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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein Wissenschaftlerteam experimentiert mit einem sogenannten Resonator, der die Zirbeldrüse im Gehirn anregen soll, um verborgene psychische Kräfte zu fördern. Dabei entsteht jedoch eine Art Riß in ein anderes Universum, aus dem fremde Wesen in unseres eindringen. Nachdem der Leiter des Projekts offenbar getötet wurde, hält man sich an den Assistenten Tillinghurst, um mit ihm die Vorgänge in dem Haus zu untersuchen. Es stellt sich jedoch heraus, daß die Wesen und die Maschine nicht mehr zu kontrollieren sind. Auch mit Tillinghurst, dessen Zirbeldrüse ihn allmählich mutieren läßt, geht eine schreckliche Veränderung vor. Es sieht schlecht aus für unser Universum...

Kritik

„Der Körper ist heilbar, aber niemals der Verstand. Der Körper verändert sich laufend…“

Zumindest bei Regisseur Stuart Gordon („Dolls“) und Produzent Brian Yuzna („Society“), die sich ein Jahr nach ihrem Genre-Knaller „Re-Animator“ für „FromBeyond“ erneut zusammentaten. Seinerzeit für den deutschen Markt mit dem frechen, strategischen Untertitel „Aliens des Grauen“ versehen (im Jahr von James Cameron’s Welterfolg), obwohl von außerirdischen Wesen keine Spur ist. Dafür von dem „Re-Animator“ Darstellerduo Jeffrey Combs („Fortress – Die Festung“) und BarbaraCrampton („Castle Freak“), die sich in ihrer gesamten Karriere auch nur bei Gordon mal etwas prominent fühlen durften. Herausgekommen ist zwar nicht so ein Überhit wie bei ihrer ersten Arbeit, dennoch ein absoluter Hingucker für Freunde des wüsten 80er Gekröse.

-„Da hat es ihn gefressen.“

-„Mal langsam…Wer hat wen gefressen?“

Alles dabei, was zu einem anständigen, heute angenehm nostalgisch wirkenden Horrorfilm gehört: Verrückte Wissenschaftler, bizarr-schleimiges Viehzeugs, wilde Mutationen, derber Splatter. Die abstruse Story um expandierende Zirbeldrüsen ist kaum der Rede wert und ehrlich gesagt ziemlicher Quatschkram, daran sollte sich niemand ernsthaft stören. Wenn, komplett falscher Film. Nach einem etwas zähen Auftakt, in dem höchstens die merkwürdige Geschichte, die extravagante, psychedelische LSD-Keller-Disco-Beleuchtung und die manchmal schon fast ulkigen Darsteller auffallen (Jeffrey Combs kann auch irre gucken, sieht grundsätzlich so aus, als wenn bei ihm alle Gardinen aus dem Fenster hängen), dreht „From Beyond“ dann richtig auf.

Ein Genuss, was hier an sensationellen, handgemachten Effekten und schrägen Transformationen aufgefahren wird. Body-Horror, an dem bestimmt auch ein David Cronenberg seine helle Freude gehabt hat. Nicht die einzige Parallele zu ihm. Gordon und Yuzna scheinen sich sehr deutlich an den Filmen und Thematiken des kanadischen Ausnahmeregisseurs zu orientieren, allein der sexuelle Aspekt erinnert stark an dessen ältere Filme. „Rabid“ lässt überdeutlich grüßen, wenn sich mit phallischen Zirbeldrüsen penetriert wird, Erregung, Trieb und körperliche Vereinigung zu zentralen Punkten werden. Selbstverständlich lange nicht so subtil und hintergründig wie selbst in den kostengünstigen, ersten Werken von Cronenberg. Mit dem Trash wird offensiv und sehr bewusst kokettiert, von Subtext kann schon gar nicht mehr gesprochen werden, wenn z.B. Barbara Crampton zunächst von einer deformierten Kreatur die Möpse massiert bekommt und sich anschließend im knappen Fetischoutfit präsentiert.

Spielt auch gar keine Rolle, „From Beyond“ soll schlicht und einfach das Fanlager unterhalten und meistert dieses Anliegen bestens. Wer es abfeiern kann, wenn KenForee („Zombie – Dawn oft he Dead“) in knallenger Unterhose und mit einem Küchenmesser bewaffnet einen übergroßen Schleim-Wurm attackiert, Körper zu abstrakter Kunst werden und das alles mit so einem breiten Grinsen im Gesicht, dass sogar die FSK nach fast 30 Jahren das nicht mehr für zu schlimm und bedenklich hält, liegt hier goldrichtig. Ein geschmackloser Augenschmaus voller Hingabe und Liebe inszeniert, reichlich vorhandene, erzählerische Mängel und anfängliche Tempohänger hin oder her. Macht Laune, Ziel erreicht.

„Er wurde das Wesen, das ihn gefressen hat.“

Fazit

Herrlich groteskes B-Horror-Fest auf den Spuren eines David Cronenberg. Hier wird sich ohne falsche Eitelkeit dem glibberigen Exzess hingegeben und ein sagenhaftes, detailliertes Creature-Design zelebriert, das sich auch 2014 nicht zu verstecken braucht. Eigentlich wollen wir so was heute doch mal wieder sehen, oder? Eine kleine Perle des schlechten Geschmacks.

Kritik: Jacko Kunze

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