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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Lady Isabella träumt von Ruhm und die lokale Talentshow „Stately Stars“ bietet ihr die Chance dazu. Doch der enorme Druck und der Verlust des Selbst führen auf ihrem prächtigen Anwesen zu einer surrealen Situation.

Kritik

Elitarismus, Exzentrizität und Eitelkeit liefern sind im doppelten Sinn die Essenz Samuel Abrahams’ (Connect) süffisantes Spielfilmdebüts. Das veralbert mit seiner endlosen Ein-Frau-Show nicht nur die Kaprizen der britischen Aristokratie, sondern übt sich in ebenbürtig egozentrischen Eskapaden. Doch zwischen Sarkasmus und Selbstironie - oder Selbsterkenntnis - liegen Welten in der maliziösen Mockumentary über die fiktive Titelfigur, die sich als „adelige Antwort auf Kim Kardashian“ versteht. Was sich als überspitzte Parodie über Klasse, Identitätsfindung und Eitelkeiten präsentiert, gerät zu einem ebenso skurrilen wie schwerfälligen Stück Karikatur-Kino.

Die Handlung spielt im weitläufigen Ravenhyde Hall, wo die von einer hemmungslosen Sian Clifford (The Ballad of Wallis Island) verkörperte Titelfigur den leicht verplanten Filmemacher Sam (Laurie Kynaston) empfängt, um ihr tägliches Leben filmisch festzuhalten. Der aufstrebende Regisseur, der irrtümlich glaubt, im Auftrag eines großen Streaming-Dienstes zu arbeiten, reist mit seinem kompletten Team an. Zwischen verirrten Flirt-Versuchen, gegenseitiger Instrumentalisierung und spontanen Stunt-Einlagen verwickelt sich Sam immer tiefer in Isabellas kakophonen Kosmos. Großspurige Gesten, melodramatische Manierismen und fabulierte Familienanekdoten belegen Lady Isabellas unstillbares Bedürfnis nach Bewunderung. 

Ein solches zeigt sich auch beim Regisseur und Drehbuchautor. Dessen parenthetisches Porträt wird unbewusst zum filmischen Pendant der egomanischen Aktionen Lady Isabellas, die von ihrer ergebenen Bediensteten Becky (Juliet Cowan) begleitet wird. Ein kreativer Wettbewerb für Kinder, bei dem die Protagonistin selbst mit einer künstlerischen Performance teilnehmen will, führt exemplarisch vor, wie prominente Persönlichkeiten Charity-Events als Bühne benutzen. Nach gleichem Muster dient der repetitve Mix simulierter Spontanität und plakativer Persiflage als inszenatorisches Instrument einer doppelten Selbstdarstellung vor und hinter der Kamera. 

Fazit

Selbst für eingeschworene Fans Sian Cliffords, deren zwischen Narzissmus und Neurose oszillierende Performance die spärliche Handlung antreibt, wird die eindimensionale Karikatur letztlich erschöpfend. Betont unstete Aufnahmen und den Blickachsen folgende Schwenks kaschieren kaum die unwahrscheinlichen Kamera-Positionen im Widerspruch zum scheindokumentarischen Gestus. Die repetitiven Gags enden alle auf der gleichen altbackenen Pointe aristokratischer Abgehobenheit und angeblicher Geltungssucht alternder Frauen. Das komödiantische und klassenkritische Potenzial der fiktiven Zusammenkunft von Bildungsbürgertum und Adel verdrängen abgedroschene Witze über reiche Dekadenz, abstrakte Kunst und vorgeblich typisch weiblichen Exhibitionismus. 

Kritik: Lida Bach

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