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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die renommierte Psychiaterin Lilian Steiner leitet eine private Untersuchung zum Tod eines ihrer Patienten ein, da sie davon überzeugt ist, dass dieser ermordet wurde.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Tränen, die der stoischen Protagonistin (Jodie Foster, Nyad, mit tadellosem französischem Akzent) in einem kuriosen psychosomatischen Reflex ständig in die Augen steigen, geben eine passende Metapher für die tonale Dissonanz der Inszenierung. Jene wirkt, als habe Rebecca Zlotowski (Other Peoples Children) ursprünglich einen Psycho-Thriller geplant. Als sie auf halbem Weg merkte, dass die Story dafür zu absurd ist, beschlossen sie, daraus ein Mystery-Drama zu machen. Doch in letzter Minute realisierte die albernen Elemente des Szenarios, das dann als eine Art Fantasy-Komödie verpackt wurde. 

Entsprechend konvers entwickelt sich der überkonstruierte Plot, den einzig Fosters starke Darstellung zusammenhält. Passend zu den emotionalen und atmosphärischen Brüchen ist ihre Figur Psychologin. Lilian Steiner wirft der abrupte Verlust zweier ihrer langjährigen Kund*innen am gleichen aus der Bahn. Besonders erschüttert sie die Nachricht, dass die ihr vermeintlich vertraute Paula (Virginie Efira, All to Play For) ihr Leben beendet hat. Paulas aggressiver Witwer (Mathieu AmalricNinogibt Lilian die Schuld an der Tat, in der sie heimlich zu ermitteln beginnt. War es womöglich Mord?

Sowohl Simon als auch Paulas Tochter Valérie (Luàna Bajrami, Black Friday for Future) geraten in Verdacht. Doch das klassische Krimi-Szenario torpediert nicht nur der gehässige Witz, der unangenehm bigotte Züge aufweist, sondern die esoterischen Eskapaden. Ein aberwitziger Besuch bei einem Medium (Sophie Guillemin, Juliette im Frühling) offenbart der überzeugten Realistin Lilian, dass sie in einem früheren Leben eine intime Beziehung mit der Verstorbenen hatte. Die klischeehafte Visualisierung der melodramatischen Spiritismus-Szenen begleitet eine Ernsthaftigkeit in auffälligem Kontrast zur spürbaren Geringschätzung, mit der die rationale Skepsis der Hauptfigur bedacht wird. 

Diese obskurantischen Untertöne passen zum dramatischen Framing Lilianes Profession. Zlotowskis Kritik gilt nicht etwa dem umstrittenen Metier, sondern Lilianes Distanz zum egozentrischen Schwadronieren ihrer Kundschaft. Diese reaktionäre Dogmatik verstärken Lilianes private Konflikte. Ihre spürbare Abneigung gegenüber der Rolle als Mutter Krebs erwachsenen Sohnes (Vincent Lacoste, Smoking Causes Coughing) und Großmutter seines Babys erscheint als emotionales Defizit. Dessen letztendliche Überwindung erscheint nicht nur gänzlich unverdient, sondern unterstützt ein restriktives, reaktionäres Konzept von Gender-Rollen und Familienpflicht. Die spärlichen Ansätze psychologischer Suspense versickern in konservatives Sentiment.

Fazit

Umso weiter Rebecca Zlotowski ihre Kakophonie Genre-Komposition entspinnt, umso mehr fragt man sich, ob Jodie Fosters Dauer-Heulen nicht echte Tränen über ihre Rolle darin sind. Anleihen bei Psycho-Thriller, Fantasy, Familiendrama, Kriminellen und Comedy changieren willkürlich, ohne eine dramatische Dynamik oder Balance zu finden. Während der verschachtelte Plot sich in immer albernere Twists verliert, zeigt der hämische Humor dezidiert patriarchalische und aufklärungsfeindliche Tendenzen. Ungelenke Rückblenden und verspätete Ergänzungen können weder die Logikbrüche kitten, noch den Mangel an Spannung und Atmosphäre ausgleichen. 

Kritik: Lida Bach

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