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Psychologin Catherine Deane taucht in das Unterbewusstsein eines komatösen Serienmörders ein, um so den Aufenthaltsort eines noch lebenden Opfers in Erfahrung zu bringen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Jennifer Lopez, kurz J Lo genannt, ist bekanntermaßen nicht nur eine gleichermaßen berühmte wie erfolgreiche Sängerin, sondern auch im Filmbusiness überaus aktiv. Ihre erste Rolle hatte sie bereits Mitte der 80er-Jahre. Nach Rollen in Werken wie Money Train oder My Family, hatte sie 1997 mit ihrer Hauptrolle in dem Film Selena ihren Durchbruch. Endlich war sie vollends in Hollywood angekommen und durfte sich ab diesem Zeitpunkt gegen Riesenschlangen behaupten (Anaconda), mit George Clooney turteln (Out of Sight), Hochzeiten planen (The Wedding Planner) sowie Männern in den Arsch treten (u. a. in Enough). Im Jahr 2000 tauchte sie in Tarsem Singhs The Cell gar in das Unterbewusstsein eines irren Serienmörders ein. The Cell stellte für Singh, der zuvor Musikvideos wie jenes zu R.E.M.'s Losing my Religion gedreht hatte und mittlerweile für Werke wie The Fall oder Krieg der Götter bekannt ist, sein Debüt als Filmregisseur dar. Dafür vermischte er sowohl Thriller-, Science-Fiction-, als auch Horrorelemente miteinander. Inhaltlich geht es in The Cell um folgendes:   

Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Seine Vorgehensweise: er entführt hübsche Frauen, sperrt sie in einen wasserdichten Raum, lässt diesen mit Wasser volllaufen und ertränkt die Frauen so. Anschließend hängt er sich an Haken über die Leichname seiner Opfer, um schließlich auf ihre leblosen Körper zu masturbieren. Unmittelbar bevor Carl Stargher, so der Name des Killers, endlich geschnappt werden kann, verfällt er jedoch aufgrund einer Schizophrenie in eine Art komatösen Zustand. Laut ärztlicher Einschätzung ein irreversibler Dauerzustand, aus dem er nie wieder aufwachen wird. Sein neuestes Opfer, dass er zuvor an einem entlegenen Ort untergebracht hat, ist daher dem Tode geweiht. Um die hilflose Frau doch noch zu retten, kommt ein experimentelles Verfahren zum Einsatz, das eigentlich für Therapiezwecke entwickelt wurde. Die Idee dahinter ist, mit Hilfe modernster Technik in das Unterbewusstsein von KomapatientInnen einzutauchen, um diese so zum Aufwachen zu bringen. Psychologin Catherine Deane ist dazu bereit, die Prozedur bei Stargher anzuwenden und so in dessen Geist vorzudringen.

Das erste Drittel widmet sich der Einführung von Jennifer Lopez‘ Charakter (Catherine Deane) sowie jenem des von Vincent D’Onofrio (Chained) verkörperten Serienkillers. Auch Vince Vaughn (Freaky) als FBI-Agent Peter Novak bekommt ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Allerdings lässt sich, abgesehen davon, dass Cathrine und Peter eben die "Guten" sind, keine nennenswerte Beziehung zu den beiden aufbauen. Lopez spielt insgesamt recht ordentlich auf, wohingegen Vaughn eher blass bleibt. Sobald die wichtigsten Informationen preisgegeben wurden, heißt es wortwörtlich abtauchen in den Geist eines irren Serienmörders. Dies geht mit surrealen, rauschartigen, aber auch unbehaglichen Bildern einher. Vereinzelte albtraumhafte Momente könnten dabei glatt aus Rob Zombies Haus der 1000 Leichen stammen. Allzu gruselig wird es letztlich aber nie. Die für die Traumwelten verwendeten Kulissen sind dabei genauso abwechslungsreich und kunstvoll wie die zum Einsatz kommenden Kostüme. Doch bei dem „Besuch“ der Gedankenwelt des psychopathischen Starghers läuft nicht alles nach Plan, weswegen sich Peter ebenfalls der experimentellen Prozedur unterzieht, um Cathrine so zur Hilfe kommen zu können.

