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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Millie weiß genau, was sie will: ab in die Großstadt und einen reichen Mann heiraten. Darum ist sie auch sicher, dass der nette Jimmy nichts für sie ist. Ihr Boss Trevor Graydon schon eher, schließlich ist er reich und angesehen! Aber der Weg zum Ziel ist steinig - Millie muss sich nicht nur Jimmy, sondern auch ihre habgierige Vermieterin vom Leib halten. Und dann ist da auch noch die liebenswerte Miss Dorothy, die allein einfach nicht zurechtkommt. Am Ende braucht es eine wilde Party bei dem reichen Jazz-Babe Muzzy, um der Verwirrung ein Ende zu bereiten und die richtigen Paare zusammenzubringen …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

George Roy Hill hat in seiner Karriere lediglich 14 Filme gedreht, darunter aber Klassiker wie Butch Cassidy und Sundance Kid - Zwei Banditen und Der Clou. Trotz der überschaubaren Anzahl an Filmen heimste er mit seinen Filmen insgesamt 37 Oscarnominierungen ein. Einen wesentlichen Beitrag dazu lieferte bereits Modern Millie – Reicher Mann gesucht, der 1968 in sieben Kategorien nominiert war. Allerdings erhielt der Film nur einen Goldjungen für die beste Originalmusik von Elmar Bernstein. Sicherlich hätte der Film den ein oder anderen Oscar mehr verdient, denn neben der Musik, stechen Kostüm und Ausstattung ebenso hervor. Modern Millie spielt im Jahre 1922 in New York und erzählt eigentlich die etwas angestaubte Geschichte von Millie (Julie Andrews, Mary Poppins), die sich erhofft in der Großstadt einen reichen Mann zu finden, den sie ehelichen kann. Deshalb macht sie sich auf Jobsuche, denn ihr zukünftiger soll unbedingt ihr Chef sein. Millie mag zwar modisch modern sein, ihre Ansichten sind es nur bedingt und der Film schwimmt in den seichten Gewässern der altmodischen Liebesschnulzen, die den jungen Damen auf dieser Welt stets weiß machen wollen, dass das Ziel im Leben für sie nur lauten kann, einen reichen Kerl zu heiraten, weil man dann ausgesorgt hat.

Doch ganz so klischeehaft ist Modern Millie glücklicherweise nicht und schließlich muss man alles immer mit einem zwinkerndem Auge betrachten. Millie ist viel tougher und selbstständiger als man es vermuten könnte und stürzt sich sogar mutig in die kriminelle Unterwelt und legt sich mit einer Bande von Menschenhändlern an. George Roy Hill liefert mit Modern Millie eine wilde Sause, die als Parodie auf die goldenen 20er Jahre dient und in der natürlich Musik- und Tanzeinlagen nicht fehlen dürfen. Der Film ist eine Adaption des britischen Musicals Chrysanthemum und überrascht immer wieder in seiner Vielfalt. Eigentlich erzählt Modern Millie fast schon zwei Handlungen. Zum einen geht es um Millies Suche nach einem reichen Mann und zum anderen hat der Film einen ausgeprägten Krimiplot, in dem immer wieder junge Frauen aus einem Hotel verschwinden. Das mag auf den ersten Blick nicht richtig zusammenzupassen und der Film tut sich auch immer wieder schwer beides angemessen miteinander harmonisch zu kombinieren. Besonders der Mittelteil mit seinen romantischen Verflechtungen der Protagonisten zieht sich dermaßen in die Länge, dass man fast schon den Krimiplot aus den Augen verliert.

Hinzu kommt die ein oder andere Gesangsnummer, die viel zu lang geraten ist, weshalb der Film auch insgesamt einfach deutliche Längen hat. Nicht jeder Handlungsstrang hätte derart ausgeprägt sein müssen und auch wenn die Tanz- und Gesangsnummern von Julie Andrews, Mary Taylor Moore (Eine ganz normale Familie), James Fox (Greystoke - Die Legende von Tarzan, Herr der Affen) und Carol Channing (The First Traveling Saleslady) großartig sind und großen Spaß machen, bringen sie die Handlung nicht immer voran. Channing stiehlt mit ihren Auftritten den anderen Darstellern auch stets die Show, weshalb sie ihre Oscarnominierung als beste Nebendarstellerin  zu Recht erhalten hat, für diese kraftvolle und ausdrucksstarke Performance. Obwohl das Ganze deshalb oft eher episodenhaft wirkt, hat der Film dennoch Unterhaltungswert. Passend zu der Zeit, in der der Film spielt, greift er immer wieder beliebte Elemente des damaligen Films auf. Texteinblendungen, wie in Stummfilmen und immer wieder Slapstick- und Screwballelemente sorgen atmosphärisch für das 1920er-Jahre Feeling. Hier ist der Film jedenfalls konsequent und versetzt durchgehend alle Handlungsstränge mit diesen Elementen. Aber auch hier schwächelt der Mittelteil, der kaum mit dem rasanten Beginn und dem wilden Ende mithalten kann. Wer übrigens ganz genau hinschaut, kann sogar Mr. Miyagi Pat Morita (Karate Kid), in einer seiner ersten Filmrollen erkennen.

Fazit

„Modern Millie – Reicher Mann gesucht“ wirkt auf den ersten Blick recht altmodisch, entpuppt sich aber als locker leichte Persiflage auf die 20er Jahre mit viel Slapstick, Tanz- und Gesang. Die Nummern sind großartig, die Darsteller fantastisch und charmant, der Film unterhaltsam und witzig und doch ist der Film nicht rund. Besonders im Mittelteil offenbaren sich die Schwächen, wenn zu sehr auf Romantik gesetzt wird und der zweite Handlungsstrang um die mysteriösen Entführungen fast aus den Augen verloren wird. Die ein oder andere Gesangsnummer hätte gut und gern ebenfalls kürzer ausfallen können und schon hätte vieles besser zusammen gepasst. Dennoch ist "Modern Millie-Reicher Mann gesucht" ein interessantes und ungewöhnliches Werk.

Kritik: Andy Mieland

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