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Eine Gamerin darf als eine der allerersten Personen ein noch nicht frei verkäufliches Brain-Computer-Interface testen, was für sie höchst unschöne Folgen mit sich bringt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist schon verrückt, wie stark sich Videospiele verändert haben. Insbesondere da sie noch gar nicht so lange existieren. Vergleicht man beispielsweise Pong aus dem Jahr 1972 mit sagen wir Red Dead Redemption 2 von 2018, dann liegen da Welten, ja regelrechte Galaxien dazwischen. Die technische Weiterentwicklung sei es in Bezug auf die visuelle Umsetzung oder die zum Einsatz kommenden Spielmechaniken ist für eine derart kurze Zeitspanne immens. Besonders "VR-Gaming", also Videospiele, die eine virtuelle Realität abbilden und einen so mitten ins Geschehen hinein transferieren, sorgen für ein nie bekanntes Maß an Immersion. Hana's Game oder Latency, wie der Film mit Originaltitel heißt, spinnt die technischen Möglichkeiten noch ein ganzes Stück weiter. Dafür erzählt uns Latency von der professionellen Gamerin Hana. 

Ihren Lebensunterhalt verdient Hana damit, Videospiele auf Fehler oder sonstige Schwächen hin zu testen und die Entwicklungsstudios auf selbige aufmerksam zu machen. Reich wird sie damit zwar nicht, aber es springt genug dabei heraus, um über die Runden zu kommen. Außerdem hat sie dadurch die Möglichkeit, Produkte auszuprobieren, auf die andere noch lange warten müssen. Wie zum Beispiel das brandneue Brain-Computer-Interface Omnia. Ein am Kopf zu befestigendes High-Tech-Gerät, das bei den BenutzerInnen die Hirnströme ausliest und das Videospielerlebnis in nie gekannte Sphären katapultieren soll. Bereits die Inbetriebnahme entpuppt sich als etwas vollkommen Neues. Zudem ist die Gamerin nun in der Lage dazu ihren PC mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken zu steuern. Hana ist begeistert. Allerdings scheint die Verwendung des bislang noch nicht frei verkäuflichen Geräts auch Schattenseiten mit sich zu bringen. Plötzlich sieht sie Dinge, die nicht da sein dürften. Manifestationen, die sie ängstigen. Realität und Virtualität beginnen für sie zu verschwimmen.

Könnte die Technologie, die wir erfinden beziehungsweise unser fortwährender Wunsch nach technischem Fortschritt irgendwann einmal zu einer Gefahr für uns selbst werden? Eine Frage, die im filmischen Kontext nicht erst durch Terminator und den darin vorkommenden Supercomputer Skynet aufgeworfen wurde, sondern in Form von Fritz Langs Metropolis bereits im Science-Fiction-Kino der 20er-Jahre anzutreffen war. Dem 2024 veröffentlichen Latency liegt diese Thematik ebenfalls zugrunde. Von seinem futuristischen Aufhänger einmal abgesehen, stellt das von James Croke inszenierte Werk, das übrigens dessen Langfilmdebüt markiert, jedoch primär ein mit Horrorelementen versehenes (psychologisches) Drama dar. Denn die von Sasha Luss (Anna) verkörperte Hauptfigur leidet unter Agoraphobie, eine Angststörung, aufgrund derer sie sich nicht vor die Tür traut. Zusätzlich scheinen unverarbeitete Traumata ihr Gemüt ebenfalls zu belasten. 

