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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Willkommen im Jahr 1999: Fünf Horror-Tapes von unterschiedlichen Talenten mit ihrer ganz eigenen höllischen Sicht auf den Jahrtausendwechsel. 

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

2021 feierte der Streaming-Dienst Shudder mit dem Release von V/H/S/94, dem vierten Eintrag in der Horrorreihe, einen großen Erfolg. Kein Wunder also, dass mit V/H/S/99 bereits ein Jahr später ein Nachfolger bereitsteht und für 2023 mit V/H/S/85 auch schon der nächste in der Mache ist. Die Horrorbeiträge lassen sich immerhin für kleines Geld realisieren und locken ein breites Publikum an. Dass die Qualität dabei stark schwankt und in der Regel eher bescheiden ausfällt, hat der Marke bislang nicht geschadet. Da immer wieder interessante Namen am Projekt beteiligt sind, ist die Neugier eben groß, was man sich als Nächstes ausgedacht hat. Und die kleinen Horrorhäppchen sind mit einer Laufzeit von jeweils knapp über 20 Minuten auch stets leicht konsumierbar, auch wenn sie mal wieder enttäuschend ausfallen. 

V/H/S/99 fehlt erstmals eine Rahmenhandlung, die die einzelnen Filme zusammenhält. Da diese nun vier Mal in Folge sowieso schwachsinnig ausfiel, ist das vermutlich auch besser so. Den Anfang macht der Beitrag Shredding von Maggie Levin, die als Regisseurin bislang nur einige Kurzfilme und kleinere Arbeiten im TV-Bereich vorzuweisen hat. Die V/H/S-Reihe ist natürlich eine ideale Bühne, um sich als Neuling einen Namen in der Branche zu machen, wenn man denn Talent besitzt und dieses zum Ausdruck bringt. In Shredding fehlt davon aber leider weit und breit jede Spur. Mit der exzessiv wackelnden Kamera, der schlechten Beleuchtung und den übertrieben stark eingesetzten Störfiltern ist ihr Beitrag allein technisch schon kaum zu ertragen, inhaltlich fällt der Eindruck allerdings auch kaum besser aus. Viel mehr darauf bedacht, seinen trashigen Punk-Rock-Musikbeitrag in den Mittelpunkt zu stellen, fühlt sich Shredding viel mehr nach ein ganz übles und viel zu lang gezogenes Musikvideo an als nach einem interessanten Kurzfilm. Unglaublich unsympathische Akteure gibt es dabei noch obendrauf. Die paar wenigen Gore-Effekte am Ende kann man sich schenken.  

Nach diesem Tiefpunkt kriegt V/H/S/99 in Suicide Bid von Johannes Roberts (47 Meters DownResident Evil: Welcome to Raccoon City, The Strangers - Opfernacht) glücklicherweise noch mal die Kurve. Darin lässt sich eine junge Frau als Aufnahmeprüfung in eine Clique für eine Nacht lebendig begraben. Geht erwartungsgemäß schief und der Mythos um einen ruhelosen Geist spielt hier auch wenig überraschend rein, ist aber ziemlich ordentlich umgesetzt, um das klaustrophobische Gefühl und die panische Angst, die die Protagonistin verspürt, auf den Zuschauer zu übertragen. Genau das wünscht man sich von V/H/S. Schön, dass es endlich mal wieder geklappt hat. 

Allen, die mit Flying Lotus' Arbeit vertraut sind, da sie sein sehr eigenwilliges Werk Kuso gesehen haben, dürfte klar sein, dass es in seinem Beitrag mit dem Titel Ozzy's Dungeon sehr kurios zugehen wird. Darin geht es um eine schräge Gameshow, die eine unerwartete Wendung nimmt. Zugegeben, Langeweile kommt aufgrund der sonderbaren Entwicklung nicht auf. Wohin die Reise führt, macht schon ein wenig neugierig. So richtig befriedigend fällt das Ergebnis dann allerdings auch nicht aus. Sicherlich nicht der schlechteste Beitrag der Reihe, aber auch keiner, der einem positiv im Gedächtnis bleiben wird. 

Ähnlich ergeht es einem in The Gawkers von Tyler MacIntyre (Tragedy Girls), der auf den Pfaden von Disturbia und Das Fenster zum Hof wandelt. Das ist zunächst angenehm locker und irgendwo auch vielversprechend, dann aber auch direkt wieder vorbei, wenn der Horrorpart gerade erst losgeht. Vertane Chance, die mit einer besseren Verteilung seiner Handlung zu einem ganz ordentlichen Beitrag hätte führen können. So aber geht The Gawkers belanglos unter. 

Das Highlight hebt sich V/H/S/99 für den Schluss auf: To Hell and Back vom Ehepaar Joseph und Vanessa Winter ist ein richtig großer Spaß, wenn man damit klarkommt, dass es hier alles andere als ernst zugeht. Die beiden haben kürzlich mit ihrem hervorragenden Debütfilm Deadstream bereits bewiesen, dass man sie im Horrorbereich künftig unbedingt im Auge behalten sollte, das untermauern sie mit ihrem Segment in V/H/S noch mal mit Leichtigkeit. Darin läuft eine Séance gewaltig schief und schickt zwei Teilnehmer (einer davon ist Joseph Winter selbst) kurzerhand in die Hölle. Eine Hölle voller Skurrilitäten, Abartigkeiten und garantierter Lacher. Sozusagen die humorvolle Version von Safe Haven.

Fazit

Qualitativ fallen die Kurzfilme gewohnt schwankend aus und reichen diesmal von grottenschlecht bis gut. Das ist insgesamt gesehen immer noch zu wenig für ein wirklich zufriedenstellendes Seherlebnis, aufgrund einiger Lichtblicke aber immerhin ein Stück weit befriedigender als zuletzt bei "V/H/S/94" oder "V/H/S: Viral". Für Fans der Reihe also unter Umständen doch noch lohnenswert, wenn sie sich von manch misslungenen Abschnitten nicht die Laune verderben lassen und an wenigen, aber durchaus vorhandenen kleinen Highlights erfreuen. 

Kritik: Sebastian Stumbek

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