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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Während seiner Schwangerschaft mit ihrem zweiten Kind steht Kika dem plötzlichen Tod ihres Partners gegenüber. Völlig mit gebrochenem Herzen und pleite, stellt sie ihre Prioritäten klar: Bleib stark und verdiene schnell Geld.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bereits in ihren dokumentarischen Arbeiten richtete ihren filmischen Blick auf gesellschaftlich stigmatisierte Menschen. Diesen sozialkritischen Fokus bewahrt die französische Regisseurin in ihrem Spielfilm-Debüt ebenso wie das Streben nach visueller Wahrhaftigkeit. Solche Unvoreingenommenheit ist bedrückend selten bei der Thematik im Mittelpunkt ihres edukativen Porträts. Jenes ist vereint Charakterskizze und Berufsbild. Die unscheinbare Protagonistin (Manon Clavel, Un petit frère) ist mit ihrem schlecht bezahlten Job als Sozialarbeiterin und ihrer kleinen Tochter am finanziellen und physischen Limit. Eine ungeplante Schwangerschaft von einem Seitensprung und der plötzliche Tod ihres Partners bringen Kika in akute materielle Bedrängnis. 

Ihre Arbeitserfahrung lehrt sie, dass die behördliche Unterstützung mangelhaft ist. Entschlossen, ihre prekäre Situation eigenständig zu verbessern, beginnt sie als Domina zu arbeiten. Die unaufgeregte Inszenierung distanziert sich von der gängigen moralistischen Verurteilung Sexarbeitender. In den Kolleginnen, die Kika dank ihrer neuen Tätigkeit im Stundenhotel kennenlernt, findet sie sowohl wertvolle Unterstützung als auch praktische Ratschläge. Frei von voyeuristischer Spekulation beobachtet die distanzierte Kamera die Gemeinschaft und Solidarität der Sexarbeiterinnen. Deren unterschiedliche Erscheinung gibt einen Eindruck der Diversität innerhalb des Gewerbes. Dessen erfrischend pragmatische Abbildung widerlegt die Klischees von Ausbeutung und Verelendung. 

Überspitzt wirkt dagegen Kikas sexuelle Unkenntnis und ihr anfangs offensiv unprofessionelles Auftreten. Ähnlich bemüht ist der langatmige erste Akt, der Kikas familiären Verhältnisse und ihre unüberlegte Liaison etabliert. Das dramatische Momentum fehlt diesen bürgerlichen Episoden ebenso wie die gesellschaftliche Relevanz. Kleinbürgerlichen Konflikte versanden in tragikomischer Trivialität. Überlang und unnötig detailliert, wirkt die ausführliche Exposition wie ein dramaturgischer Konsens an ein konservatives Kinopublikum. Das kann eine Sexarbeiterin augenscheinlich nur als positive Protagonistin akzeptieren, wenn sie fest im mittelständischen Milieu verwurzelt ist. 

Fazit

Wenn Alexe Poukine in einem verspäteten dramaturgischen Schlenker ihre Titelfigur neue sinnliche Erfahrungen erkunden lässt, verweist dies auf das unergründete  Potenzial ihres Kernthemas Sexwork. Diesem nährt sich die Regisseurin mit sachlicher Unbefangenheit und aufklärerischer Ambition. Hat der funktionalistische Plot einmal seinen Fokus gefunden, entwickelt sich die konventionelle Kitchen-Sink-Soap zu einer überraschend aufgeklärten Milieustudie. Deren Respekt vor den Menschen in einem aggressiv diskriminierten Gewerbe ist eine positive Qualität, die das engagierte Spielfilm-Debüt trotz des Übergehens wichtiger Aspekte wie Kriminalisierung und Social Shaming sehenswert

Kritik: Lida Bach

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