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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nachdem David in den Hinterlassenschaften seines Vaters lange verschollene Unterlagen aus dessen Vergangenheit findet, folgt der junge Meteorologe ihren Spuren – und landet auf einer tristen Leuchtturminsel in der rauen Barentssee, die nur langsam ihre Geheimnisse preisgibt. Nicht alles scheint hier mit rechten Dingen zuzugehen, der Ozean wispert seltsame Worte, Lichter wabern in der Dunkelheit und das Geräusch von Schritten stört die nächtliche Ruhe. Eines Tages meldet sich über Funk eine weibliche Stimme von der Nachbarinsel und von diesem Moment an überschlagen sich die Ereignisse: Davids persönliche Suche nach dem Grund für den Selbstmord seines Vaters versinkt in einem wirbelnden Sog aus albtraumhafter Paranoia und sehr realer Bedrohung.

Der Film ist auch zu sehen auf den Fantasy Filmfest Nights 2023

Kritik

Eine einsame Insel in der windgepeitschten Barentssee, ein Leuchtturm voller modriger Dokumente und eine unterirdische Stahltür zu einem Gang, an dessen Ende mörderische Geheimnisse warten: Setting und Szenario Johan Storms Spielfilm-Debüts sind wie geschaffen für gespenstischen Mystery-Horror, den der schwedische Regisseur in der ersten halben Stunde seiner selbstverfassten Story auch aufzubauen scheint. Doch dann stolpern die artifiziellen Charaktere plötzlich in einen paranoiden Polit-Plot. Der wirkt trotz einiger forcierter Gegenwartsbezüge um Schwedens NATO-Beitritt hoffnungslos veraltet.

Warum Storm von den zahllosen Strängen seiner hoffnungslos überfrachteten Handlung ausgerechnet den altbackensten weiterspinnt, scheint ein weit interessanteres Rätsel als das, dem der aspirierende Meteorologe David (ausdruckslos: Johan L. Heinstedt) auf der titelgebenden Insel nachspürt. Vor Jahrzehnten war hier sein Vater stationiert, dessen Selbstmord nicht das einzige Familiendrama des stürmischen Schauplatzes ist. Die junge Sarah (Hanne Mathisen Haga), die auf der Nachbarinsel über ihrer Doktorarbeit brütet, hat ebenfalls Familiengeheimnisse, die obendrein mit Davids verbunden sind.

Die diesige Landschaft und das raue Klima liefern quasi Instant-Atmosphäre. Mit der weiß Storm jedoch noch weniger anzufangen als mit den Thriller- und Grusel-Versatzstücken, die ähnlich den Nebenfiguren wie aus dem Nichts auftauchen. Die schleppende Geschichte versackt ständig in Flauten, aus denen sie immer abstrusere Entwicklungen hieven. Die Logiklücken wären verzeihlich, würde das Ganze zumindest unterhalten. Doch der hölzerne Hauptcharakter ist mit Abstand der farbloseste der Figuren, von denen die einzig Interessante kaum Spielraum erhält.

Fazit

Eine Portion Lovecraft‘sches Grauen wäre glaubwürdiger und vor allem amüsanter als Johan Storms konfuse Kombination von verworrenem Familiendrama und Polit-Krimi zu einer überkonstruierten Mystery-Mär. Taucht zwischen Retortenfiguren und Reißbrett-Dialogen mal die ein oder andere nette Idee auf, doch das wirkt mehr wie ein zufälliger Glücksgriff. Ein solcher ist das stimmige Setting, auf das man bloß die Kamera halten muss, um einige ansprechende Bilder zu kriegen. Mit filmischem Talent hat das allerdings wenig zu tun.

Kritik: Lida Bach

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