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Inhalt

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor führt Captain Terrey (John Wayne) einen Angriff gegen die Invasoren, wird aber zurückgeschlagen und nach seiner Rückkehr zum Schreibtischdienst verdammt. Dort lernt er die Krankenschwester Maggie Haynes kennen und lieben. Er hat auch mit seinem Sohn zu kämpfen, den er vorher nicht kannte und der ihn verachtet. Doch bald wird er befördert und erhält wieder ein Kommando.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Filme über den 2. Weltkrieg gibt es viele und gefühlt ist jede Schlacht bereits mehrfach filmisch abgebildet worden. Gerade die 50er, 60er und 70er Jahre haben eine Vielzahl dieser Kriegsfilme hervorgebracht, die sowohl die Kriegsschauplätze in Europa als auch den Pazifikkrieg thematisieren. In diese Kategorie fällt auch Otto Premingers Werk Erster Sieg, der auf dem gleichnamigen Roman In Harm's Way von James Bassett basiert. Die Handlung setzt am Vorabend des Angriffs der Japaner auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 ein, der auch das einzige wahre Ereignis im Film ist. Sowohl der Roman als auch der Film sind ansonsten rein fiktiv, und zwar in Bezug auf die Figuren, die Handlungsorte und die Schlachten. Selbst die im Film so wichtige Operation Skyhook, mit der die Japaner im Pazifik zurückgedrängt werden sollen, hat es nie gegeben. Die Spannung im Film geht hierdurch aber nicht verloren, zumal große Schlachten keinen großen Raum im Film einnehmen. Der Angriff auf Pearl Harbor wird nur kurz angedeutet und man sieht ein paar Flugzeuge, die die im Hafen liegenden Schiffe angreifen. Anschließend gibt es noch eine Auseinandersetzung mit einem japanischen U-Boot. Eine große Schlacht gibt es dann aber erst zum Ende des Films.

Preminger (Anatomie eines Mordes, Fluß ohne Wiederkehr) schafft es in der Zwischenzeit den 167 Minuten langen Film mit den Vorbereitungen der Gegenoffensive, Intrigen, einem Vater-Sohn-Konflikt und romantischen Verwicklungen zu füllen. Im Mittelpunkt steht Captain Rockwell „Rock“ Torrey (John Wayne, Der Marshal), der nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor damit beauftragt wird, den Feind zu verfolgen. Es kommt aber zu einem Zwischenfall, bei dem der von Torrey befehligte Kreuzer von einem japanischen U-Boot torpediert wird. Torrey wird für seine Missachtung von Befehlen für den Angriff verantwortlich gemacht und muss fortan seinen Dienst am Schreibtisch an der Heimatfront ableisten. Während dieser Zeit lernt er Maggie Haynes (Patricia Neal, Frühstück bei Tiffany) kennen, die als Leutnant im Navy Nurse Corps dient. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesbeziehung. Fast zeitgleich lernt er einen jungen Fähnrich (Brandon de Wilde, Mein großer Freund Shane) kennen, bei dem sich bald herausstellt, dass er sein Sohn ist, den er seit 18 Jahren nicht gesehen hat und der ihn verachtet. Nach mehreren Monaten wird Torrey zum Konteradmiral befördert und damit beauftragt, die wichtige Mission Skyhook zu leiten.

Anders als viele andere Kriegsfilme stehen eben nicht die kriegerischen Handlungen im Mittelpunkt, sondern zwischenmenschliche Beziehungen und Intrigen der Marineangehörigen untereinander, als auch die Vorbereitungen zur Gegenoffensive selbst. Der Film wird auch nicht, wie viele gegenwärtige Filme über den 2. Weltkrieg aus der Perspektive von jungen Soldaten erzählt, die freiwillig oder unfreiwillig nach dem Angriff auf Pearl Harbor in den Kriegsdienst eingetreten sind, sondern die handelnden Figuren dienten ihrem Land zum Teil schon lange zuvor. Es sind gestandene Soldaten, die viel souveräner mit der ein oder anderen Situation umgehen können, sodass man sich im Film nicht mit deren Ängsten vor der großen Schlacht auseinandersetzen muss, obwohl auch dieses Thema nicht ausgespart, aber eben auch nicht zu sehr in den Vordergrund gerückt wird.

