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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Schönheitschirurg Dr. Larry Roberts gerät unter Mordverdacht. Denn eine Reihe von Fotomodels ist bei mysteriösen Unfällen ums Leben gekommen. Der Arzt hat jede von ihnen kurz vor ihrem Tod operiert. Um seine Unschuld zu beweisen, ermittelt Roberts selbst. Bald stößt er auf einen Technologiekonzern. Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, das die Bevölkerung mittels Fernsehwerbung manipuliert.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Fernsehen ist das amerikanische Ideal. Überredung ohne Zwang.“

Die vierte Regiearbeit von Michael Crichton (für die große Leinwand) ist heute nicht nur nahezu in Vergessenheit geraten, sie genießt allgemein nicht den besten Ruf. Zu Unrecht, denn wie schon bei seinen vorherigen Werken wie z.B. „Westworld“ oder „Coma“ kann der als Schriftsteller populärere Crichton („Jurassic Park“) sich als Allroundtalent auszeichnen.

„Looker“ (den unsinnigen, mit der Handlung kaum in Bezug zu bringenden deutschen Titel ignorieren wir einfach mal) hat sicherlich so seine Macken und die Jahre nicht ganz unbeschadet überstanden. An einigen Stellen wirkt der Film unfreiwillig drollig, schnell könnte das Wörtchen Trash in den Raum geworfen werden. Auch wenn die Geschichte im ersten Moment nach groben Unfug klingen mag, ganz abwegig ist das Ganze (erschreckenderweise) gar nicht mal, von Crichton zudem geschickt aufgebaut und mit einer garstigen, cleveren Ironie versehen. Versatzstücke des 70er-Jahre-Paranoia-Kinos werden mit Science-Fiction, Suspense sowie Medien- und Gesellschaftsschelte gekreuzt, heraus kommt ein einfallsreicher und spannender Plot, der nicht mit Kritik an der schönen, neuen Welt geizt. Schönheitswahn, befremdlicher Perfektionismus, Gleichschaltung, mediale Dauerberieselung, künstliche Realität, Manipulation der Massen. Crichton teilt kräftig aus und ist mit seiner Geschichte dabei näher dran an damaligen und aktuellen Zuständen, als wir uns alle eingestehen wollen. Undenkbar ist das Szenario schon lange nicht mehr und man möchte eigentlich gar nicht wissen, wie sehr wir tatsächlich Tag für Tag durch psychologische Tricks gelenkt und beeinflusst werden. Und wie weit das noch gehen könnte, wenn keine Kontrolle stattfinden würde.

Typische Ingredienzen für Michael Crichton, die sich so immer wieder in seinen Werken – ob in Film- oder Buchform -  wiederfinden. Hier wirft er vieles zusammen und scheitert daran keinesfalls. Sowohl als behutsam aufgebauter Spannungsfilm wie als griffige Satire funktioniert „Looker“, mitunter sogar ganz hervorragend. Mal surreal und undurchsichtig, dann wieder ganz klassisch und mit einer klaren Aussage versehen, leider eben auch leicht angestaubt und aus heutiger Sicht sogar etwas ulkig. Eine Kampfszene in der Mitte des Films erscheint lustiger, als sie eigentlich sein soll und tricktechnisch ist das selbstverständlich gnadenlos überholt. Zudem fehlt es etwas an Zug, gerade im Finale hätten mehr Tempo und ein größerer Showdown sicher nicht geschadet. Man erwartet schlicht gegen Ende mehr, als Crichton dann parat hält. Albert Finney („Wolfen“)  kann in der Hauptrolle gewohnt überzogen, James Coburn („Pat Garrett jagt Billy the Kid“) als Antagonist wirkt hingegen schon leicht verschenkt, was weniger an ihm, sondern an der geringen Screentime seiner Figur liegt. Punktabzüge auf den letzten Metern, die unbestreitbar vermeidbar gewesen wären. Sein ganz großes Potenzial schöpft der Film sicher nicht aus, ist jedoch mit Abstrichen auch heute noch ein interessanter wie gewitzter Verschwörungsthriller mit verschiedenen Genre-Anleihen, der sein Nischendasein so nicht verdient hat. Eine DVD/BD-Auswertung wäre langsam mal angebracht.

Fazit

Trotz einiger Mängel und den unverkennbaren Abnutzungserscheinungen lohnt sich diese Wiederentdeckung. Wer sich nicht an geringer Action, gemäßigtem Tempo und leicht antiquierten Momenten großartig stört, dürfte mit Michael Crichton’s klugen und leicht provokanten Sci-Fi-Thriller durchaus seine Freude haben. Kommt nicht an seine besten Arbeiten heran, für solide Unterhaltung reicht es allemal.

Kritik: Jacko Kunze

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