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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Alex hat keinen Plan, was sie mit ihrem Leben anfangen soll und wird Mitte der 80er Jahre in Hamburg Taxifahrerin. Der Sound der 80er ist hart, die Kneipen dunkel und laut, cool sein ist Pflicht, es wird ständig geraucht, nicht nur Zigaretten. Sex gibt es viel, diskutiert wird dauernd über alles und nichts, besonders über Beziehungen. Alex schweigt da lieber. Sie will Freiheit und Liebe. Weil gerade niemand besseres in Aussicht ist, geht sie eine Beziehung mit Dietrich ein. Der Sex ist ok, für mehr reicht es nicht. Sie schläft auch mit Marc, einen kleinwüchsigen Mann mit Würde und innerer Größe und dieses Mal ist es mehr als Sex. Dann sind da noch andere Männer, ihr Elternhaus und ihre Fahrgäste - die Nervensägen und die Verrohten, die Gleichgültigen und Verlorenen. Das könnte alles immer so weitergehen, Alex könnte es wirklich schaffen am Steuer ihres Taxis vor dem eigenen Leben davonzufahren. Und dabei Marc verlieren und Dietrich nicht loswerden. Wäre da nicht ein kleiner Affe mit dem gleichen unbezwingbarem Freiheitswillen wie sie selbst.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es geht nicht anders. Wenn ein Roman zum Bestseller wird, dann muss er quasi zwangsläufig auch verfilmt werden. So auch „Taxi“, von Autorin Karen Duve, die selbst jahrelang hinter dem Steuer eines Taxi saß und einiges an erlebten Geschehnissen in das Buch einfließen ließ. Das merkt man, auch im Film zum Roman, dessen Script ebenfalls von Duwe stammt. Gottseidank, denn die Frau hat Talent. Ihre Monologe und Dialoge sind teilweise schlicht grandios und sorgen dafür, dass die Geschichte ein gewisses Feuern entwickelt, welches sich nach und nach auszubreiten versucht.

Das Problem dabei ist nur, dass bei „Taxi“ das gesprochene Wort und die visuelle Aufmachung oftmals auf Kriegsfuß miteinander stehen, eine inhomogene Symbiose eingehen, die den Film von Regisseurin Kerstin Ahlrichs oftmals fast schon befremdlich erscheinen lässt. Denn ihr gelingt es nie so wirklich Bilder zu entwerfen, die der Qualität der Dialoge angemessen sind. Edler Champagner schmeckt eben doch anders, wenn er nicht aus einem Kristallglas, sondern aus einem Blechbecher getrunken wird.

Daran ändert auch die Besetzung nichts, die mit „Game of Thrones“-Liebling Peter Dinklage einen durchaus medienwirksamen Darsteller-Coup gelandet hat. Aber auch die anderen dargebotenen Schauspieler helfen dabei, dass „Taxi“ eine Stimme erhält, die einprägsam, eigen und manchmal auch sehr räudig ist. Egal ob Hauptdarstellerin Rosalie Thomass („Highway to Hellas“) oder Gaststars wie Armin Rhode („Kleine Haie“) oder Antoine Monot Jr. („Who Am I“), man wirkt regelrecht wie viel Spielfreude die Schauspieler entwickeln, aber das sollte bei den Dialogen niemanden verwundern.

Abseits seiner Diskrepanz zwischen Visualität und Narration ist „Taxi“ eine recht kecke und offene Abhandlung über Existenzen, die ziellos umherstromern durch die Nacht und über Hamburgs regennassen Straßen. Es geht um den Aufbau von Beziehungen, dem Verlust von Liebe und Vertrauen und der eigenen Ohnmacht nicht wirklich zu wissen, was man eigentlich will und vor allem vom Leben erwartet. So schwebt der Film, angetrieben von schmerzhaften wie freudvollen Erfahrungen, regelrecht von Handlungspunkt zu Handlungspunkt, aber nicht immer schafft „Taxi“ es sein Publikum auf dieser Wolke mitzunehmen. Dazu kommt, dass der Film immer etwas zu versteift die Aura der damaligen Zeit zu transportieren, dabei aber gerne auch einmal seine Figuren vergisst.

Fazit

Kein Zweifel, die Dialoge sind hinreißend, die größte Stärke die „Taxi“ zu bieten hat und auch die Darsteller wissen genau, wie sie diese vorzutragen haben und doch wirkt das in Gänze unbefriedigend, da sich die visuelle Ebene des Films fast schon fremd, wie ein unschöner und unpassender Kontrast anfühlt. Vielleicht mag es daran liegen, dass Regisseurin Ahlrichs sich ein wenig zu sehr in Eightes-Chic und Nostalgie-Bonmots verliert.

Kritik: Sebastian Groß

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