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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die wahre Geschichte der unzertrennlichen Von Erich-Brüder, die in der hart umkämpften Welt des professionellen Wrestlings in den frühen 1980er Jahren Geschichte schrieben. Durch Tragödien und Triumphe streben die Brüder im Schatten ihres herrschsüchtigen Vaters und Trainers nach überlebensgroßer Unsterblichkeit auf der größten Bühne des Sports.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist stets bequem, das Offensichtliche zu verdrängen, sich Feindbilder zuzulegen oder diffuse Kräfte als Erklärung für Dinge heranzuziehen, deren Wahrheit zu bitter, zu schwer und zu zermürbend erscheint, um sie ungefiltert zu akzeptieren. Der Von Erich Fluch wird im Fall des Profi-Wrestlers Kevin Von Erich zum Mittel, um die Tragödie seiner Brüder Kerry, David und Mikey zu kaschieren – eine Tragödie, die nicht zuletzt deshalb so unglücklich endete, weil ihr Vater sie zu Wrestlern machte. Athletik und Kraft sind im Hause der Von Erichs an der Tagesordnung. Sie haben gelernt, ihre Körper zu stählen und daraus Kapital zu schlagen. Während Kevin sich selbstsicher in dieser Welt bewegt, wird offensichtlich, dass seine Brüder, trotz ihres Talents im Ring, keine wirkliche Wahl hatten. Höchstleistung wird gefordert, und Höchstleistung wird erbracht.

Regisseur und Drehbuchautor Sean Durkin (Martha Marcy May Marlene) hätte die Geschichte mit großem Gestus, Geschrei und Getöse inszenieren können, doch obwohl The Iron Claw im lauten Geschäft des Wrestlings spielt, erweist sich das Drama als beinahe flüsternd. Körper prallen im Ring auf die Matte, aber die menschlichen Diskrepanzen, die großen Tragödien, ereignen sich meist leise. Es ist, als ob auch der Film auf die Befehle des Patriarchen Felix hört. Dieser verbietet seinen Söhnen bei einer Beerdigung das Tragen von Sonnenbrillen und untersagt ihnen zu weinen. Die Von Erichs waren einst Größen der Wrestling-Branche, All-American-Heroes, die mit Stolz für Texas und ihre Familie in den Ring stiegen. Auch wenn es sich um Showbusiness handelte, war dieses Geschäft so allgegenwärtig, dass es selbst in Zeiten tiefster Trauer an erster Stelle stand. The Iron Claw verdeutlicht dies mit ruhigen, aber bitteren Szenen, ohne dabei dem Publikum die Umstände vorzuschreiben. Im Grunde haben wir es hier mit einem Anti-The Wrestler zu tun.

Es geht nicht nur von familiäre Tragödien, die durch das patriarchale System der Von Erichs gefördert wurden. Es geht eben auch um die Hörigkeit gegenüber Institutionen. Die Von Erichs leben fürs Wrestling, für die Kirche, für ihren Vater. Sie, vor allem Kevin als Hauptfigur, fürchten den Fluch ihrer Familie, der nicht nur ihre Sterblichkeit offenbart, sondern auch ihre von Anfang an zum Scheitern verurteilte Selbstbestimmung in ein fast schon spirituelles Gewand kleidet. The Iron Claw erzählt von der Machtlosigkeit gegenüber einer alles beherrschenden Kraft, genährt von Erwartungen und Selbstzweifeln. Ein großes, menschliches Drama, erzählt in stiller Teilnahmslosigkeit, das das Publikum zerrüttet und nachdenklich aus dem Kino entlässt.

Zur Überzeugung des Publikums trägt auch die Besetzung bei, allen voran der mittlerweile verdammt kantige und robuste , der endgültig seine Metamorphose von Teenie-Schwarm zum Charakterdarsteller vollzogen hat. Seine Leistung übertrifft selbst seine vorherigen in Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile oder Gold - Im Rausch der Gier. Kevin Von Erich wird nicht gespielt, er wird verkörpert. Efron geht vollkommen in der Rolle auf, ohne dabei in selbstgefälliger Zimperlichkeit zu verfallen. Er stellt sich in den Dienst der Figur, der Rolle und krönt damit seine bisherige Filmographie. Aber auch seine Co-Stars tragen viel bei. Psychologisch und physisch stemmen (Triangle of Sadness), Stanley Simons (Superior) und (The Bear) einiges und empfehlen sich für weitere große Kinorollen. Die Veteranen wie (Beautiful Boy) und Mindhunter-Ermittler als Doris und Fritz Von Erich repräsentieren derweil in grandios nebensächlicher, deswegen verstörender Weise die Taubheit gegenüber der Gefühlswelt ihrer Söhne.

Fazit

In "The Iron Claw" entfaltet sich ein zurückhaltendes Panorama familiärer Tragödien. Sean Durkins feinfühlige Regie und Zac Efrons metamorphische Brillanz verleihen dem Drama über die Macht von Familie und Institutionen eine schmerzliche Authentizität. Ein stiller Schrei, dessen Wirkung intensiver nachhallt, als es auf den ersten Blick scheint.

Kritik: Sebastian Groß

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