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Quelle: themoviedb.org

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Davon überzeugt, dass es ihnen auf sich allein gestellt besser gehen würde, hecken die Willoughby-Kinder einen raffinierten Plan aus, um ihre egoistischen Eltern in den Urlaub zu schicken. Anschließend begeben sich die Geschwister auf ihr eigene abenteuerliche Suche nach der wahren Bedeutung von Familie. Als Vorlage für den Film diente der Roman des beliebten Autors Lois Lowry.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es gibt zwar im Bereich des Animationsfilms auch Werke, die sich gegen allzu familienfreundliche Massenware stellen, doch findet deren Rezeption und Auswertung meist in Nischen statt. Da ist es begrüßenswert, dass Netflix seit einiger Zeit auch Animationsfilme in ihren Katalog aufnimmt oder gleich selbst produziert, die inhaltlich und/oder stilistisch nicht hineinpassen in die Firmenpolitik sowie -philosophie der großen Big Player aus dem Hause Disney, Sony und Universal. Damit haben die animierten Netflix-Filme automatisch einen Posten als Außenseiter inne. Doch letztes Jahr wurden mit Klaus und Ich habe meinen Körper verloren geich zwei Netflix-Trickfilme für einen Animationsoscar nominiert und – sein wir ehrlich – beide hätten den Oscar mehr verdient als der letztliche Sieger, der gute aber im Vergleich doch eher redundante A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando von Disney Pixar.

Mit Familie Willoughby erscheint am 22. April 2020 nun der nächste große Animationsfilm des Streamingdienstes. Als Vorlage diente dafür das Kinderbuch Die schreckliche Geschichte der abscheulichen Familie Willoughby (und wie am Ende alle glücklich wurden) von Autorin Lois Lowry. Ähnlich wie die Werke von Lemony Snicket (echter Name: Daniel Handler) ist ein wichtiges Merkmal von Lowrys Buch, dass die jungen Hauptprotagonisten auf sich alleine gestellt sind und die, die sich eigentlich um sie kümmern sollte (kurz: ihre Eltern) sind egoistische, narzisstische und schlicht und ergreifend einfach nur schreckliche Menschen. Kinder die ohne elterliche Liebe und Obhut aufwachsen wäre eigentlich die perfekte Rezeptur für ein Drama, doch stattdessen entwirft Lowry daraus ein schräges Abenteuer mit noch schrägeren Figuren und die Verfilmung von (Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2) geht exakt den gleichen Weg.

Die Verfilmung vertraut dabei auf einen individuellen Look und scheut auch vor etwas böseren und vor allem eigentümlichen Witz nicht zurück. Beide Faktoren unterstützten sich dabei, allerdings hat man sich nach einer gewissen Zeit daran satt gesehen. Absurdes funktioniert halt eben dann am besten, wenn es pointiert eingesetzt wird und nicht alles überflutet. Diese bizarre Ader wird verstärkt durch die Tatsache, dass Komiker und Golden-Globe-Teufel Ricky Gervais (After Life) im Originalton als Katze durch den Film führt und dabei einen eher trockenen Ton nutzt, was die Surrealität des Ganzen noch einmal gehörig unter die Arme greift und unterstützt. In der deutschen Fassung spricht Philipp Moog den Erzähler. Zwar macht die deutsche Stimme von (Im August in Osage County) einen guten Job, an Gervais Tonierung reicht es aber nicht heran, weshalb die englische Tonspur etwas empfehlenswerter ist.

Doch trotz aller Eigenart, im Grunde ist auch Familie Willoughby ein Lobgesang auf Zusammenhalt und Familie. Familie ist eben dass, was man daraus macht und Vater und Mutter sind dafür nicht zwingend notwendig. Diesbezüglich wagt sich Familie Willoughby  nicht aus der Sicherheitszone heraus. Das muss er auch nicht, denn das Abenteuer der vier Willoughby Kinder ist bunt, fantasievoll und abwechslungsreich genug, um diese Mutlosigkeit verschmerzen zu können. Da ist es eher von Belang, dass die Erzählung teilweise vor sich hin stottert und Regisseur Kris Pearn nur bedingt eine funktionierende Progression hinbekommt. Ein spaßiger Zeitvertreib ist Familie Willoughby trotz seiner Makeln aber definitiv.

Fazit

Ein kunterbunter Animationsspaß mit vielen absurden Spitzen und noch absurderen Figuren. Erzählerisch holprig, stilistisch aber überzeugend. "Familie Willoughby" ist kein großes Highlight, beweist aber erneut, dass Netflix im Bereich des Animationsfilms aktuell vielleicht nicht die besseren, dafür aber interessanten Werke abliefert, als die großen Studios aus Hollywood.

Kritik: Sebastian Groß

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