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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Zehn a Tausende Fotos syrischer ermordeter syrischer Folteropfer wurden von einem flüchtigen Militrfotografen unter dem Alias Caesar öffentlich gemacht. Jahre später kämpfen die Angehörigen der Toten noch immer um Gehör vor internationalen Gerichten. Wie viel Interesse haben die  westlichen Regierungen tatsächlich, sich dem Assad-Regime entgegenzustellen?

Kritik

Die Beweislast sei erdrückender als die der Nürnberger Prozesse, heißt es in Stéphane Malterres und Garance Le Caisnes beklemmendem Dokument juristischen Versagens und diplomatischer Gleichgültigkeit über die Fotos. Es sind Bilder anonymer Leichen, übersät mit Spuren von Folter und unmenschlicher Haft, aufgenommen in syrischen Gefängnissen und manchmal auch in Garagen oder Abstellräumen. In den Haftanstalten war kein Platz mehr für die steigende Zahl an Toten, von denen auf den meisten Fotos mehrere zu sehen sind. 

Es sind über 27.000 Fotos, die ein syrischer Militärfotograf im Auftrag des syrischen Regimes für staatliche Geheimarchive aufgenommen hat. 2014 hat der nach Europa geflohenen Fotograf, der sich vor dem langen Arm des Regimes hinter dem Pseudonym Caesar versteckt, die Aufnahmen öffentlich gemacht. Zahlreiche geflohene Familien erkannten darauf ihre verschwundenen Angehörigen wieder. Doch die politische Empörung angesichts des Horrors erwies sich als Strohfeuer. Eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof wurde von China und Russland blockiert. 

So führt der einzige Weg gegen Assads Mordmaschinerie über individuelle Klagen, von denen der Regisseur und seine historische Beraterin und Drehbuchautorin zwei in den Fokus ihrer eindringlichen Inszenierung rücken. Fünf Jahre kämpfen Anwält:innen in Spanien und Frankreich für die Familien zweier Syrer, deren doppelte Staatsbürgerschaft den jeweiligen Landesgerichten Befugnis verschafft. Doch die Vertreter:innen der Opfer und Hinterbliebenen finden einen schier unbezwingbaren Gegner in einem europäischen Justizsystem, das sich vehement vor seiner Verantwortung drückt.

Fazit

Wie viel wert ist der Ethos eines internationalen Gerichtshofs für Menschenrechte, wenn ein ganzes Arsenal an Beweisen und erschütternde Zeugenaussagen nicht ausreichen, um ein Einschreiten zu bewirken? In ihrer ebenso präzisen wie prägnanten Doku erinnern Stéphane Malterre und Garance Le Caisne an das Grauen des Genozids an der syrischen Zivilbevölkerung, das im zynischen Zeitalter ökonomisierter Empathie der Schrecken des Ukraine-Kriegs überschattet. Eine verstörende, doch niemals reißerische Film-Chronik des zermürbenden Ringens gegen Vertagen, Verleugnen und Vergessen.

Kritik: Lida Bach

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