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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Thierno Souleymane Diallo macht sich mit seiner Kamera auf die Suche nach der Geburtsstunde des Filmschaffens in Guinea. Charmant und zielstrebig geht er dem filmhistorischen Erbe und der Geschichte seines Landes nach und zeigt die Bedeutung von Filmarchiven.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mouramani. Der Name ist eine Legende. Das heißt: Eigentlich ist er es nicht, aber er sollte eine sein. Immerhin ist das 1953 in Guinea vom guineanischen Regisseur Mamadou Touré inszenierte Werk der erste von einem afrikanischen Regisseur gedrehte Film. Die 23 Minuten lange Handlung erzählt von der Freundschaft des Titelcharakters zu seinem Hund. Oder ist es doch die Adaption einer alten Königslegende? Sichern sein kann sich Thierno Souleymane Diallo nicht. 

Die wenigen Quellen, die den obskuren Klassiker in einen Halbsatz erwähnen, sind unklar und widersprüchlich. Jemanden zu finden, der den Film gesehen hat oder kennt, erweist sich als fast ebenso schwierig wie die Suche nach einer Kopie. Eine solche zu finden, ist für den Regisseur der Anlass zu einer reflexiven Reise durch die vernachlässigten und vergessenen Filmarchive seines Heimatlandes, auf den Spuren eines cineastischen Pioniergeists, der im Nichts verschwunden scheint.

Mit der eigenen kleinen Crew im Schlepptau und filmischem Lehrmaterial im Gepäck durchforstet Diallo die Lagerräume seit Jahrzehnten geschlossener Lokalkinos, inspiziert die Ruine eines urbanen Filmpalasts, erkundigt sich beim früheren Filminstitut und landet schließlich in Frankreich in einem die Schließung verweigernden Kollektiv-Kino. Was er findet, sind Enthusiast:innen und Anekdoten, zentimeterdicke Staubschichten auf Rollen und Zelluloid in der Endstufe der Zersetzung: Relikt und Reminiszenz an eine erloschene Filmgeschichte von geisterhafter Präsenz.

Fazit

Wenn die eigene Filmgeschichte nicht mehr sichtbar ist, muss sie neu geschrieben werden - oder besser: neu gedreht. Selbst wenn aufgrund materieller Mängel zuerst noch eine Holzattrappe die Handkamera ersetzt. Voll Innovation, Inspiration und Engagement begibt sich Thierno Souleymane Diallo auf eine dokumentarische Film-Fährte, die nicht nur zu einer in Europa kaum präsenten Filmkultur führen, sondern den Wert archivarischer und restaurativer Arbeit als Anknüpfungspunkte an die eigene Kulturgeschichte vor Augen führen.

Kritik: Lida Bach

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