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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

200 Jahre in der Zukunft: Eine kleine Polizeieinheit wird zu einer abgelegenen Minenstadt abkommandiert um dort einen gefährlichen Gefangenen abzuholen und ihn der Justizvollziehung zu überführen. Doch der kleine Außenposten ist verlassen. Die Minenarbeiter haben sich zu weit in die Tiefen des Roten Planten hinvorgewagt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Ghosts of Mars war sicherlich nicht der entscheidende Sargnagel, an dem der Niedergang der Karriere von John Carpenter (Die Mächte des Wahnsinns) für alle Zeit festgemacht werden kann. Dafür hat sich der Ketten-rauchende New York zuvor nicht nur bereits den ein oder anderen rigorosen Fehltritt geleistet, er zählte zudem auch ohnehin nie zu den Namen, die die Massen mobilisieren konnten, um sagenhafte Ergebnisse am Box Office zu erwirken. Die (absolut berechtigte) Anerkennung für John Carpenter rührte immer eher von einem künstlerischen Standpunkt her, denn Filme wie Assault – Anschlag bei Nacht, Halloween – Die Nacht des Grauens, The Fog – Nebel des Grauens, Die Klapperschlange und Das Ding aus einer anderen Welt haben nicht nur Filmgeschichte geschrieben, sie waren auch maßgeblich dafür verantwortlich, ihre Genres zu prägen und zu formen.

Mit Ghosts of Mars allerdings erreichte John Carpenter 2001 – das bleibt eine Tatsache - den Tiefpunkt seines Schaffens. Die qualitativen Unterschiede zwischen diesem Film und John Carpenter's Vampire, der drei Jahre zuvor entstand und ebenfalls mehr zweifelhaft als gelungen gewesen ist, erscheinen geradezu erdrutschartig. Noch einmal wollte sich Carpenter in diesem Fall aufbäumen und all seinen Lieblingsmotiven Aufmerksamkeit spenden, um darüber hinaus auch dem Western, seinem unumstößlichen Lieblingsgenre, eine vollkommen originäre Kulisse zuzusprechen: Den Mars im Jahre 2176. Dieser ist inzwischen von 640.000 Kolonisten bevölkert und besitzt durch Terraforming eine beinahe Erd-ähnliche Atmosphäre. Die in Feuerrot gehüllte Utopie, mit der uns Ghosts of Mars hier erst einmal empfängt, wird jedoch durch eine mysteriöse Kraft, die seit Jahrhunderten begraben war, gnadenlos zerstört. 

Es sind die Geister, die John Carpenter rief, mit denen es die Protagonisten hier zu tun bekommen. Im doppelten Sinne, wohl gemerkt, denn zum einen handelt es sich hier um eine dämonische Macht, die zum Angriff bläst, weil ihre Heimat von den Menschen annektiert wird. Zum anderen zeichnet sich John Carpenter hier für ein Best-of seines eigenen Œuvres verantwortlich und zitiert sich stümperhaft durch die Topoi von Assault – Anschlag bei Nacht oder Das Ding aus einer anderen Welt. Eine kleine Einheit (u.a. besetzt mit Natasha Henstridge, Jason Statham und Pam Grier) der Mars Police Force wird zu einer Gefängnismine abkommandiert, um den hochgradig gefährtlichen Gefangenen James „Desolation“ Williams (Ice Cube, Fist Fight) abzuholen und ihn der Justizvollziehung zu überführen. Aus der Minensiedlung, die erst wie eine Geisterstadt wirkt, wird schnell ein Schlachthof.

Als wirklich erschreckend erweist sich bei der Sichtung, wie offenkundig unwissentlich Ghosts of Mars von John Carpenter hier zum lächerlichen Trash-Schund erklärt wird – und der Mann hat uns einst Sie leben! geschenkt. Sein grobschlächtig-dummbatziger Mars-Splatter, der noch immer vor allem vom durch und durch konservativen Klassiker Rio Bravo inspiriert scheint, ist reiner, ungefilterter Dilettantismus. Eine schöpferische Bankrotterklärung. Die ramschigen Sets, die geradewegs aus zweit- bis drittklassigen Sci-Fi-Heulern entstammen könnten, die miserablen Effekte, die grauenhaften Schauspielleistungen und die Verweigerung eines jeden Sinns für Spannung, die sich aus der vollkommenen Abwesenheit einer jedweden handwerkliche Finesse ergibt, bereiten hier kein dödeliges Exploitation-Vergnügen, sondern stimmen wirklich sprachlos. Dass Ghosts of Mars sich tatsächlich ernst nimmt, nimmt ihm das Potenzial, als launiger Reißer funktionieren zu können. Und das hätte er. Ein Trauerspiel.

Fazit

Der absolute Tiefpunkt in John Carpenters mit Klassikern gespickter Karriere. Was sich der eigentliche Genre-Meister bei der Umsetzung dieses Films gedacht hat, bleibt unklar, stümperhafter aber hat er noch nie agiert. Ramschige Kulissen, miserable Schauspielleistungen und die Verweigerung einer jeden handwerklichen Kompetenz verhindern es, dass "Ghosts of Mars" als dusseliger Splatter-Trash noch halbwegs funktionieren könnte. Ein Armutszeugnis, eine Bankrotterklärung.

Kritik: Pascal Reis

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