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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

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Inhalt

Die goldene Regel für Horrorfilmkavaliere lautet: Einer hübschen Dame in Not muss geholfen werden! Das beherzigen Eko und seine Freunde, als sie die völlig durchnässte und apathische Maya von der Straße auflesen und nach Hause fahren. Aus Höflichkeit lassen sie sich noch zum Abendessen herein bitten – der Gastfreundschaft einer dankbaren Familie kann man sich eben nur schwer erwehren. Ihrer Gastfeindschaft allerdings noch schwerer, wenn man sich bald näher kommt, als es einzelnen Gliedmaßen gut tut. Denn die goldene Regel für Horrorfilmprotagonisten heißt: Wer ein creepy Haus betritt, kommt nur selten wieder raus – noch seltener in einem Stück. Das ist eben der Dank für wohlerzogene Hilfsbereitschaft.

Kritik

Wenn wir eins aus Horrorfilmen gelernt haben: Nimm um Gottes Willen niemals Anhalter(innen) mit, egal wie harmlos sie auf den ersten Blick auch erscheinen mögen, und schlage erst recht Einladungen in abgelegene Herrenhäuser aus, deren Eigentümer(innen) sowieso nicht ganz koscher rüberkommen. Wir wissen das und würden es wohl auch beherzigen, die Damen und Herren in diesem indonesischen Horror-Flick erleben die drastischen Konsequenzen bald am eigenen Leib…oder was davon am Ende übrig ist.

Exotisch, wie man bei dem Blick auf das Entstehungsland vielleicht annehmen könnte, ist „Macabre“ dabei ganz und gar nicht, mit westlichen Darstellern ausgestattet würde den Unterschied niemand bemerken. Ist wohl auch Sinn und Zweck der Übung, um sich seine Chancen auf dem internationalen (Video)Markt nicht zu erschweren. Vom grobmaschigen Strickmuster identisch mit der Konkurrenz bzw. den Vorbildern aus den USA und Europa (vornehmlich Frankreich) sägt, sticht und bohrt sich der Film ohne Rücksicht auf Verluste in das Herz von Blut und Innereien geblendeter Gore-Fetischisten, denen außer der Befriedigung niedrigster Gelüste so ziemlich alles schnuppe ist. Nach einer halbstündigen, notdürftigen Exposition werden die kompromisslos bedient, „o’zapft is“, auf das die Suppe fließen mag. Offen zur Schau gestelltes Leid, grausamste Folter und exzessive Brutalität werden mit eindringlichem Terror verwechselt, Spannungsaufbau und Identifikation, Partizipation mit den geschundenen Figuren findet nicht statt. Zu plump und rein auf seinen Blutrausch konzentriert nimmt das Schlachtfest seinen Lauf, fährt zwar ein gehobenes Tempo, kommt trotzdem kaum von der Stelle, inhaltlich dreht es sich wie ein blutgetränkter Brummkreisel um die eigene, kümmerliche Achse. Obwohl andauernd jemanden unter Schmerzensschreien der Garaus gemacht  und sich keine Zeit für Verschnaufpausen genommen wird, verliert sich der Film in seinem eintönigen Amoklauf, ist monoton-ermüdend und ekelt bald nicht mal mehr, so erschöpft sich das Ganze.

Dahinter wird alles zur Nebensächlichkeit degradiert. Selbst die Macher interessieren sich offensichtlich wenig für Motive und Beweggründe ihrer Folterknechte, in dem sicheren Wissen, dass die hier eh eine untergeordnete Rolle spielen. In dem Fall hätte man besser ganz auf sie Verzichtet und ihr Tun als solches stehen lassen sollen, anstatt noch einen halbgaren, unmotiviert hingeschleuderten Erklärungsansatz anzukleben. Es verdeutlicht nur, dass Ideen hier absolute Mangelware sind. Von Originalität spricht ja gar keiner, die muss und kann man in solchen Genre-Filmen eben nicht immer erwarten. Nur irgendwas, und wenn es auch nur abgekupfert ist, sollte so ein Film dann bitte doch noch parat haben, außer sich auf seinen Blutzoll zu verlassen. Damit lassen sich sicherlich einige Gore-Hounds satt füttern, als Zuschauer mit geringfügig breiter gefächerten Ansprüchen schaut man bedröppelt aus der Wäsche und beginnt zu gähnen, wenn man nicht als etwas zart-besaiteter Mensch schon angewidert abgeschaltet hat oder über der Toilette hängt. Wer jetzt trotzdem Bock drauf hat, der Fairness halber noch der Hinweis: Nicht zur deutschen FSK-18-Version greifen. Bei der dürfte der Film sogar noch seiner Schauwerte drastisch beraubt werden, somit wäre überhaupt nichts mehr übrig.

Fazit

Wem es ausschließlich auf ultra-brutales Stückwerk ankommt, dürfte mit der Uncut-Fassung von „Macabre“ sogar relativ glücklich werden. Die können auch prima die erste halbe Stunde und die wenigen Minuten zwischendrin guten Gewissens vorspulen, um sich am Rest genüsslich zu laben. Für den Rest der Menschheit gilt: Finger weg.

Kritik: Jacko Kunze

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