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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Aus Hunderten zusammengesetzten Filmausschnitten und Medienbildern erschafft das Künstler*innen-Duo Soda Jerk ein unerwartetes Narrativ über den Wandel der US-amerikanischen Gesellschaft seit Trump und reflektiert dabei lustvoll gegenwärtige kulturelle Werte.

Kritik

Das jüngste Werk des australischen Filmemacher-Duos Dan und Dominique Angeloro alias Soda Jerk ist wie ein multiples Déjà vu. Weniger aufgrund des Wiedererkennungswertes der Schnipsel aus Hunderten Filmen - die meisten davon bekannte Hollywood-Produktionen, Kultfilme und Klassiker - als an der konzeptionellen und inhaltlichen Repetitivität ihrer kinematischen Collage. Jene ist nach dem gleichen Muster aufgebaut wie die vergangenen Produktionen der Schwestern, die mit wenig Rücksicht auf Urheberrechte aus Bruchstücken vom Publikum verinnerlichter Plots eine neue Handlung erstellen.

Das klingt weit origineller und subversiver als es ist und amüsiert paradoxerweise wahrscheinlich überwiegend jenes Gesellschaftssegment, das die Künstlerinnen vorführen wollen - oder vorzuführen vorgeben. Die US-amerikanische Rechte, sowohl die Alt-Right-Fraktion junger frustrierter weißer Männer als auch die elitären Erzkonservativen in Anzug oder Kostüm und tumbe Hinterwäldler sind dankbare Zielscheiben eines bei hinter all der politischen Prätention ernüchternd harmlosen Humors. Selbiger zeigt eine bezeichnende Tendenz zu Klassismus und Chauvinismus und bestätigt Klischees, statt sie zu unterminieren.

 die Handlung, die eine alternative Version der Zeit vor dem Wahljahr 2016 und während Trumps Präsidentschaft anhand von Ausschnitten aus Wayne‘s World, The Burbs, Boyz in the Hood, Teenage Mutant Ninja Turtles, American Beauty und Dutzenden anderen illustriert, ist so ermüdende wie ein zu oft erzählter MAGA-Witz. Die Erkenntnis, dass Filmmaterial sich manipulieren und synchronisieren lässt, wirkt in der Ära von Deep Fakes und fanatischer Verschwörungstheorien so wenig spektakulär wie der Copyright-Bruch rebellisch.

Fazit

Einmal mehr scheitern Soda Jerk in ihrer anarchischen Assemblage bekannten Werken entnommener Filmszenen daran, einen relevanten Kommentar auf Medien, Politik oder Gesellschaft zu artikulieren. Dekonstruiert werden nicht die in Filmhandlungen enthaltenen Narrative, sondern lediglich populäre Storys. Dabei gegen sich die Filmemacherinnen auffällig unwissend gegenüber Message und Subtext der Werke, deren Einzelteile sie neu kontextualisieren. Der augenscheinlich gewünschte Effekt ist, dass die Pointen in ihrer politischen Aussage ambivalent bleiben und somit für mehrere ideologische Lager funktionieren.

Kritik: Lida Bach

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