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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Hornclaw ist eine legendäre Auftragskillerin in ihren Sechzigern, die sich darauf spezialisiert hat, den Abschaum der Welt zu beseitigen. Ihr mondänes, aber blutiges Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als sie Bullfight begegnet, einem vielversprechenden jungen Killer, der an ihrer Seite arbeiten möchte. Ein Ereignis in der Vergangenheit überschattet die Zusammenarbeit, auch wenn Bullfight Hornclaw als den ersten Menschen, der jemals freundlich zu ihm war, in Erinnerung hat. Hornclaw erkennt den jungen Mann und seine wahren Absichten nicht, und über dieses ungeklärte Missverständnis kommt es zur Eskalation. Am Ende stehen sich beide in einem Kampf um Rache und Überleben mit gezogener Waffe gegenüber.

Kritik

Der Reiz Min Kyu-dongs (The Treacherous - Die 10.000 Konkubinen) verschlungenen Action-Thrillers ist die ungewöhnliche Prämisse, die schon Gu Byeong-mos gleichnamige Romanvorlage zum Bestseller machte. Die klassischen Charaktere des Serienkillers und Vigilanten sind in der mysteriösen Protagonistin Hornclaw vereint und finden dazu eine für beide Figurentypen denkbar ungewöhnliche Verkörperung. Das ist die vermeintlich gebrechliche Gestalt einer alten Frau . Als solche muss sich die legendäre Assassine (Lee Hye-young, Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall) nicht nur mit Schurken herumschlagen, sondern auch mit den üblichen Vorurteilen gegenüber älteren Menschen. 

Die Agentur selbst ernannter Verbrechensbekämpfer*innen, von deren Gründer sie unter ihrem ehemaligen Alias Fingernails vor Jahrzehnten ausgebildet wurde, hält sie mittlerweile für zu alt für den Job. Die Bedenken, dass Hornclaw für sich selbst und die Agentur ein Risiko darstellt, bestätigen sich scheinbar mit einer Reihe von Verstößen gegen das drakonische Regelwerk der Mord-Organisation. Zweifelt deren gefürchtete Veteranin plötzlich an deren semi-faschistischem Justiz-Begriff? Und warum folgt ihr der sadistische junge Killer Bullfight (Kim Sung-cheol, Olbbaemi)?

In seinem mit Kim Dong-wan adaptierten Drehbuch verkürzt der Regisseur Hornclaws psychologische Entwicklung, sodass sie weniger wie ein ethisches Erwachen erscheint als eine Bestätigung der Altersdiskriminierung ihrer Agentur. Deren absolutistisches Rechtsverständnis wird zu spät und zu beiläufig hinterfragt. So überwiegt der faschistoide Subtext, der nicht nur Gesetzes-, sondern schon Benimm-Verstöße mit dem Tod - meist maximal qualvoll - ahndet. Auch wer nur zur falschen Zeit am falschen Ort Hilfe leistet wie Tierarzt Dr. Kang (Yeon Woo-jin, Daily Dose of Sunshine) muss sterben. 

Selbst knallharte Rentner-Action könnte die unangenehm neo-reaktionäre Message, dass manche Menschen„Ungeziefer“ seien, das es auszurotten gilt, nicht gänzlich aufwiegen. Umso enttäuschender sind die mittelprächtigen Kampf-Choreographien. Die enttäuschen das Kinopublikum ähnlich wie Bullfight, der ernüchtert kommentiert, die lebende Legende Hornclaw hätte er sich anders vorgestellt. Dem hätte Min abhelfen können, indem er die Protagonistin in ihrer Jugendzeit als Fingernails öfter im Einsatz zeigt. Doch selbst ihr berühmtester Fight gegen Dutzende Gegner wird nur angedeutet. 

Fazit

Das Handlungskonzept einer Vigilante-Oma, die jeden ins Grab bringt, der in der U-Bahn keinen Sitzplatz freimacht, klingt originell und auf ironischerweise old-school. Die filmische Umsetzung verschenkt das Potenzial der Buchvorlage jedoch trotz überzeugender Hauptdarstellender. Min Kyu-dong ist mehr an einer Art Ersatzfamilien-Drama interessiert als an Thrills, Kills und Spektakel. Das wäre akzeptabel, wenn die Konflikte überzeugend ausgearbeitet wären. Doch gerade daran scheitert der Plot, der abwechselnd vorprescht und auf der Stelle tritt. Vintage geht anders.

Kritik: Lida Bach

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