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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Reporterin Christy will sich ins Privatleben zurückziehen. In einem Urlaub lernt sie den Unternehmer Blaine kennen und beschließt ihn zu heiraten. Ihr Chef und Exmann Sully kann sie dazu überreden, eine letzte spektakuläre Reportage zu übernehmen. Damit gelingt es ihm Christys Ausstieg zu verhindern und sie für dich zurück zu gewinnen.

Kritik

Die vierte (und bis jetzt) letzte Leinwand-Variante des Bühnenstücks The Front Page (1974 von Billy Wilder als Extrablatt verfilmt) hat mit dem Originaltitel eigentlich nichts mehr gemein, von der Titelseite wird zur Hauptsendezeit umgeswicht und die Rollenbilder für den Stelzbock-Zweikampf auf die Hörner genommen, ab der Mitte ist dann wieder alles beim Alten. Und das gar nicht mal so verkehrt, als das man Eine Frau steht ihren Mann jetzt zwingend in die Wer-braucht-denn-so-was-Schublade packen müsste…aber fairerweise es immer noch machen kann.

In den Vorlagen eine nicht erotisch aufgeheizte, aber beinah schon ähnlich sinnliche Beziehung, eigentlich nur vom lieben Gott zu trennen oder bis das der Tod sie scheidet, bekommt den neumodischen Anstrich mit Gender-Anpassung (wie schon bei der zweiten Umsetzung Sein Mädchen für besondere Fälle). Die nun weibliche Hauptfigur (rassig und emanzipiert: Kathleen Turner, Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil) will die auf beruflich lange sehr ergiebige, auf (hier) privater Ebene allerdings schon lange mausetote Beziehung zu ihrem Boss/Ex-Mann (Burt Reynolds, Ein ausgekochtes Schlitzohr) ad hoc beenden, da sie zufällig ihren vermutlichen Traumprinzen (Christopher Reeve, Superman) getroffen hat. Die beste TV-News-Stute will den Stall verlassen und nun merkt der chauvinistische Deckhengst (Burt voll in seinem Element) erst, wie sehr er nicht nur auf professioneller Ebene von ihr abhängig ist. Die bevorstehende Hinrichtung eines armen Würstchens, das als politisches Galgenmännchen den Gouverneur-Wahlkampf entscheidend angrillen soll, ist der ideale Vorwand um sie kurzzeitig mit ihrer Berufsehre zu ködern, um gleichzeitig alle Hebel in Bewegung zu setzen damit die anstehende Traumhochzeit doch noch scheitern könnte.

Die zeitlich Formatierung von Printmedien zum noch schnelleren, noch reißerischen TV-Journalismus macht Sinn, das RomCom-Platzhirsch-Gehabe gibt dem aufgewärmten Stoff eine notwendige (nicht ganz neue) Frischzellenkur, aus der Warte betrachtet geht so eine Vielfachverfilmung durchaus in Ordnung. Der neue Ansatz beschränkt sich allerdings auf die erste Hälfte, danach ist es wirklich ein klassisches Remake, das sich inhaltlich auf die erprobten Situationen und damit einhergehende rasante Turbulenz der Vorlagen verlässt und diese ganz solide transportieren kann. Ted Kotcheff (Rambo) hat das Geschehen meistens im Griff, ist natürlich nicht so wild, schnell und von dem perfekten Timing eines Billy Wilder gesegnet, das hier adaptierte Script greift gerne auch mal daneben, kann insbesondere die eigentlich individuelle Hahnenkampf-Situation zwischen dem souverän-lässigen Burt Reynolds und dem schrecklich getönten und insgesamt sehr blassen Christopher Reeve nicht entscheidend für sich nutzen. Der hat eine lahme Höhenangst-Szene und steht sonst nur wie ein bemitleidenswerter Trottel im Hintergrund rum, man gönnt dem Film gar nicht die Pointe, auf die er (logisch) hinausläuft. Unglücklich, wenn man schon so ansetzt.

Prinzipiell ist hier vieles recht okay, obwohl diverse Gags nicht so zünden wie wohl erwartet und die Darsteller (auch Kathleen Turner, besonders aber Ned Beatty, Beim Sterben ist jeder der Erste) etwas zu drüber gehen. Da macht sich halt der Klassenunterschied und die Abnutzungserscheinungen einer vorher schon erfolgreichen Wiederaufführung bemerkbar. Eine Frau steht ihren Mann ist schon ganz unterhaltsam, mal mehr mal weniger effektiv, erfüllt seinen Nutzen, zwingt sich aber keinesfalls auf.

Fazit

Ein an sich unnötiger, von seiner Herangehensweise nicht unsinniger, unterm Strich anschaubarer Neuaufguss, der manchmal sogar richtig Spaß macht. Für einige kurzweilige Momentaufnahmen ist da genug Potenzial hinter. Kann man machen, kann man lassen, falsch oder richtig, alles eine Frage von Sinn und Nutzen, die hier in etwa ausgeglichen sind.

Kritik: Jacko Kunze

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