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Quelle: themoviedb.org

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Netflix

Inhalt

Charlotte ist eine meisterliche Cellistin, die nach einiger Abwesenheit an ihr altes Musikkonservatorium zurückkehrt, um dort weiter zu musizieren. Ihre Stelle wurde in der Zwischenzeit von Elizabeth „Lizzie“ Wells besetzt, die nicht minder begabt ist und Charlotte sogar noch ein paar Tricks beibringen kann. Die beiden beschließen, zusammen zu spielen und so Perfektion zu kreieren. Aus ihrer intensiven Arbeit entsteht eine Freundschaft und bald sogar mehr. Auf einem Ausflug offenbart sich dann jedoch die düstere Natur ihrer Beziehung...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Hier brodelt etwas unter der Oberfläche. Erst noch unausgesprochen, als unbenannter Beweggrund für die Suizidversuche der jungen Charlotte (Allison Williams, Get Out), die ihre Weltkarriere im renommierten Musikkonservatorium von Anton (Steven Weber, Hamburger Hill) abgebrochen hat, um ihre schwerkranke Mutter bis in den Tod zu pflegen. The Perfection von Richard Shepard (Dom Hemingway) begibt sich in schlanker Laufzeit von gerade einmal neunzig Minuten auf die Suche nach Antworten, was es für Geheimnisse sind, die in Herz und Seele der Protagonistin begraben liegen. Dabei erweist es sich von Vorteil, möglichst wenig über den Film im Vorfeld in Erfahrung zu bringen, um eine maximal effektive Wirkung der Seherfahrung entfalten zu können, hat es sich dieser abgründige Genre-Cocktail doch zur Aufgabe gemacht, den Zuschauer mit fiesen Haken herauszufordern.

Natürlich darf man The Perfection nun nicht mit Klassikern wie Die üblichen Verdächtigen, Fight Club oder The Sixth Sense vergleichen, die die Erwartungshaltungen des Zuschauer gezielt unterwanderten, um diesen daraufhin genüsslich am Nasenring durch die Manege zu führen. Richard Shepard hingegen stellt sich in die Tradition des keinesfalls subtilen und noch weniger pietätvollen Exploitationskinos und beschreibt eine durchtriebene Selbstermächtigungsphantasie, in der Charlotte und Lizzie (Logan Browning, Dear White People), die neue Meistercellistin der Akademie, dem Patriarchat den Krieg erklären. Ohne damit zu viel vom Verlauf der Geschichte bekannt geben zu wollen, könnte man The Perfection als Mischung aus Black Swan und dem im letzten Jahre erschienenen Revenge erscheinen: Die in den professionellen Kulturbetriebes eingebrannten Missbrauchsstrukturen kollidieren mit der gewalttätigen Emanzipation der Opfer dieser jede Eigenverantwortung unterdrückenden Gegebenheiten.

Es ist ein diffiziles, sicherlich auch universales Thema, welches The Perfection im Kern behandelt. Dass Richard Shepard sich für die groben, reißerischen Pinselstriche entscheidet, um seine Geschichte voranzutreiben, mag für einige Zuschauer sicherlich geschmacklos sein, durch seinen immer gegebenen Bezug zur Exploitation der 1970er Jahre aber gewinnt The Perfection den Anklang einer zügellosen Provokation, die Feuer mit Feuer bekämpft und Gewalt mit Gegengewalt sühnt. Physischer und psychischer Natur, wohlgemerkt. Shepard dreht dieses Erwachen weiblicher Selbstbestimmung durch den Genre-Fleischwolf, was gleichermaßen ausbeuterisch wie mutig ist, weil sich der Film nicht dagegen sträubt, Grenzen zu überschreiten und den Zuschauer wiederholt mit überraschenden Stilmitteln zu irritieren. Wenn The Perfection mit einem Instrument arbeitet, dann wohl mit dem perfiden Holzhammer. Aber wenn diesen jemand verdient hat, dann wohl mächtige, weiße Männer.

Fazit

Mit "The Perfection" stellt sich Regisseur Richard Shepard in die Tradition des klassischen Exploitationskinos: Nicht subtil und äußerst bösartig wird hier auf komplexe, wichtige Themen hingewiesen. "The Perfection" ist eine abgründige Selbstermächtigungsphantasie, die sich immer mehr wie ein Kampfansage an das Patriarchat anfühlt. Dabei bekämpft der Film Feuer mit Feuer, was ihn fraglos reißerisch, aber auch spannend in seinen Provokation macht. Schmecken lassen. 

Kritik: Pascal Reis

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