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Tasya Vos ist Geheimagentin im Dienste einer Firma, die mit Hilfe der Hirnimplantat-Technologie in die Körper anderer Menschen eindringt und sie zu Attentaten zum Wohle des Unternehems treibt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was muss das für ein Gefühl sein, den Namen eines Filmemachers zu tragen, der das Genre-Kino der 1970er und 1980er Jahre wie kaum ein anderer Regisseur geprägt hat. Brandon Cronenberg (Antiviral), Sohn von David Cronenberg (Die Fliege, Videodrome, Die Unzertrennlichen), weiß wohl nur zu gut, was es bedeutet, ein überlebensgroßes Erbe anzutreten. Aus dem explosiven Mischung von Privileg und Bürde scheint Cronenberg Junior vor allem musischen Impetus zu schöpfen, was sich bereits an dem Umstand manifestiert, dass er sich in seinen Filme beinahe jene deckungsgleiche Themenkomplexe zur Brust nimmt, mit denen sein Vater einst zur Ikone avanciert ist. Brandon Cronenbergs zweiter abendfüllender Spielfilm, Possessor, veranschaulicht nun auch zum ersten Mal auf bisweilen hochgradig ein- und ausdrucksvolle Weise, dass ihm eine schillernde Zukunft bevorsteht.

Obgleich man bereits in seinem vor acht Jahren entstandenen Debütwerk Antiviral jene Tuchfühlung zum Schaffen seines Vaters erkennen konnte, hinterließ der Film über weite Strecken seiner Laufzeit ein seltsam steriles Maß an Ernüchterung. Possessor hingegen lässt sein Potenzial nicht an der Stelle liegen, wo interessante Gedankenspiele in Ansätzen verkümmern, sondern schafft es zu einem beachtlichen Großteil der Laufzeit, seine (grandiose) Idee der Geschichte zu fügen, anstatt andersherum. Auch wenn Possessor immer noch etwas zu plotorientiert ist, um seinen viszeralen Exzess vollends zu entfesseln, bekommen wir hier einen (Quasi-)Cronenberg geboten, in dem es nicht um die Fleischwerdung des Inviduums, sondern vollends um die Auflösung von Materie geht. Die Verstrebung von Körper, Seele und Geist aber bleibt der narrative Kern, der Vater und Sohn hier Hand in Hand gehen lässt.

Brandon Cronenberg schöpft dabei aus dem Themenrepertoire des Genre-Kinos, wenn er über den Einsatz von Hirnimplantaten von einer Geheimagentin (Andrea Riseborough, Mandy) berichtet, die mit ihrer existentiellen Krise inmitten der übereinander gelegten Körperwelten einer virtuellen Realität konfrontiert wird. Was in Possessor nicht funktionieren möchte, ist der verstörend-emotionalisierte Paukenschlag, auf den Brandon Cronenberg zusehends hinarbeitet, weil ihn – und das unterschiedet ihn noch von seinem grenzgenialen Papa – vor allem die Oberfläche umtreibt. Als alptraumhaftes Vexierspiel, in der Selbstbestimmung und -Entfremdung in klinischer Grausamkeit aufgearbeitet werden, ist Possessor teilweise unheimlich immersiv. Eine bestialische Gewaltphantasie, deren Brutalität an das Kino von S. Craig Zahler (Brawl in Cell Block 99) erinnert. Gleichzeitig ein femininer Amoklauf, obwohl größtenteils männlich besetzt (Christopher Abbott, Piercing) und gerade deshalb konsequent zu Ende gedacht.

Fazit

Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich der Output von Brandon Cronenberg noch entwickeln wird. Mit "Possessor", seinem zweiten Spielfilm, zeigt der Spross von David Cronenberg auf, dass er nicht nur das handwerkliche Talent besitzt, um irgendwann auf Augenhöhe mit seinem Vater agieren zu können. Er verfügt auch über die Ideen, um das Erbe seines Erzeugers anzutreten. Wer extrem brutales, reflektorisches Genre-Kino zwischen Selbstbestimmung und Entkörperlichung mag, sollte einen Blick riskieren. Wenn sich die Chance in Deutschland denn nochmal ermöglicht.

Kritik: Pascal Reis

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