Für Hana sind Videospiele daher mehr als ein zum Beruf gewordenes Hobby. Sie dienen ihr als Zufluchtsort vor dem echten Leben. Genauso wie ihre Wohnung als sicherer Zufluchtsort vor der Außenwelt fungiert. Da das Rausgehen für Hana eine schier unüberwindbare Hürde darstellt, erhält sie Unterstützung von ihrer Freundin Jen (Alexis Ren, The Enforcer), die im gleichen Wohnkomplex wie sie lebt. Dies alles sorgt dafür, dass die Gamerin allein schon aufgrund ihrer (Lebens)Situation bei uns von vorneherein ein paar Sympathiepunkte einheimsen kann. Hauptschauplatz des Films ist, es dürfte wenig verwundern, Hanas Apartment. Kein sonderlich einladender Ort, da ihr Zuhause einen heruntergekommen bzw. nicht gerade super sauberen Eindruck macht. Die Vorhänge sind stets zugezogen, das Licht ist schummrig und alles wirkt ungemein trist. Die Wohnung darf dabei durchaus als ein Abbild von Hanas Seelenleben verstanden werden. Weniger verständlich ist hingegen, weshalb unbedingt ein (Ex)Model die Rolle der Gamerin bekleiden musste.

Zwar macht Sasha Luss, die ihrerseits bereits in Modemagazinen wie der Vogue zu sehen war, ihre Sache ganz ordentlich und sie schafft es auch, die Ängste ihrer Figur für uns abzubilden, eine weniger hübsche Darstellerin hätte dem Ganzen aber (selbst auf die Gefahr hin ein Klischee zu bedienen) ein Stück weit mehr Authentizität verliehen. Das wahre Problem von Latency ist allerdings nicht seine Hauptdarstellerin, sondern das vom Regisseur höchstpersönlich verfasste Drehbuch. Und das, obwohl die erste Filmhälfte aufgrund der bedrückenden Stimmung, ein paar unheimlicher Augenblicke sowie aufgeworfener Fragen wie z. B. Wird Hana von der Omnia manipuliert?  oder Was hat es mit den gespenstischen Erscheinungen auf sich?  durchaus interessant ausfällt. Bis dann aber wirklich mal etwas Bedeutsameres passiert, ist der äußerst gemächlich erzählte Film bereits in seinen letzten Zügen. Action oder größere Schauwerte sucht man derweil vergebens. Eine kurze Actionsequenz zu Beginn sowie eine am Ende sind alles, was uns dahingehend geboten wird.

Die psychologischen Aspekte mögen glaubhaft umgesetzt sein, sie allein können den Film jedoch nicht tragen. Folglich fühlt sich die rund 90-minütige Laufzeit (inkl. Abspann) um einiges länger an, als sie tatsächlich ist. Und so werden am Ende vermutlich weder Horror- noch Science-Fiction-Fans zufriedengestellt sein. Denn für die einen wird Latency mit Sicherheit nicht unheimlich genug sein (Gewalt spielt ebenfalls keine nennenswerte Rolle) und die anderen dürften tendenziell bemängeln, dass die technologischen Aspekte mehr oder minder nur als Aufhänger dienen bzw. eine kritische Betrachtung selbiger stark in den Hintergrund rückt. Da helfen auch der angenehm düstere Look sowie die wenigen, dafür aber ganz ordentlich getricksten Effekte nichts. Bestimmt wäre aus der Geschichte ein unterhaltsamer Kurzfilm oder eine gute Black Mirror-Folge geworden. Nur so wie die Story in Latency vorgetragen wird, bietet sie nun mal schlichtweg nicht ausreichend Substanz, um einen Langfilm sinnvoll auszufüllen. Schade, aber da lohnt sich der Griff zu (im weiteren Sinne) themenverwandten Werken wie Leigh Whannells Upgrade oder David Cronenbergs eXistenZ deutlich mehr.

Fazit

In „Latency“ verschwimmen für eine Gamerin die Grenzen zwischen Realität und Virtualität. Geboten wird eine Mischung aus Science-Fiction, Horror sowie psychologischem Drama. Interessante Ansätze treffen dabei auf Geheimniskrämerei, was den Genremix eine Zeit lang gut zu tragen vermag. Da jedoch im weiteren Verlauf viel zu wenig passiert, folgt auf die anfängliche Euphorie alsbald Ernüchterung in Verbindung mit dem Gefühl, dass hier ein zu knappes Drehbuch auf Teufel komm raus gestreckt wurde, um so in das Korsett eines Langfilmes zu passen.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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