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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Eine berührende Hommage an die bedeutende litauische Kulturpersönlichkeit Irena Veisaite. Sie überlebte den Holocaust und verlor ihre Angehörigen, weigerte sich aber, dem Hass nachzugeben. Sie wählte Vergebung statt Rache, Dialog statt Schweigen und Liebe statt Hass und wurde so für viele zu einer Inspiration.

Kritik

Nachdem Giedrė Žickytė sich in ihren viel beachteten Dokumentararbeiten The Master and Tatjana und The Jump Geschichten von weltpolitischer und weltliterarischer Bedeutung widmete, beschäftigt sich die litauische Filmemacherin in ihrem jüngsten Werk mit einer gleichsam persönlichen Geschichte. Ihr zärtliches Porträt der literarischen Forscherin und Menschenrechtsaktivistin Irena  verzichtet auf dramatische Rekonstruktion und verzahnt stattdessen sanft Archivmaterial, Interviews und Reflexionen zu einer ebenso emotionalen wie empathischen Erzählung über Erinnerung, Trauma und Vergebung. 

Veisaitės Lebensweg als jüdische Überlebende des Holocaust, deren Mutter ermordet wurde, steht im Mittelpunkt. Während der sowjetischen Besatzung Litauens wurde die Protagonistin von einer christlichen Familie in deren Haushalt aufgenommen, blieb ihrem eigenen Glauben aber weiterhin tief verbunden. Der Regisseurin liegt nicht allein an einer Rekonstruktion des außergewöhnlichen Lebenswegs einer sozial enorm engagierten Frau, sondern um die Würdigung ihrer charakterlichen Haltung. Jene basierte nach der filmischen Darstellung auf Dialog anstelle von Abschottung und auf Versöhnung statt Vergeltung. 

In ruhigen Kameraaufnahmen beobachtet Eitvydas  die greise Hauptfigur, deren Tod während der Phase der Vorproduktion der Mischung aus Gesprächen und Erinnerungen besonderes Gewicht gibt. Historisches Filmmaterial, private Fotos, Interviews aus verschiedenen Jahrzehnten sowie an erster Stelle die unmittelbare Begegnung schaffen ein lebendiges Porträt, das die Balance zwischen menschlicher Nähe und respektvoller Distanz wahrt. Ein aufmerksamer erzählerischer Rhythmus sowie das gemessene Tempo unterstreichen die kontemplative Aura der bewegten Memoire einer außerhalb ihrer Heimat kaum bekannten Persönlichkeit. 

Fazit

In einer humanistischen Hommage von akzentuiertem moralischen und politischen Gewicht widmet sich Giedrė Žickytė einer übersehenen Figur der litauischen Geschichte. Deren düstere Kapitel während des Zweiten Weltkriegs und der Ära der sowjetischen Besatzung bilden den bedrückenden geschichtlichen Rahmen eines Lebens, das von Mitgefühl, Optimismus und Altruismus erfüllt scheint. Die Spannung zwischen Rückblick und Gegenwart wird zum moralischen Momentum der persönlichen Chronik. Jene bleibt trotz einer Tendenz zum Anekdotischen eine relevante Randnotiz, nicht nur litauischer Geschichte. 

Kritik: Lida Bach

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