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England und China befinden sich in nicht allzu ferner Zukunft im Kalten Krieg. Im Prozess der Wettrüstung arbeiten Ingenieur Vincent (Toby Stephens) und Ava (Caity Lotz) an der Entwicklung lernfähiger Humanoiden. Als Ava hinterrücks ermordet wird, überträgt Vincent kurzerhand ihre Gehirnströme in einen Roboterkörper. Die neue Ava entwickelt sich schnell weiter und offenbart menschliche Züge, die Vincents Vorgesetzter Thomson (Denis Lawson) nicht gutheißt. Der Cyborg soll den Feind unbemerkt ausschalten...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der April 2014 steht ein wenig unter dem schwach leuchtenden Stern des Cyberpunk, wobei der große geistige Bruder "Transcendence" eine mittelgroße Enttäuschung darstellt. Also schlummerten alle Hoffnungen auf Caradog W. James´ Spielfilmdebüt, das schon in Ersteindrücken mit hammerharten Bildern lockte. Was Cyberpunk im Fahrwasser von "Blade Runner" definierte, war hier schon ansatzweise zu erkennen, doch sollte der komplette Film den Erwartungen standhalten?

Beginnen wir sogleich mit der Geschichte, die gar etwas untypische Züge annahm. Es herrscht potentieller Kriegszustand, und trotzdem geht Vincent seinem Job wesentlich seiner totkranken Tochter zuliebe nach. Auch muss er so manche schicksalhaften Ereignisse verkraften, und doch scheint er unbeirrt seiner Wege zu gehen, bis endlich die zweite Ava bei ihrer Aktivierung statt eines ersten Satzes transparenten Glibber ausspuckt. Bis dahin erscheint "The Machine" auch etwas wirr bzw. beiläufig. Die Storyelemente bleiben nicht durchgehend deutlich, auch der abrupte Ablauf wirkt teils fahrig. Entfalten kann sich der Film erst später, und hier ist Ava Nr. 2 der eigentliche Star und Zugpferd für den besseren, zweiten Teil des Films. Nach etwas geheimniskrämerischer Einführung mehrerer Plotbausteine zur Vorbereitung auf die Robotershow stellt sich Avas künstliches Leben als rettender Anker für das Erzählkonstrukt dar, ab dann gewinnt "The Machine" ordentlich an Substanz. Diese Zweiteilung ist zwar für den Gesamteindruck des Films nicht von Vorteil, passt in der Nachbetrachtung doch wieder vieles zusammen, wenn etwa eine zwielichtige Soldateneinheit in ihrem kybernetischen Kauderwelsch kommuniziert und ihre Motive erst spät preisgibt.

Zum Glück hat sich Regisseur und Drehbuchautor James dabei nicht allzu sehr bei Vorbildern bedient, auch wenn Anleihen bei "Blade Runner" oder "Ghost In The Shell" in Zügen erkennbar sind. Die genretypischen Einschränkungen weiß er geschickt zu erweitern und postierte seine Figuren so nah wie möglich um die Storyelemente herum. Zwar findet der Plot fast ausschließlich in einem Militärbunker statt, doch fühlt man sich nicht so sehr eingesperrt, dass das Drehbuch zu arg darunter hätte leiden müssen. Somit weist James seinen Figuren ihren klar definierten Motiven zu, hält ein bis zwei Überraschungen parat, sei es durch den Einsatz der trauernden Mutter oder Vincents fast stoische Art, mit den Ereignissen umzugehen (und bleibt dadurch ein etwas undurchsichtiger Protagonist). Wenigstens wurde nicht vergessen, den philosophischen Ansatz von künstlichem Leben zu diskutieren, und so sind die essentiellen Parallelen zu Ridley Scotts Androidenklassiker im Geiste endlich mal wieder ordentlich aufgegriffen worden.

Die Roboter-Ava ist indes eine völlig eigene Hausmarke, wertet sie den Film doch stark auf. Ihr kompletter Entwicklungsprozess wurde hier sehr gelungen skizziert, und letztlich wurde dem Zuschauer ein Bezugspunkt serviert, der mit so etlichen unterhaltsamen Szenen punkten kann. Mit Caity Lotz als Wahl für die Rolle hatte sich der Film eine mittelgroße Offenbarung gecastet, denn weiß sie ihr menschliches Alter Ego genau so gut zu verkörpern wie ihren großen Part des Humanoiden. Ihr anfänglich kindliches Verhalten wirkt ebenso überzeugend wie der ihr vom Bunkerboss angedachte Killerpart, unterstützt wird sie dabei von Toby Stephens, der zwar weit hinter Lotz´ Performance zurückbleibt, aber noch lange keinen Reinfall darstellt. Selbst in den Nebenrollen blitzen so manch gute Leistungen auf, einzig Denis Lawson (bekannt als Lukes X-Wing-Sidekick "Wedge" in "Star Wars") musste sich mit einem recht eindimensionalen Bösewichtpart zufriedengeben.

Cyberpunk lebt jedoch nicht nur von Figuren in trostloser Umgebung, sondern auch vom technischen Aspekt des Filmegestaltens, und hier können vor allem die Bilder mächtig was vom Stapel lassen. Der Film wirkt zwar durch den massiven Einsatz von Lens Flares und schattiger Platzierung seiner Figuren visuell etwas überladen, aber angesichts des Genres erwies sich dies als wahrer Glücksgriff. Mit vielen Überstrahleffekten von Lichtquellen wird ein hypnotischer Effekt erzielt, der teils in Wahnsinnsmomenten gipfelt. Immer wieder erfreut man sich an genial fotografierten Szenen, die dem Genre dienlich sind, sei es durch wohl geplante Kamerafahrten oder Verwenden entsprechender Lichtstimmungen.

ABER: Warum... warum musste der Soundtrack so dermaßen in den Sand gesetzt werden? Dieses Retro-Synthesizergedudel klingt so dermaßen fiepsig aus den Boxen, dass selbst Hunde Reißaus nehmen - außerdem erscheinen die Melodien schlichtweg konzeptlos. Hier muss leider gesagt werden, dass es den Film regelrecht herunterzieht. Unweigerlich erinnert es an irgendeinen 80er-Trashfilm, dem ein Alleinunterhalter den Soundtrack verpasst hat.

Fazit

Im kleinen Duell mit dem übergroßen Pendant "Transcendence" kann "The Machine" den Sieg locker für sich einfahren. Zwar ist der Cyberpunkthriller ein bisschen trashig ausgefallen, kann sich aber im stillen DVD-Regälchen darüber freuen, mit Caradog James den richtigen Mann am Start gehabt zu haben, der dem Thema die passenden Bestandteile sowie die nötige Portion Idealismus einimpfte. Dass es da noch ein bisschen in der Erzählstruktur hakt und der Soundtrack ein ziemlicher Reinfall geworden ist, machen die teils genialen Bilder und eine schwer beeindruckende Caity Lotz locker wieder wett. Für Cyberpunkfans mit Hang zum Visuellen sowie tiefgründiger Erzählung ist der Film schlichtweg Pflicht!

Kritik: Sascha Wuttke

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