Erzählt wird der Film in einer für die zum Zeitpunkt der Entstehung typischen Art, ohne großes (sichtbares) Blutvergießen und in gewisser Weise auch recht lockeren Art. Trotzdem schafft es Preminger viele Problemfelder zumindest anzusprechen, ohne dabei den nötigen Ernst vermissen zu lassen. Für das Kinopublikum der 60er Jahre war es sicherlich schon etwas Besonderes, da der Heldenmythos der großen Sieger des 2. Weltkrieges noch viel aktueller und präsenter war und man im Kino eher das Heroische feiern wollte, als den Finger in die Wunde der eigenen Verfehlungen zu legen. Auch Erster Sieg feiert seine Helden einer fiktiven Schlacht und ehrt seine Marinesoldaten, aber dennoch ist der Film viel unromantischer und dadurch auch realistischer. So wird auch der Übergriff auf eine weibliche Militärangehörige nicht ausgespart, obwohl man dieser Thematik sicherlich mehr Aufmerksamkeit hätte widmen können und gerade aus heutiger Sicht wäre es auch zu erwarten gewesen, aber vor dem Hintergrund des Entstehungszeitraums darf man auch nicht zu viel verlangen. Es waren halt andere Zeiten. Jedoch schafft es der Film eine vielleicht nicht zufriedenstellende Reaktion zu liefern, aber eine unter Beachtung der historischen Umstände realistische Antwort zu geben, indem der große Kriegsheld für seine Taten zwar nicht zur Rechenschaft gezogen wird (was auch nicht mehr möglich ist), aber er auch nicht posthum ausgezeichnet wird.

Eine weitere Thematik, die in solchen Heldensagen oft zu kurz kommt oder verschwiegen wird, ist die innere Organisation der Truppe. Erster Sieg zeigt wie selbst unter hochrangigen Militärangehörigen Neid und Missgunst herrscht und sogar ein gewisser Hang zur Sabotage existiert, obwohl man doch in seinem Ziel den Feind zu besiegen geeint ist. Torrey wird nur deshalb mit der Operation betraut, weil die Marineführung dem eigentlichen Befehlshaber Admiral Broderick (Dana Andrews, Die letzte Schlacht) nicht zutraut, die Mission erfolgreich durchzuführen. Broderick wird aber nicht abgezogen, sondern Torrey wird ihm quasi vor die Nase gesetzt. Dieser fühlt sich in seiner Ehre gekränkt und misstraut Torrey und versucht dessen Pläne für den nächsten Feldzug zu torpedieren. Preminger gelingt auch hierdurch ein realistischer Blick hinter die Kulissen und zeigt, dass es eben nur Menschen sind, die dort handeln. Nebenbei gibt es noch einen Seitenhieb auf zukünftige Möchtegernpolitiker, die sich nur bessere Chancen für ihre Karriere erhoffen und sich deshalb für den Kriegsdienst gemeldet haben, ohne ernsthaft an die Front zu wollen.

Dass es sich um normale Menschen handelt, mit normalen Problemen, wird spätestens dann klar, wenn Torrey das erste Mal seit Jahren seinen Sohn trifft, den er nicht einmal sofort erkennt. Der entfremdete Sohn ist wütend und enttäuscht darüber, dass der Vater die Familie verlassen hat und sich nur um seine Karriere sorgte, statt um den Sohn. Torrey kann mit dieser Situation nicht umgehen und versucht das Vertrauen seines Sohnes zu gewinnen, was auch nach und nach gelingt, aber Torrey merkt schnell, dass die verlorenen Jahre nicht aufgeholt werden können. Während Erster Sieg hier noch punkten kann, nimmt die Liebesgeschichte von Torrey und Haynes manchmal zu viel Platz ein, was dazu führt, dass der Film langatmig wird. Bei der Länge des Films hätte man hier genug Potenzial gehabt, um den Film zu kürzen.

Überzeugen kann der Film mit tollen Effekten rund um die Seeschlachten. Hervorzuheben ist auch die Kameraarbeit von Loyal Griggs der mit seinen ruhigen Bildern gerade die Schlachten bildgewaltig in Szene setzt und dafür für den Oscar in der Kategorie Beste Kamera (schwarz-weiß) nominiert war. Schauspielerisch sticht besonders John Wayne hervor, der gekonnt souverän sich als der große Held durch den Film manövriert. Aus dem großen Staraufgebot können sich aber auch Kirk Douglas (Spartacus) als Commander Eddington, Patricia Neal als Maggie Haynes und Brandon de Wilde als Jeremiah Torrey abheben, in dem sie eine gewisse Präsenz auf der Leinwand erzeugen. Besonders Douglas vermag es, die Rolle des draufgängerischen Eddington, der um seine beim Angriff auf Pearl Harbor getötete Frau trauert, überzeugend zu verkörpern.

Fazit

Die Stärke von "Erster Sieg" ist es, dass sich der Film mit den Soldaten abseits des Schlachtfeldes beschäftigt und die menschliche Seite zum Vorschein bringt, aber gerade hier wird er streckenweise etwas zu langatmig. Trotz guter Schauspieler und ausgezeichneter Effekte hat der Film nicht allzu viel zu bieten, was lange in Erinnerung bleibt. Otto Preminger liefert aber eine solide Arbeit ab, mit einer etwas anderen Kriegsgeschichte, die es wagt auch kritische Zwischentöne zu äußern, die aber letztendlich doch die übliche heroische Geschichte im Sinne des amerikanischen Zuschauers zeigt, wobei es sicherlich auch Ausdruck der damaligen Zeit ist, um die siegreichen Helden des 2. Weltkrieges zu ehren.

Kritik: Andy Mieland

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