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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Im mittelalterlichen Antwerpen zur Zeit der Reformation wird der 12-jährige Storm in ein aufregendes Abenteuer verwickelt, als sein Vater Klaas den Auftrag erhält, in seiner Druckerei einen Brief von Martin Luther zu drucken. Es dauert nicht lange, da wird Klaas auf frischer Tat ertappt und Storms Leben wird über Nacht auf den Kopf gestellt. Storm gerät zwischen die Fronten und flieht mit der Druckplatte des verbotenen Briefs. In einer schier ausweglosen Situation trifft er auf das Waisenmädchen Marieke, die in den Katakomben der Stadt lebt. In einer abenteuerlichen Reise gegen die Zeit versuchen sie gemeinsam Storms Vater vor dem Scheiterhaufen zu bewahren. Aber wem kann Storm überhaupt noch trauen? Was als abenteuerliche Flucht beginnt, wird zu einem tapferen Kampf um die Freiheit.

Kritik

Vor 500 Jahren sorgte Martin Luther mit seinen damaligen provokanten – ja gar ketzerischen – Thesen für einen gewaltigen Konflikt innerhalb der Kirche und deren Machtstrukturen. Die 95 Thesen und die Verbreitung dieser über Briefe, hatten schließlich Europa für immer verändert und den Ablasshandel beendet – eine Reformation. Passend zum Jubiläum dieser, welche in Deutschland dieses Jahr unter anderem mit einem Gesamtfeiertag begangen wird, bringen uns Regisseur Dennis Bots (Das große Geheimnis, Code M) und Autorin Karen van Holst Pellekaan (Starke Mädchen weinen nicht) einen Abenteuerfilm in die Kinos, der mit einem jungen Zielpublikum in die Zeit des Jahres 1521 von Antwerpen entführt. Historisch ist Storm und der verbotene Brief hierbei zwar nur bedingt, doch gelingt es Regisseur Dennis Bots abermals sein Publikum mit starken ausdifferenzierten Kinderfiguren, einer wirklich tollen Inszenierung sowie einer ansprechenden wie kurzweiligen Geschichte zu überzeugen. Allerdings zum Preis einer gewissen Tiefe: Denn trotz des historischen Ansatzes und der toll dargestellten Welt des 16. Jahrhunderts, gelingt es dem Film nicht ganz den Kern von Luther zu treffen.

So offenbart uns Storm und der verbotene Brief vor allem einen Kampf rund um Meinungsfreiheit und der Frage nach freien Glauben. Dabei steckt hinter der Frage nach Kirche natürlich weit mehr: Macht. Und so ist auch die Reformation und die Suche nach der angeblichen Wahrheit eine voller Zweifel, Gewalt und Herrschaft. Nun, vielleicht wäre dies für das doch junge Publikum etwas zu viel, allerdings traut Autorin Karen van Holst Pellekaan diesen dann doch auch einiges zu. Egal ob Folter, Scheiterhaufen oder eben Verfolgung, hier ist der Ton zwischenzeitlich sehr finster und demensprechend nah an den Figuren. Gerade dies dient dann hervorragend dazu, um Storm (Davy Gomez)  – aber vor allem Marieke (Juna de Leeuw) – eine gute Plattform zu bieten. 

Der Film schafft es so oftmals gewohnte wie bekannte Klischees zu umfahren und seine Protagonisten nicht nur nachvollziehbar zu erzählen, sondern auch angenehm vielfältig. Eben mit Stärken und Schwächen. Und auch anders wie bei Code M, gibt es dieses Mal in der Abenteuergeschichte eher weniger tollpatschige wie schwierige Erwachsene, sodass das Publikum sich durchaus wiederfindet. Der Rest der Geschichte ist dann eine Mischung aus historischem Kino mit leichtem Anspruch und einer Jugendabenteuerverfilmung, die sich auch manchmal nicht ganz so ernst nimmt (Stichwort Steinschleuder). Dies führt letztlich aber dann auch zu einem kleinen Bruch: Oftmals weiß Storm und der verbotene Brief nicht so genau, wo er eigentlich hin will. Schade, denn genügend brisanter Stoff wäre vorhanden gewesen.

Dies lässt sich vor allem an Storms Mutter Claar (Laura Verlinden) festmachen, die ohne viel Wandlung sich schließlich auf die „richtige“ Seite stellt. Dies ist nicht nur Augenwischerei, sondern schlichtweg erzählerisch fahrlässig. Zumindest die Inszenierung von Regisseur Dennis Bots ist aber über jeden Zweifel erhaben. Mit viel Liebe zum Detail wird Antwerpen der damaligen Zeit zum Leben erweckt und fügt sich so als malerische Kulisse perfekt in die Handlung ein. Kostüme, Kamera und Musik, ergeben dann den passenden Abenteuerrahmen. 

Fazit

"Storm und der verbotene Brief" ist spannendes und ansprechendes Abenteuerkino für Groß und Klein und gerade aufgrund seines tollen Casts, der wirklich gelungenen Figuren sowie der malerischen Inszenierung einen Blick wert. Zwar gelingt es Regisseur Dennis Bots und Autorin Karen van Holst Pellekaan nicht, den eigentliche historischen Kern in seiner Gesamtheit einzufangen – und auch schwierige Fragen zu formulieren – doch als leichtes kurzweiliges Kinoereignis übertrifft die niederländische Produktion unsere eigenen Geschichtspossen um Welten. Auch weil sich "Storm und der verbotene Brief" wenig auf Klischees und faden Dialogen ausruht. Gerne mehr davon.

Kritik: Thomas Repenning

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