Shakespeare-Stoff "Viel Lärm um nichts“ angenommen hat, obwohl er kurz davor noch ein Team von Superhelden gegen Halbgott Loki und eine Alienarmee antreten ließ und dabei halb Manhatten zerlegte, mag zuerst vielleicht unpassend erscheinen. Alle Zweifel (sollte es überhaupt welche gegeben haben, Whedon ist ein großer Shakespeare-Kenner) verfliegen jedoch spätestens bei den charmanten Produktionsdetails: dass Whedon und seine Crew den großen Ärger um Nichts innerhalb von nur 12 Tagen in seinem Privathaus gedreht hatten, dass Whedon selbst die Lieder und die Musik komponierte und dass das alles zu so einem geringen Budget über die Bühne lief, dass kaum jemand wirklich Geld aus der Sache schlagen konnte. Denn Whedons "Viel Lärm um nichts" ist zuallererst ein Herzens- und Spaßprojekt, bei dem der Regisseur Freunde und Bekannte um sich scharte und 12 Tage einfach seiner Leidenschaft frönte.

Und dies ist auch gleich der positivste Aspekt am ganzen Film: Denn der Charme, den schon die Produktionsdetails versprühen, überträgt sich zu einhundert Prozent auf die Verfilmung selbst. Der Text bleibt dabei natürlich durch und durch Shakespeare (abgesehen von ein paar kleinen Änderungen und Kürzungen). Selbstverständlich ist die Redensart pathetisch und metaphorisch und natürlich strotzt der Plot vor Sexismus, Kitsch und Stereotypen gleichermaßen, die sich innerhalb eines Augenaufschlags unsterblich verlieben, bittere und tödliche Rache schwören und dies alles in zich Monologen bildhaft darstellen. Aber das ist nunmal Shakespeare. Der witzigen und dramatischen Vorlage, mit all ihren interessanten Missverständnissen und verrückten Figuren, wird Whedon auf jeden Fall gerecht.

Was im Endeffekt mehr interessieren soll, als der bekannte Plot, ist das ganze Drumherum: Die Art, wie der Text auf den Zuschauer von Heute übertragen wird, wie mit den filmischen Mitteln, die sich von denen des Theaters doch stark unterscheiden, gespielt wird und letztlich, ob das Ganze Spaß macht oder nicht. Und eines ist sicher: Joss Whedon hat hier fast alles richtig gemacht. Vor allem hat er zu der sowieso schon (größtenteils) witzigen Vorlage noch eine sehr gelungene Situationskomik hinzugefügt. Wie schon in den Avengers oder der Serie "Firefly" ist eine der größten Stärken des Regisseurs die Darstellung  kleiner Scharmützel zwischen den Figuren. Und bei "Viel Lärm um nichts" steht dies natürlich besonders im Vordergrund und funktioniert auch vorzüglich. Auch die Musik muss hier durch und durch gelobt werden. Die Lieder sind schön, beinah hypnotisch, sie passen sich wunderbar in das Gesamtbild ein und tragen sogar noch einen Mehrwert zur Geschichte bei. Dies alles wird mit einer angenehm homogenen Schwarzweiß-Bildsprache vorgetragen, zu der sich immer wieder tolle Aufnahmen von Whedons Grundstück hinzugesellen. Es ist schon großartig, was dieser Mann, nur mit gewissen Kamerawinkeln, aus einem einzigen Garten alles zaubern kann.

Die Schauspieler stehen bei einer solchen Verfilmung natürlich ganz groß im Rampenlicht. Und enttäuschen tut hier keiner. Vor allem Alexis Denisof ("Grimm") als Benedikt, Amy Acker ("The Cabin in the Woods") als Beatrice, sowie Fran Kranz ("Dollhouse") als Claudio können hier besonders überzeugen. Und auch wenn manch einer ab und an (aufgrund der Vorlage) doch etwas dick aufträgt, sind vor allem die Darsteller das Sahnehäubchen auf dem satten Charmekuchen. Hervorgehoben werden soll hier auch Nathan Fillion ("Super"), der zwar nicht gerade auf viel Leinwandzeit kommt, sich aber nachhaltig ins Gehirn des Zuschauers witzeln kann.

Insgesamt kann man, wenn überhaupt, die Länge des Films kritisieren. Das ist dann gegen Ende nämlich alles ein bisschen zu viel des Guten. Der Höhepunkt bleibt übersichtlich und auch der dramatische Aspekt der Vorlage mag nicht so recht rüberkommen, was dazu führt, dass Sean Mahers ("Firefly") Don Juan und Spender Treat Clarks ("Camp Hell") Borachio leider größtenteils untergehen. Auch Jillian Morgeses Hero bleibt im Endeffekt etwas zu sehr im Hintergrund. Das alles ist natürlich auch der Vorlage geschuldet, aber auffallen tut es trotzdem. Doch das ändert nichts daran, dass "Viel Lärm um nichts" eines der charmantesten Werke des Jahres ist, viel Spaß macht und  vermutlich eine der besten (weil angenehmsten und witzigsten) Shakespeare-Verfilumgen ist, die es zur Zeit gibt. Whedon ist hier ein kleines, aber feines Werk gelungen. Ein Herzensprojekt, was man in dieser Form leider viel zu selten sieht.

Fazit

Selten war ein Film in diesem Jahr so charmant! Joss Whedon gelingt es mit seinem Freitzeitprojekt "Viel Lärm um nichts" eine der angenehmsten und witzigsten Shakespeare-Verflimungen auf die Leinwand zu bringen, die es gibt. Hinzu kommen tolle Schauspieler, wunderbare, passende Musik und eine feine, aber absolut überzeugende Inszenierung des alten Textes. Kann Joss Whedon eigentlich irgendetwas nicht?

Kritik: Thomas Söcker

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