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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Auf den ersten Blick haben Gregoire, Nawelle, Sabine und Chloe nichts gemeinsam – bis auf die Tatsache, dass sie Opfer von Verbrechen wurden. Jetzt nehmen sie freiwillig an einem Programm für eine Täter-Opfer-Aussprache teil, in dem sie auf Kriminelle treffen, die für ihre Taten im Gefängnis sitzen. Für beide Seiten beginnt eine emotionale und schwierige Reise, in der es Mut, inneres Vertrauen und Freunde braucht, um Ressentiments zu überwinden – und sich vielleicht Wege finden, die Schatten der Vergangenheit zu besiegen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Kein Wunder, dass sich Jeanne Herry (Call My Agent) die sich angesichts ihres manipulativen Mediations-Melodrams am stärksten aufdrängende Frage nicht stellt. Die Antwort darauf, wer von der selbstgenügsamen Stuhlkreissitzung eigentlich profitiert, wäre nämlich ziemlich peinlich: In bezeichnendem Maße die Regisseurin und Drehbuchautorin, die nach einigen wenig erfolgreichen Ausflügen ins Serien- und Komödien-Genre 2018 mit In Safe Hands ihre Nische gefunden hat. Genau wie das gelobte Sozialdrama über Adoption ist ihr jüngstes Werk im Grunde ein geschickt verpackter Werbefilm. 

An erster Stelle für die sich über Monate hinziehende und auf der Leinwand noch bedeutend langwieriger anfühlende Rederunde im Mittelpunkt der rudimentären Handlung. Die ist trotz der suggerierten Wahrhaftigkeit frei erfunden, was sich bereits in der scheinrepräsentativen Stereotypie der Täter-Opfer-Konfrontation. Einbrecher Nassim (Dali Benssalah, The Accidental Gettaway Driver), der wegen Raubes verurteilte Issa (Birane Ba, Transatlantic), Gewalttäter Thomas (Fred Testot, Pattaya) sowie der separat abgehandelte Inzest-Sexualstraftäter Benjamin (Raphaël Quenard, Wo in Paris die Sonne aufgeht) verkörpern jeder ein konservatives Kriminellen-Klischee, das die gänzlich unkritische Inszenierung geschickt zementiert.

Der junge Schwarzafrikaner, der bedrohliche Araber, der Junkie und der verdorbene Unterschichtsjunge sitzen gegenüber einer verängstigten alten Dame (Miou-Miou, The Last Mercenary), einem alleinerziehenden Vater (Gilles Lellouche, Daaaaaali!), einer arbeitenden Familienmutter (Leïla Bekhti, Die Ruhelosen) - deren Migrationshintergrund suggeriert, Kriminalität sei nicht systemischen Ursprungs, sondern gewählt - sowie dem durch eine monogame Hetero-Beziehung von vorgeblich destruktiver „Porno“-Lebensweise kurierten Missbrauchsopfer Chloé (Adèle Exarchopoulos, Passages). Haben Protagonisten und Publikum ihre Lektion von staatlicher Unschuld, Sozialfürsorge und Eigenverantwortung gelernt, mampft man einträchtig Quiche und Kuchen. 

Fazit

Spätestens wenn die Kriminalitätsopfer Jeanne Herrys konstruierter Chronik den Tätern Nähdienste und Integrationshilfe anbieten, verrät die schauspielerisch solide Inszenierung ihr Kalkül. Das zielt auf die subtile Indoktrination klassistischer, rassistischer und konservativer Ressentiments. Die unilaterale Idealisierung der seit 2014 in Frankreich praktizierten „restaurativen Justiz“ negiert systemische Kriminalitätsursachen, ignoriert legislative Bias, maskiert rechtsreformatorische Rückständigkeit und hinterfragt nie Konzept, Nutzen oder mögliche Risiken des Stuhlkreises. Dessen Mediatoren bleiben noch mehr als die Teilnehmenden reine Funktionsfiguren bedenklichen tendenziösen Theaterkinos. 

Kritik: Lida Bach

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