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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein abgebrühter Stammespolizist und sein neuer Auszubildender müssen einen skrupellosen Geflüchteten aufspüren, dessen Rückkehr ins ländliche Indigenen-Reservat dunkle Geheimnisse ans Licht bringt und einen blutigen Bandenkrieg entfachen könnte.

Kritik

Die interessantesten Momente in Vincent Grashaws (What Josiah Saw) harschem Polizei-Drama sind nicht die schnörkellosen Szenen polizeilicher Ermittlungen oder die sorgsam dosierten Momente eruptiver Gewalt, sondern die flüchtigen Eindrücke einer fast gespenstischen Ruhe. Dunstschleier, die sich um die verstreuten Häuser des entlegenen Reservats, in dem sich die grimmige Handlung entfaltet, in den Morgenstunden aufsteigt. Eine Herde Bisons, die wie aus dem Nichts über eine Landstraße trabt. Verwackelte Familien-Videos einer alten Handkamera. Diese melancholischen Akzente innerhalb der rauen Routine-Inszenierung sind auf eigene Weise Schatten einer Vergangenheit, die nie zurückkehren kann.

Diese bittere Gewissheit, dass ein individuelle und kollektive Konzepte verwebendes Ideal Friedlichkeit, Ursprünglichkeit und Familie unwiederbringlich verloren ist, wirft einen düsteren Schatten über die triste Gegenwart. In der verdrängt der erfahrene Polizist Teddy Littlechild (Lou Diamond Phillips, Justice League: Crisis on Infinite Earths - Part Threeeine unschöne Vergangenheit und verschließt sich psychisch vor seiner Frau und dem jugendlichen Sohn. Gerade als dem verhärmten Protagonisten die junge Anfängerin Sandra (Dana Namerod, Bang Bang) als neue Dienst-Partnerin zugeteilt wird, verbreiten sich Gerüchte von der Rückkehr des flüchtigen Kriminellen Richie Blacklance (Elisha Pratt, Killers of the Flower Moon). Die Spuren seiner Taten sind noch frisch in der Gemeinde, in der alter Hass wieder hochkocht. 

Wenig überraschend ist auch Teddy verstrickt in diese Fehde, in der sich die brutalen Abgründe in der epischen Landschaft offenbaren. Anleihen beim Neo-Western mischen sich stilistisch und ästhetisch in das unaufgeregte Kriminaldrama, dessen Story markige Action bewusst reduziert. Persönliche Gespräche, unterschwellige Anspannung und Einblicke in die komplexen Strukturen der Native American Community geben dem Plot mehr Substanz als oberflächliches Spektakel. Kameramann Brandon Waddell rahmt das karge Terrain in weiten Bildern, dominiert von erdigen Braun-, Blau- und Grautönen. Dämmerlicht wird zur atmosphärischen Analogie des moralischen Zwielichts, das nahezu alle Charaktere umfängt. 

Fazit

Konzentriertes Schauspiel und stimmungsvolle Optik verweisen auf das schlummernde Potenzial Vincent Grashaw Slow-Burn-Krimis. Dessen visuelle Kontraste statischer Reflexion und roher Eskalation spiegeln die innere Zerrissenheit der Figuren. Obwohl die stringente Struktur wiederholt in generischen Narrativen verfällt, durchbrechen der schwermütige Rhythmus, elegischer Soundtrack und die gedeckte Ästhetik die Kino-Konventionen. Der Fokus auf die kommunalen und psychologischen Konsequenzen von Verbrechen stellt ethische Aspekte über eine verklärende Gewalt-Choreographie. Schuld, Tradition und Loyalität manifestieren sich als übergreifenden Motive der routinierten Komposition klassischer und postmoderner Genre-Facetten. 

Kritik: Lida Bach

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