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Jahre sind vergangen, seit Wikingerkönig Aurvandil (Ethan Hawke) bei einem Anschlag hinterrücks ermordet wurde. Sein Sohn Amleth (Alexander Skarsgård), der als Kind Zeuge der blutigen Tat war, kehrt körperlich gestählt nach Island zurück, fest entschlossen, unbarmherzig Vergeltung zu üben, seine Mutter Gudrun (Nicole Kidman) zu retten und den Mörder Fjölnir (Claes Bang) zur Rechenschaft zu ziehen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Robert Eggers ist ein Mann der Authentizität - selbst in fantastischen Gefilden. In Interviews zu seinen Filmen macht der 38-jährige immer wieder deutlich, wie wichtig ihm historische und mythische Akkuratesse sind, um seinen Filmen größtmögliche atmosphärische Wirksamkeit zu verleihen. Nach Abstechern in teuflische Folklore und prometheischen Wahnsinn, lässt sich Eggers dritte Regiearbeit The Northman nun in die Weiten der nordischen Mythologie fallen. Mit 65 Millionen Dollar im Rücken (zum Vergleich: Sein Vorgängerwerk The Lighthouse kostete nur 11 Millionen Dollar) schicken Eggers und sein Co-Drehbuchautor Sjón (der sich auch schon für den mythischen Naturhorror Lamb auszeichnete) einen bis zum Bersten aufgepumpten Alexander Skarsgård (Legend of Tarzan) auf eine blutgetränkte Reise nach Walhall. Und wie sollte es anders sein: Nicht nur überzeugt The Northman mit einer bis ins kleinste Detail ausgeklügelten Inszenierung - auch die dichte und fast greifbare Atmosphäre nimmt uns erneut ohne Gnade in die Mangel.

Alexander Skarsgårds animalische Erscheinung, die auch im ersten Trailer sowie in vielen der Filmpostern vordergründig zur Schau gestellt wird, ist in The Northman aber zu keiner Zeit nur reines Mittel zum nett anzusehenden Zweck. Skarsgård hüpft hier nicht wie ein Dwayne Johnson als unnötig übertrainierter Bootscaptain durch eine CGI-verseuchte Umwelt. Stattdessen zelebriert und dekonstruiert The Northman den Animalismus seiner Hauptfigur. Ob düstere Prophezeiungen, brutale Rituale oder gar harmlos wirkender Ballsport, der sich zum wilden Überlebenskampf entwickelt: The Northman verwischt immer wieder die Linie zwischen Mensch und Tier, zwischen Realismus und Mythos und letztlich auch zwischen Menschlichkeit und animalischer Tollwut. Skarsgårds Amleth ist ein von Rache getriebenes und jede Menschlichkeit vermissendes Monster, das sich gnadenlos einen blutigen Weg zu den Toren Walhallas bahnt. Erst in der selbstbewussten Olga (etwas verschenkt: Anja Taylor-JoyDas Damengambit) findet er eine echte Möglichkeit, seine Menschlichkeit wiederzuerlangen. Aber ist es da bereits zu spät?

Allein inszenatorisch und sensorisch kostet The Northman den schmalen Grad der Raserei und Rachelust unheimlich packend aus. Die Soundkulisse des Films lässt mit düsteren Chören und brachialen Trommeln immer wieder den Boden des Kinos erbeben, die Figuren schreien sich blut- und schweißgetränkt vor Bächen dampfender Lava an, bevor sie wild aufeinander einhaken. Allein die ersten dreißig Minuten, mitsamt einer beeindruckend inszenierten Überfallsequenz, pressen die Zuschauer durch ihre schiere inszenatorische und atmosphärische Wucht in den Kinosessel. In einem Interview gab Eggers zwar preis, das er scheinbar keine Kontrolle über den finalen Schnitt des Films hatte, gerade in der ersten Filmhälfte ist seine Handschrift aber stets spürbar. Kamerararbeit, Setdesign, Kostüme, Sprache – alles ist hier aufs Genauste geplant und unheimlich atmosphärisch inszeniert. The Northman wurde nicht gefilmt – The Northman wurde aus Blut und Eisen geschmiedet.

Doch gerade inhaltlich stolpert The Northman ein ums andere Mal doch – nicht, weil er zu wenig zu erzählen hätte, sondern weil der Film seine spannendsten inhaltlichen Ideen nicht voll ausschöpft. Sei es die Beziehung Amleths zu seiner Mutter (stark: Nicole Kidman - Being the Ricardos) und dem Mörder seines Vaters (erstaunlich subtil: Claes Bang - Dracula), die im Verlauf des Films eine durchaus interessante Entwicklung nimmt, die Beziehung zur mysteriösen Olga, die Amleth einen Ausweg aus dem Leben als gewaltbereites Tier eröffnet oder das dem Film zu Grunde liegende Motiv der endlosen Rachespirale, bedingt durch gewaltsame Grundprinzipien einer kriegerischen Kultur, die kein anderes Ende kennt, als die gegenseitige Vernichtung. The Northman hätte in seinen umfangreichen 137 Minuten die Möglichkeit all diese Ansätze zu vertiefen und auszukosten, bleibt aber stets nur an der simpleren Oberfläche. Ob das nun mit Studiointervention zu tun hat, um den Film zugänglicher zu machen oder nicht: Gut tut es dem Pacing des Films leider nicht.

Am Ende steht The Northman irgendwo zwischen den narrativen Stühlen. Eggers ist hier ein atmosphärisches Ausnahmewerk gelungen, keine Frage. Eines, das sich vor allem auf der Kinoleinwand mit fetter Soundanlage wirklich entfalten kann. Eines, das seine Zuschauer sowohl fordert, wie mit brachialer Epik unterhält. Aber eben doch auch eines, das sich nicht zwischen straightem, blutgetränkten Wikinger-Epos und subversivem Drama über die Sinnlosigkeit von Krieg, Gewalt und Rache entscheiden kann. Wie seine Hauptfigur, begegnet auch The Northman einer Frage mit zwei Antworten. Die Konsequenz bringt das opulente Gesamtwerk an einigen Stellen narrativ ins Straucheln.

Fazit

Wie ein Blitzschlag auf einen ausbrechenden Vulkan, lässt Robert Eggers' ("The Witch") blutgetränkte Odyssee durch die nordische Mythologie den Kinosaal im wahrsten Sinne des Wortes erzittern. Zwar mag "The Northman" sich inhaltlich hier und da ein wenig verheben und spannende subversive Fragen mit simplen Antworten abspeisen  - Eggers ist mit seiner dritten Regiearbeit aber allein inszenatorisch, wie atmosphärisch ein episches Ausnahmewerk gelungen.

Kritik: Thomas Söcker

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