Dabei wirkt es schier so, als hätten die Verantwortlichen eine visuell verspielte Version von Serienkiller-Filmen wie etwa Das Schweigen der Lämmer im Sinn gehabt. Jedoch können die teils fantasievollen Bilder keineswegs darüber hinwegtäuschen, dass The Cell nur über wenig Tiefgang verfügt. Trotz der Thematik rund um das Eintauchen in den Geist bzw. die Psyche eines Serienkillers bleibt Singhs Film nämlich recht oberflächlich. Die Motive hinter den mörderischen Taten wirken altbekannt, um nicht zu sagen platt und wurden bereits x-fach durchgekaut, während die Dialoge abseits der Traumwelt gleichermaßen unbedeutend wie flach ausfallen. Dafür vermag D’Onofrio als gestörter Serienkiller absolut zu überzeugen, wenngleich er selbst in teuflischer Gestalt nicht ganz die bedrohliche Präsenz eines Anthony Hopkins (Roter Drache) in dessen Rolle als Hannibal Lector erreicht. Gewaltszenen werden in The Cell, ähnlich wie bei Das Schweigen der Lämmer, nur sehr punktuell eingesetzt. Zur Inszenierung der Gedankenwelten passend, werden auch die (wenigen) Gewaltsequenzen regelrecht künstlerisch zelebriert, wodurch ihnen, der Brutalität zum Trotz, eine verquere Ästhetik innewohnt. Am prägnantesten sind hierbei wohl das langsame Aufwickeln eines aus einem aufgeschnittenen Bauch entnommenen Darms sowie die Zerteilung eines Pferds durch mehrere Glaspaneele.  

Was das „Pacing“ angeht, so ist The Cell eher gemächlich unterwegs. Dennoch wirkt Singhs Werk zu keinem Zeitpunkt unangenehm zäh oder gar auf der Stelle tretend. Spannungsaufbau oder Dramatik zählen allerdings definitiv nicht zu den Stärken von The Cell. So hat man beispielsweise nicht wirklich das Gefühl, dass die Zeit davonrennt. Zur Erinnerung, die ganze Chose wird nur deshalb abgezogen, um schnellstmöglich an Informationen über den Aufenthaltsort des Opfers zu kommen, um selbigem noch das Leben zu retten. Bekämen wir das Opfer in seiner misslichen Lage nicht immer wieder mal gezeigt, so würde man dieses aufgrund des aufgebotenen Bilderrauschs glatt vergessen. Zu sehr erfreut sich Singhs Film an den ästhetischen Szenarien, die er erschafft und gibt sich dabei immer wieder aufs Neue dem visuellen Exzess hin. Der geflügelte Begriff style over substance ist es, der einem hierbei unweigerlich in den Kopf kommt. Da erscheint es fast schon bezeichnend, wenn gegen Ende des Rätsels Lösung tendenziell genauso gut durch althergebrachte Polizeiarbeit hätte gefunden werden können, was die ganze Prozedur des Eintauchens in die Gedankenwelt Starghers geradezu obsolet erscheinen lässt.

Fazit

„The Cell“ ist ein zweischneidiges Schwert. Befinden wird uns in den Gedankenwelten, so liefert Regisseur Tarsem Singh einen visuell faszinierenden Bilderrausch. Schaut man allerdings hinter die opulente Fassade, so mangelt es seinem Werk an Tiefgang. Eine interessante Erfahrung stellt „The Cell“ dennoch dar. Wer Filme mag, die dem Kredo style over substance folgen, ist hier gut aufgehoben. Doch auch jene, denen dies eigentlich nicht reicht, können durchaus mal einen Blick riskieren.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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