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Quelle: themoviedb.org

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Joe, ein junger Mormone, benötigt dringend Geld für seine anstehende Hochzeit. Aus diesem Grund kommt ihm das Angebot von Pornoproduzent Maxxx Orbison gerade recht, in seinem neuen Film mitzuspielen: Orgazmo, der Superheld, der Verbrecher mit seinem "Orgazmorator" zur Strecke bringt. Joe willigt ein, da er die Erfolgschancen dieses Films als gering ansieht. Leider wird der Film ein Hit...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Trey Parker und Matt Stone dürften den meisten Menschen als Schöpfer und kreative Knallköpfe hinter der inzwischen seit 22 Jahren laufenden Kultserie South Park ein Begriff sein. Anfang der 90er lernten sich die beiden auf dem College kennen und drehten neben dem Studium schon diverse Kurzfilme, wie das (später) sogar veröffentlichte No-Budget Spielfilmdebüt Cannibal! The Musical (1993). Noch bevor South Park 1997 seine Premiere im US-TV feierte, war bereits ihr bis dato größtes Projekt Orgazmo abgedreht, fand jedoch keinen Verleih. Der enorme Erfolg der Animationsserie schafft binnen kürzester Zeit Abhilfe. Noch im gleichen Jahr erlebte der Film sein Release in den Staaten und schwappte mit deutlicher Verzögerung auch auf den deutschen VHS-Markt, wo sich die anarchisch-alberne Parodie auf Porno- und Superheldenfilme den Ruf als Geheimtipp erkämpfte.

Auch wenn Trey Parker hier in der Orson Welles-Position als Hauptdarsteller, Regisseur und Autor genannt wird, sein Kumpel Matt Stone ist am kreativen Prozess gleichermaßen beteiligt, seine Rolle auf der Leinwand  - als äußerst notgeiler Fotograf – fällt nur deutlich kleiner aus. Parker selbst ist als Mormone Joe zu sehen, der in L.A. von Tür zu Tür zieht um das Wort Gottes zu verbreiten. Mag man dort eher weniger, so dass er sich an der Pforte des schmierigen Pornoregisseurs Orbison (Michael Dean Jacobs, Little Athens) gar gezwungen sieht, seine überraschenden Kampfsportskills zu verwenden. Dies beeindruckt Orbison so sehr, dass er dem lammfrommen, weltfremden und noch unberührten Naivling direkt einen Job anbietet: Die Hauptrolle in seinem neuen Schmuddelfilmchen Orgazmo. Bei all der Sünde fällt Joe schon beim Hingucken beinah vom Glauben ab, aber da er dringend Geld für die Hochzeit mit seiner Verlobten benötigt und ihm ein „Schwanzdoubel“ für das Eingemachte zugesichert wird, nimmt er nach kurzem Zögern an. Was nur schnell verdientes Geld nebenbei werden soll, entpuppt sich als echter Kassenschlager. Plötzlich ist Joe der größte Pornostar…und wird dank seines erfindungsreichen Kollegen „Choda Boy“ (Parker/Stone-Buddy Dian Bachar, BASEketball – Die Sportskanonen) nach Drehschluss gar zum echten Superheld.

-„Jesus!“

-„Where?!“

Selbstverständlich sollte niemand bei Orgazmo auf besonders feinsinnigen und subtilen Humor hoffen. Das Duo Parker/Stone lässt ein schlüpfriges und vulgäres Gagfeuerwerk ab, das aber sehr wohl satirische Qualitäten besitzt. Für sein kleines, praktisch auch durch Tür zu Tür und Handarbeit irgendwie zusammen geklaubtes Budget und mehr Herz als Professionalität fällt das Endprodukt erstaunlich gelungen aus. Vieles ist auf flachem Niveau tatsächlich ziemlich witzig, beinhaltet einige flotte, schön absurde Ideen und besonders der Cast hatte scheinbar richtig Bock auf die Nummer. Die spielen praktisch alle mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, darunter auch „echte Genre-Größen“ wie Ron Jeremy (Der blutige Pfad Gottes), der trotz seines nicht unbedingt makellosen Äußeren wohl prominenteste Pornodarsteller der USA. Liebevoller Unfug von nie ganz erwachsen gewordenen, immer noch wild vor sich hin pubertierenden Jungs, die ihren in sehr bierseligen (und vermutlich höchst amüsanten) „Meetings“ entsprungenen Spinnereien filmisch ungefiltert Luft machen dürfen. Das ist so hemmungslos albern wie brachial charmant. Wenn die Latte (haha) schon nicht besonders hoch hängt, dann doch bitte so.

„I’am Sancho!“

Fazit

Nicht auszudenken, was für eine irre Nummer „Orgazmo“ geworden wäre, wenn der erste Entwurf als Musical (!) tatsächlich grünes Licht bekommen hätte. Aber auch so ist der erste, (semi-)professionelle Film der „South Park“-Schöpfer immer noch schräg, unseriös und gleichzeitig ulkig genug, dass man ihm manchmal zu kindische Albernheiten locker verzeiht. Da eine allgemeingültige Grenze zu ziehen ist eh unmöglich. Das Meiste passt schon. Gerade in größerer Runde und unter gewissen Umständen (muss ja nicht nach der Taufe sein) sicherlich immer wieder gängig.

Kritik: Jacko Kunze

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