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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der Traum vom Tag der Heimkehr. Für drei Veteranen des Zweiten Weltkriegs ist dieser Tag gekommen, aber für jeden scheint er zum Alptraum zu werden: Captain Fred Derry kehrt in eine zerrüttete Ehe zurück; Sergeant Al Stephenson ist ein Fremder für seine Kinder, die ohne ihn aufwachsen mussten; und der junge Matrose Homer Parrish muss mit dem Verlust beider Hände fertig werden. Finden die drei Männer den Mut, sich ihre Welt neu aufzubauen? Oder sind die besten Jahre ihres Lebens schon Vergangenheit?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Seit jeher versteht sich das Kino auch als Abbild der Wirklichkeit. Sei es nun eine historische Begebenheit oder ein rein fiktives Szenario, bis zu einem gewissen Grad steckt dahinter stets eine Auseinandersetzung mit unserer Welt. Gewisse Wertvorstellungen werden hinterfragt, Ideale gepredigt oder eben Traumata bewältigt. 1946 war William Wyler (Ben Hur) sicherlich erstaunlich nah am Puls der Zeit, als er ein Jahr nach Kriegsende beschloss, das verwaiste Schlachtfeld in die sozialen Strukturen Amerikas zu verlagern. Auch wenn der Krieg vorbei ist, so hat er die Köpfe der Menschen noch längst nicht verlassen. Das wird schnell deutlich, wenn die Uniform im Heimatland gleichsam als protziges Statussymbol und schmerzliche Erinnerung fungiert, welche die Heimkehrer nicht so schnell ablegen können.

Die besten Jahre unseres Lebens vereint das Schicksal dreier Kriegsheimkehrer, die sich zum ersten Mal auf dem Weg zu ihrer gemeinsamen Heimatstadt begegnen. Schon dort zeichnet sich auf ihren Gesichtern eine gewisse Zukunftsangst ab, obgleich die Freude des Wiedersehens deutlich überwiegt. Im weiteren Verlauf wird das Schicksal der doch sehr unterschiedlichen Soldaten miteinander verwebt, wobei eine Bar zum Ausgangspunkt ihrer Interaktion wird. Fein säuberlich wird diese von Wyler etabliert, ebenso bedacht wie er sich an fast alle Schauplätze, Figuren und Begebenheiten herantastet, bevor diese Einzug erhalten. Dadurch entsteht auch das etwas schleppende, aber durchaus rhythmische Tempo des Films, welches sich unaufgeregt durch die drei Stunden Laufzieht zieht. Und obwohl das stellenweise doch etwas langgezogen wirkt, so harmoniert diese schwerfällige Art doch gut mit der Thematik des Films.

Obgleich natürlich keinesfalls auf Pathos verzichtet wird, hält sich der Film damit doch angenehm zurück. Bis zum schwülstigen und unnötig glücklichen Ende artikuliert sich Wylers Traumabewältigung durch ein Mindestmaß an übertriebener Ergriffenheit, zumindest gemessen an den Möglichkeiten einer groß angelegten Hollywoodproduktion der 40er-Jahre. Erstaunlich harsch geht er gegen amerikanische Werte und den Kapitalismus vor, bis dann im großen Finale doch der familiäre Zusammenhalt und die Liebe obsiegt. Das ist jedoch erwartungsgemäß, schließlich fungiert Die besten Jahre unseres Lebens nicht nur als erstaunlich treffende Auseinandersetzung eines kollektiven Traumas, sondern eben auch als Trostpflaster für alle Betroffenen. Und das sind unzählige, macht Wyler doch eindringlich deutlich, dass nicht nur Soldaten, sondern auch deren Angehörige und damit fast die gesamte Nation, mit dieser Problematik umgehen mussten.

So ist es eben nicht nur der Vater, der seine Kinder nicht mehr erkennt, sondern es sind auch die Zöglinge, die ein Leben ohne Vaterfigur führen mussten. Besonders eindrucksvoll verkörpert das Fredric March (Wer den Wind sät), eine vergessene Ikone seiner Zeit. In seinem Zwiespalt wird die Wechselwirkung dieses Konflikts am deutlichsten, wenn zwischen ihm und seine Familie eine unsichtbare Mauer wächst, die eigentlich keiner von ihnen haben will. Stetig und nur durch gegenseitiges Verständnis kann man Stein für Stein abtragen, um final dann doch die Zeit zurück zu drehen. Sicherlich sind das keine neuartigen Erkenntnisse, doch für die damalige Zeit war Die besten Jahre unseres Lebens ohne Widerspruch ein wichtiger Film und deswegen auch völlig verdient ein Klassiker des amerikanischen Kinos.

Fazit

„Die besten Jahre unseres Lebens“ wühlt tief im kollektiven Trauma einer ganzen Generation an Kriegsheimkehrer und findet trotz seines versöhnlichen Endes einige niederschmetternde Erkenntnisse. William Wylers Charakterdrama ist durch und durch klassisches Hollywoodkino, völlig zurecht mit sieben Oscars prämiert und erstaunlich zeitgerecht an der Aufarbeitung ernstzunehmender Konflikte interessiert.

Kritik: Dominic Hochholzer

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