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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Während der Pandemie reist der europäische Filmemacher ins Spektakel- und Desaster-affine Los Angeles. Unter dem Hollywood Sign ist die permanente Bewegung vorgeschrieben: niemals anhalten, nicht genau hinschauen, kein Gefühl des Hierseins entwickeln.

Kritik

So sehr man sich auch mit populären Events berauscht wie der 73. Berlinale, auf der Vincent Dieutres (Jaurès) essayistische Exploration in der Sektion Forum läuft, behauptet. Man habe alle Einschränkungen von Anfang an sehr kritisch gesehen und sich nie in Paranoia gegenüber dem eigenen menschlichen Umfeld gesteigert, die Zeit der Lockdowns ist und bleibt unterschwellig präsent. Auch auf der Leinwand. Dort enden selbst jetzt noch die bizarren Nachläufer des ultra-introvertierten Corona-Kinos wie es Dieutres Doku verkörpert.

Darin geizt der französische Filmemacher nicht mit gewichtigen Zitaten, die eine stoische Untergangsstimmung heraufbeschwören sollen. The end of history. The death of cinema. No future. Eingesprochen als Off-Kommentar zu einer träge dahingleitenden Reihenfolge an Bildern, von denen die meisten wie Schnittmaterial aus vorangegangenen Projekten wirken. Die Neuverbindung mit dem Vergangenen wird zum unterschwelligen Motiv der rekursiven Rundreise durch Los Angeles. Dessen permanenter Ausnahmezustand lässt die Extremsituation seltsam alltäglich erscheinen; ein pandemisches Paradox urbaner Individualität. 

Die Suche nach einem ehemaligen Partner ist dabei lediglich ein Vorwand, die in der unabsehbaren Endlosigkeit der Isolation aufgestauten müden Betrachtungen einem Publikum vorzutragen. In der fahrbaren Festung seines Autos kurvt der Regisseur durch die Metropole, während die Kamera durch die geschlossenen Fenster maskierte Menschen und leere Straßen streift. Unterbrochen, wenn auch nicht aufgelockert, wird die zähflüssige Soße aus visuellen und verbalen Nichtigkeiten von Poetry Salm Vorträgen, die noch mehr Behauptung, aber keinerlei Inhalt beisteuern.

Fazit

Nachdem auch die letzten Corona-Regelungen kurz vor der 73. Berlinale gefallen sind, gibt es wirklich keine Entschuldigung mehr dafür, dort einen der unendlich öden, in sentimentaler Selbstbetrachtung versackten Lockdown-Filme zu zeigen. Müde Monologe über verblichene Gefühle, erotisierte Endzeitstimmung und topographische Trivialitäten verknüpfen sich zu einer pseudophilosophischen Plattitüde, die intellektuell und emotional so leer bleibt wie die darin filmisch festgehaltenen Wohnräume. Mit Drehmaterial ist es manchmal wie mit beendeten Beziehungen: Nicht alles sollte man neu aufbereiten.

Kritik: Lida Bach

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